Laut einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) bekommen 43 Prozent der alleinerziehenden Mütter Hartz IV.
In keiner anderen Bevölkerungsgruppe benötigt eine solch hohe Zahl von Menschen staatliche Unterstützung in Form von ALG II, um wirtschaftlich überleben zu können. Insgesamt sind mehr als 660.000 Alleinerziehende auf Leistungen des staatlichen Fürsorgesystems angewiesen.
DGB-Vorstandmitglied Annelie Buntenbach fordert aufgrund dieser alarmierenden Ergebnisse in einem Interview mit Welt Online spezielle Integrationsprogramme mit intensiver Beratung der Arbeitsagenturen für die Alleinerziehenden. „Kinder dürfen nicht länger ein Armutsrisiko sein und den Ausschluss vom Arbeitsmarkt zur Folge haben“, erklärte Buntenbach im genannten Interview.
Der DGB-Studie zufolge verdienen Alleienerziehende auch deutlich weniger Geld. Da sie wegen unzureichender Kinderbetreuung häufig in unsichere Mini- und Teilzeitjobs abgedrängt werden, liegt das monatliche Nettoeinkommen bei jedem zweiten alleinerziehenden Elternteil (95 Prozent davon sind Frauen) unter 1300 Euro. Diebezüglich ist jedoch anzumerken, das Alleinerziehende im Durchschnitt eine schlechtere Ausbildung als die Bevölkerung insgesamt haben. So hat jede vierte alleinerziehende Mutter hat keinen Beruf gelernt und jede Zwanzigste hat nicht einmal einen Schulabschluss.