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Meine SB beim JC erklärte mir ihre Situation im Mai 2009. Sie meinte, dass sie nicht wüßte ob sie im zweiten Halbjahr 2010 überhaupt noch da sei, weil das Program der seinerzeit regierenden SPD, die das Ganze ins Rollen gebracht hätte, 2010 auslaufen wüde. Angeblich hätte sie dann die Wahl, entweder ihre Beamtenschaft aufzugeben oder nicht und sie würde das keinesfalls tun, weil sie als Bundesbeamtin bis ans Lebensende abgesichert wäre, auch wenn sie letztendlich nur zu Hause sitzen würde.
Ich habe die Dame noch, die übrigens die meiste Zeit "krank" ist. Wenn sie nicht anwesend ist, gibt es zwar Stellvertreter, jedoch dürfen die angeblich nicht wirklich handeln, weil man ja nicht weiß, wann Frau K wieder zurück sein wird. Daraus resultieren dann EGVs mit einer Laufzeit von einem Jahr.
Was ich nicht verstehe, das ist der Verteilzeitpunkt der Bildungsgutscheine. Es heißt stets, dass es dieses Jahr keine mehr gibt und die für nächstes Jahr noch nicht feststehen würden. Und diese Auskunft erhält man zu jedem x-beliebigen Zeitpunkt im Jahr. Wie kann das sein? Sind diese Bildungsgutscheine nur an einem bestimmten Tag da und dann werden sie auch direkt alle restlos verteilt? Wenn ja, welcher Tag ist dieser Tag X?
Auch verstehe ich nicht, dass es zwar Geld für sinnlose Maßnahmen gibt, aber für echte Umschulungen und Weiterbildungen gibt es die nicht. Einerseits ist ausreichend Geld da, um jemand fortlaufend in vier Sinnlosmaßnahmen zu stecken, alle mit demselben Ziel "Bewerbungstraining und Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt", andererseits ist die Finanzierung einer einzigen zielführenden Umschulung oder Weiterbildung keinesfalls möglich.
Ich meine, dass dies nicht nur unlogisch ist, sondern zugleich auch ein eindeutiger Hinweis auf programmierte Mißwirtschaft! Da werden bestimmte Verträge ausgehandelt mit illustren "Maßnahmeträgern" vor Ort. Dabei ist nicht wirklich von Interesse was innerhalb dieser Maßnahmen passiert oder was daraus resultiert. Wer das im vergangenen Jahr erschienene Buch der verselbstmordeten Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig kennt, fühlt sich zwangsläufig an die von ihr genannten Anti-Gewalt-Maßnahmen für straffällige Jugendliche erinnert. Da wird nämlich genausowenig der Erfolg bestimmter Maßnahmen überprüft.
Um diese Thematik besser zu verstehen, muß man ein wenig hinter die Kulissen der Maßnahmen blicken: wer an einer solchen teilnimmt, wird dort gezwungen, vielerlei Papiere zu unterschreiben, die man nicht erst und auch nicht danach zur Überprüfung nach Hause mitnehmen darf. Das beginnt bei einer sinnlosen Hausordnung, geht über die Freigabe aller Daten und endet bei der Erlaubnis, über Jahre hinweg Gelder kassieren zu dürfen. Hier findet eindeutig eine strafbare Nötigung statt, denn es wird damit gedroht, das JC über fehlende Mitwirkungspflicht zu unterrichten, sofern man nicht direkt unterschreibt, was angeblich unmittelbar zu Sanktionen führen würde. Dies ist eindeutig unwahr! Keinesfalls muß auch nur eine einzige Unterschrift geleistet werden, Anwesenheit genügt, sofern man überhaupt an einer solchen Maßnahme tatsächlich teilnehmen muß.
