Hallo Gawain,
meiner Ansicht nach nicht.
Die Sozialrichter haben sich auch die entsprechende Gesetzgebungsmaterialien wie z.B. Gesetzesbegründung zu § 22 Abs. 3 SGB II, vgl. auch Bundestagsdrucksache 16/1688, Seite 14 zur Brust genommen.
Nach Sichtung und Würdigung dieser Inhaltstoffe ist diesen zu entnehmen, daß der zuständige Leistungsträger eine Mietkaution g r u n d s ä t z l i c h in Form eines Darlehns erbringen soll, da sich aus der N A T U R der Mietkaution bereits ergebe, daß diese im R E G E L F A L L an den Mieter zurückfließe.
Insofern sei es im Regelfall n i c h t gerechtfertigt, die Kaution dem Hilfebedürftigen e n d g ü l t i g zu belassen.
Die Gesetzesbegründung enthält damit keine ausdrücklichen Hinweise auf die Möglichkeit einer r a t e n w e i s e n Tilgung des Darlehns aus den laufenden Grundsicherungsleistungen
Ebensowenig enthält die Begründung einen ausdrücklichen Hinweis darauf, daß das Darlehen erst nach Rückzahlung der Kaution durch den Vermieter getilgt werden soll.
Weiter Argumentieren die Sozialrichter:
"Der Gesamtzusammenhang spricht jedoch dafür, daß der Gesetzgeber von einem t i l g u n g s f r e i e n (und zinsfreien) Darlehen ausgegangen ist. Zumindest geben s o w o h l der G e s e t z e s w o r t l a u t als auch die G e s e t z e s b e g r ü n d u n g im HInblick auf die Möglichkeit einer (Sonder-) Aufrechnung n i c h t s h e r, so daß für die R E C H T M Ä ß I G K E I T e i n e r R Ü C K Z A H L U N G S V E R E I N B A R U N G im Darlehensvertrag auf die allgemeine Vorschrift des § 51 Sozialgesetzbuch, Erstes Buch, Allgemeiner Teil (SGB I) abzustellen ist."
Ich meine, daß wohl auch n i c h t in jedem Falle das Bundessozialgericht angerufen gehört, wenn, wie die Sozialrichter des Hessischen Landessozialgerichtes in so ausführlicher Sachverhaltsaufklärung und Würdigung der laut Gesetz zustehende Grundsicherungssatz (Hartz IV) dem Bürger durch einen aufgezwungenen Darlehensvertrag wegen Mietkautionzahlung in erheblichem Maße behördlich gekürzt wird.
Mfg
wie gehabt