Ende 2008 entschied sich der ehemalige Bundesarbeitsminister Wolfgang Clement dazu, aus der SPD auszutreten. Clement begründete seinen Schritt mit dem angeblichen Linksruck der SPD.
In der Folge konzentrierte er sich ganz auf seine Tätigkeiten in der Wirtschaft, unter anderem als Aufsichtsratsmitglied bei dem auf Zeitarbeit spezialisierten Personaldienstleister Deutscher Industrie Service (DIS).
Trotz seiner manigfaltigen Aufgaben nahm sich Wolfgang Clement zum Jahreswechesel die Zeit, der Tageszeitung „Die Welt“ ein Interview zu geben. Darin verteidigt der Ex-Minister die Hartz-Gesetzgebung und lehnt eine Anhebung des ALG II Regelsatzes ausdrücklich ab.
Die Erwerbslosen ruft der ehemalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident dazu auf, sich darum zu bemühen, so schnell wie möglich wieder in einen neuen Job zu kommen. „Jeder legale Job ist besser als die Arbeitslosigkeit. Dazu zählt im Ernstfall auch der gering bezahlte Job“, meint Herr Clement.
„Hartz IV führt zu größeren Herausforderungen für diejenigen, die Arbeit suchen“, sagte der einstige Sozialdemokrat. Seiner Ansicht nach sei es „dringend notwendig gewesen, dies zu tun.“
Von einer Regelsatz-Erhöhung hält Clement wenig überraschend nichts. „Denn sonst landet man sofort beim Problem des Abstandsgebots, das heißt, Familien mit Kindern stehen sich mit Arbeit oft kaum besser da als mit Hartz IV“, ist er überzeugt.
Den Forderungen nach Änderungen innerhalb der Hartz IV-Gesetzgebung kann der Ex-Minister ebenfalls nicht viel abgewinnen. „Die gegenwärtigen Diskussionen sind teils Scheindiskussionen. Da geht es um Probleme, die es gar nicht gibt“, erklärte Clement im Hinblick auf die angedachte Anhebung des Schonvermögens.