Hallo,
ich bin so langsam aber sicher am Ende meine Nerven.
Folgende Sachlage bei mir:
im Juli 2009 hab ich meine Berufsausbildung (über ein Berufsbildungswerk) abgeschlossen und bis Dezember 2010 ALG I bekommen.
Danach war ich für 3 Monate in einem Arbeitsverhältnis, welches von der Agentur für Arbeit finanziert wurde, und nach der Finanzierung - ganz klar - gekündigt wurde.
Also ging es wieder zurück auf ALG I.
Am 13.10.2010 endete dann mein Anspruch und ich bin zur ARGE gegangen. Da ich unter 25 bin, dachte ich mir, dass es wahrscheinlich eh ein Theater geben wird.
Ich habe mein Anliegen geschildert und mir wurde gesagt, dass ich unter Umständen statt einer BG, eine HG bilde.
Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt eine Arbeitsstelle in Aussicht, die ich auch angetreten bin und sich daher die ganze Sache erledigt hatte (der Vertrag endete am 31.12. und wurde auch nicht verlängert.).
Nun ist es so. Ich lebe mit meiner Mutter, ihrem Lebensgefährten und meiner Schwester (18) in einem eigenen Haus.
Bei meinem zweiten Besuch der ARGE Anfang des Jahres, wurde dann darauf gepocht, dass ich zu 100% eine BG mit ihnen bilde. Mir ist völlig klar, dass es sich um eine BG handelt und meine Mutter den Antrag stellen muss, daher wunderte ich mich beim ersten Besuch auch über die angesprochene HG (hatte auch nur Unterlagen für mich alleine bekommen - inkl. eben des HG Formulars). Die Sachbearbeiterin sagte jedoch, dass es sich in keinem Falle um eine HG handeln kann.
Meine Mutter allerdings weigert sich, den Antrag zu stellen, weil dies zur Folge hätte, dass dann der gesamte Haushalt in Hartz 4 wäre und ihr Freund auch seine Einkommens- und Vermögensverhältnisse offen legen muss. Die beiden sind der Meinung, er habe mit uns und meiner "Faulheit" nichts zu tun und warum ich ihn überhaupt immer erwähnen muss.
Dazu muss ich sagen, dass meine Mutter lediglich eine Witwenrente erhält (knapp 600 €/mtl.) und ihr Freund Arbeitnehmer ist (er verdient ~2500 €, laut ARGE sowieso zuviel, hat jedoch auch "nur" knapp 1000 € zur Verfügung nach allen Abzügen und Ausgaben).
Das habe ich so der ARGE erklärt, aber die sagten mir nur, ich solle den beiden irgendwie klarmachen, dass es nicht anders geht, aber das ist leichter gesagt, als getan, weil es immer und immer wieder auf das Gleiche rauskommt.
Das Nächste ist, dass ich seit dem 01.01. nun ohne Krankenversicherung dastehe, was ja sowieso irgendwo nicht gehen kann, da wir hier eine Krankenversicherungspflicht haben.
Aber: wie soll ich bitte 150 € im Monat zahlen, ohne jegliches Einkommen/jegliche Rücklagen?
Meine Mutter kann es finanziell nicht, ihr Freund zahlt sowieso nichts, was er, meiner Meinung nach, auch gar nicht soll.
Da ich nicht mobil bin (ich bin auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen), gestaltet sich die Arbeitssuche auch eher schlecht als recht, da es bei uns momentan nicht sehr rosig aussieht (was natürlich auch am Jahresanfang liegen wird). 400 € Jobs gibt es hier auch nicht wie Sand am Meer und beim Nachfragen in Betrieben, heißt es auch nur: "Wir haben keinen Bedarf."
Ich weiß, dass man bei der ARGE einen Antrag auf KV-Übernahme stellen kann, aber dazu müsste man wahrscheinlich auch wieder alles offen legen... und ich würde mich wieder im Kreis drehen.
Meine Mutter droht mittlerweile schon mit Rausschmiss und solchen Späßen. Dass das auch nicht so leicht geht, wie sie sich denkt, winkt sie nur ab und kommt dann mit "ja, aber bei der und der ging es auch" (meine Großcousine ist 18, hat ein Kind und bekommt Wohnung etc. von der ARGE).
Uff, etwas viel Text und wahrscheinlich viel zu komplex...
Was ich eigentlich wissen will:
1. wie läuft das mit dem Antrag auf KV-Übernahme? Zur ARGE möchte ich vorerst nicht mehr, weil ich mich da eh nur auf sarkastische Bemerkungen ("Naja, wenn Sie obdachlos sind, können Sie gerne wiederkommen, dann haben Sie Anspruch") gefasst machen dürfte.
2. Hab ich wirklich keinerlei Lücken offen, wo ich durchschlüpfen könnte?
3. Kann die ARGE meine Mutter zwingen, mich wieder aufzunehmen, sollte sie mich rauswerfen?