Spiegel Online berichtet von einer vermeintlich „innovativen“ Idee des Jobcenters Hamburg. Ein gemeinsam mit dem TÜV Nord organisiertes „Aktivierungs-Center“ in Form eines Übungssupermarkts mit angeschlossenem Lager soll Erwerbslosen den Wiedereinstieg in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis erleichtern.
Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und wird nach Angaben des Geschäftsführers vom TÜV-Schulungszentrum, Rainer Westerwelle, mindestens einen einstelligen Millionenbetrag kosten. Bislang haben 161 Personen an der Maßnahme teilgenommen, wovon allerdings gerade einmal 14 an Zeitarbeitsfirmen aus der Lageristenbranche
weitervermittelt werden konnten.
Die Organisatoren legen allerdings Wert auf die Feststellung, dass es nicht nur um die Vermittlungsquote gehe. Ebenso wichtig sei, Lust und Mut zu vermitteln, einen Job anzunehmen.
Den Arbeitslosen drohen, falls sie diese „Chance“ nicht wahrnehmen möchten, die üblichen Sanktionen seitens des Jobcenters. Doch auch die Teilnehmer an Deutschlands größtem Kaufmannsladenspiel scheinen von dem Projekt nicht allzu begeistert. „Entwürdigend“, „großer Quatsch“, Beschäftigungstherapie“ oder „reine ABM“ ist laut dem Spiegel-Bericht alles, was den Beteiligten der Maßnahme dazu einfällt. „Man kann es nie allen recht machen“, findet hingegen die Projektleiterin Ulrike Kügler.