Diese zu unterschreibenden Schriftsätze sind also z. B. eine sinnlose Hausordnung zum warm werden, oder eine ebenso überflüssige Haftungserklärung. Schließlich haftet eh das JC oder der Maßnahmeträger, eben entsprechend ihrem bereits vorhandenen Vertrag – keinesfalls haftet der H4-Empfänger für irgendetwas (Schäden an Einrichtungsgegenständen, PCs, etc.). Dann gibt es noch die vielen Papiere, die das Datenschutzgesetz aushebeln sollen: da erlaubt man die Weitergabe seines Datensatzes an Dritte, Einsicht in und Bearbeitung von VerBIS. Mit dieser Erlaubnis darf der eigene Datensatz eingesehen, verändert, aber auch kopiert werden. Gegebenenfalls darf der persönliche Datensatz auch noch verkauft werden – damit hat man überhaupt keine Kontrolle mehr darüber, wer welche persönlichen Daten erhält! Der Markt für Daten ist ausgesprochen ertragreich und es ist vermutlich der Handel mit den persönlichen Daten das primäre Ziel solcher Maßnahmeträger. Schließlich kann jeder einzelne Datensatz wiederholt, also immer und immer wieder veräußert werden. Weiter erlaubt man mittels Unterschrift dem jeweiligen Maßnahmeträger die Forderung voon Geldern für angeblich "vermittelte" Arbeitsplätze, und dies über Jahre hinaus, noch dazu ohne nachgewiesener Mitwirkung seitens der MTs. So können diese Herrschaften auch noch Jahre später Geld fordern für Arbeitsplätze, die ein H4-Empfänger ohne deren Zutun sich selbst besorgt hat. Man sollte sich bewußt sein, dass all das Geld, welches auf diese Art an die MTs fließt zwei primäre Folgen hat: zum einen schöpfen sie damit Geld ab, das ansonsten für sinnvolle Maßnahmen für die H4-Empfänger zur Verfügung stehen wüde. Andererseits bestätigen zugleich derlei abgeschöpfte Geldbeträge die Sinnhaftigkeit dieser Sinnlosmaßnahmen! Letzteres unterstützt dann sekundär die weiteren Verträge zwischen JC und MT, wodurch ebenfalls zielführende Umschulungen und Weiterbildungen nicht gefördert werden, weil sie ja nur ausbilden und nicht direkt in Arbeit vermitteln!
Es sollte also jedem klar sein, der meint seine Unterschrift getrost unter solche Texte setzen zu können, dass er damit sich selbst und anderen von H4 betroffenen Menschen das Wasser abgräbt und diesen Wirtschaftszweig rund um Hartz 4 unterstützt!
Man sollte seine Freiheit nicht einfach wegwerfen und die nachfolgender Generationen auch nicht! In diesem Sinne grüßt Euch
die Freydis
Hallo Freydis,
Dein Beitrag spricht auch mir aus der Seele. Ich selbst bin aus einer Maßnahme, die 1 Jahr dauern sollte, nach 4 Monaten ausgestiegen. Es ist mir nichts passiert, keine Sanktionen. In diesen Maßnahmen werden Daten zum Sozialverhalten, zum Charakter der Teilnehmer gesammelt. Die Teilnehmer sitzen zweimal in der Woche jeweils sechs Stunden an PCs, wo sie nach Stellen recherchieren sollen. Die aufgerufenen Seiten werden gespeichert und ausgewertet. In persönlichen Gesprächen werden die Teilnehmer dazu gebracht, Informationen, die keineswegs der Vermittlung dienen, freiwillig preiszugeben. FREIWILLIG ist da das Zauberwort. Also im Gspräch tut man so, als ob man auf der Seite des Teilnehmers steht und motzt auch ein wenig gegen das Jobcenter. So kommt man an die Leute heran und sie fangen an, zu reden. Es ist ganz unglaublich, was ich erlebt habe. Diese Firma hat auch Zugriff auf VerBIS. Ich habe es leider damals nicht gewußt. Es gab in der EGV keinen Hinweis darauf.
kierkegaard