Eine gemeinsame Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sowie der Universität Halle-Wittenberg kommt zum Ergebnis, dass bei über einem Drittel der ALG II Empfänger innerhalb eines Jahres mindestens eine psychiatrische Diagnose gestellt worden ist.
Die Forscher berufen sich hierbei auf Daten der Krankenkassen, der gesetzlichen Rentenversicherung und weiterer Behörden. Als besorgniserregend können in diesem Zusammenhang die Daten der AOK bezeichnet werden, wonach sich die Quote von Hilfebedürftigen mit psychischen Problemen zwischen 2007 und 2011 sogar um 7,6 Prozent auf 40,2 Prozent erhöht hat.
„Für die, die mit Arbeitslosen und unseren Mitarbeitern in den Jobcentern in Kontakt sind, ist der Befund nicht überraschend“, erklärte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt in einer Stellungnahme.
Alt bekräftigte, dass die Jobcenter jenes Problem noch intensiver als bislang bearbeiten würden. Seiner Meinung nach dürfe die Wechselwirkung zwischen Erwerbslosigkeit und psychischen Problemen nicht unterschätzt werden, da eben jene sowohl Ursache als auch Folge sein könnten. Darüber hinaus appellierte der BA-Vorstand an die Arbeitgeberseite, psychisch kranken Erwerbslosen eine Chance zu geben. Schließlich seien viele von ihnen hochproduktiv und hoch intelligent.