Beiträge von hartz1000euro

    Wie gesagt, ich war nicht immer anwesend in diesem Bürokraten-Staat. Und ich hatte über lange Strecken kein reguläres Einkommen, ich konnte schlicht und einfach keine KV abschließen.


    Ja bei mir ist eine Trotz-Haltung durchgekommen - aber ist doch normal. Wenn mächtige Institutionen materiell schwache Individuen finanziell ruinieren wollen, kriege ich noch ganz andere Phantasien.


    Und die Parlamentarier und Lobbyisten, die Gesetze realisieren, aufgrund derer ich plötzlich Zahlungsverpflichtungen für x vergangene Jahre am Hals habe, verdienen bekanntermaßen ziemlich gut. Aber es gibt eben auch Leute, die NICHT gut verdienen. Übrigens auch sicher etliche, die auf Sozialhilfe verzichten, aus welchen Gründen auch immer. An diese Leute hat man bei Schaffung dieses Gesetzes weniger gedacht.


    Ein anderer Aspekt ist (weniger ein formal-rechtlicher als ein mental-intellektueller): Als ich zig Jahre keine Versicherung hatte, habe ich allerdings einiges für meine Gesundheit getan - kein Alkohol, kein Tabak, einfaches aber vollwertiges Essen undsoweiter. Und da ich nicht -beispielsweise- in einem Chemiewerk oder ähnliches arbeiten mußte, hatte ich auch das Glück, nicht irgendeinen Krebs oder ähnliche chronische Erkrankung mir einzufangen.


    Damit möchte ich mal die Aufmerksamkeit lenken auf die Massen von Leuten, die -vereinfacht gesagt- glauben Gesundheit kommt vom Himmel und Krankheiten werden mit Medikamenten (Chemikalien) und Arztbesuchen geheilt. In dieser Wochenend-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung steht übrigens ein aufschlußreicher Artikel "Hoffentlich nicht privatversichert" - über "unnötige Operationen, unnütze Röntgenbilder - die vermeintlich privilegierten Patienten leiden unter einer Überdosis Medizin".


    Auch wieder vereinfacht gesagt, da hier kein Raum für allzubreite Darstellung ist: all dem liegt ja eine Geisteshaltung zugrunde, und die hier in Deutschland verbreitete hat auch dazu geführt, daß das sogenannte Gesundheitssystem sozusagen von innen verfaulen konnte - materiell wie moralisch.


    In meinem bisherigen Leben habe ich zu diesem Zerfallsprozeß relativ wenig beigetragen, dafür müßte ich eigentlich ne Prämie erhalten ;-) aber keine nachträgliche Bestrafung in Höhe von derzeit 6000 Euro.

    Also Sozialschmarotzertum, wie oben formuliert, sehe ich nicht. Als ich viele Jahre lang nicht versichert war, habe ich von nichts und niemandem Leistungen in Anspruch genommen. Hätte ich einen Arzt gebraucht, hätte ich selbst gezahlt - habe das in einigen Fällen ja auch getan. Bei Riesengeschichten, Unfall oder was weiß ich, wäre ich tatsächlich an meine finanziellen Grenzen gestoßen. Allerdings habe ich einen guten Teil meiner Zeit im Ausland verbracht, also mit dem deutschen Versicherungssystem hätte ich im Problemfall nichts zu tun gehabt.


    Ich wußte auch gar nichts von dem Gesetz, daß man rückwirkend ab 2007 zahlen muß. Was mich ärgert, ist diese unverschämte Kaltschnäuzigkeit, mit welcher die City BKK und möglicherweise auch andere Kassen ihre Forderungen eintreiben wollen.


    Erstmal habe ich ja rückwirkend für die vergangenen 2 Kommaund Jahre keine Leistungen in Anspruch genommen; die Forderungen sind gesetzlich korrekt, aber ihnen stehen keine von mir verursachten Kosten gegenüber. Die Kasse hat für den von ihr selbst festgesetzten Betrag keinerlei Leistungen erbracht. Sie hat, bezogen auf meine Einkommensbelege, noch nicht einmal den Mindestbeitrag zugrundegelegt, sondern großkotzig weit höher angesetzt.


    Das halte ich für unkorrekt: Die City BKK hat keinerlei Leistungen erbracht, legt die Beitragssumme arrogant einzig nach ihrem Gutdünken fest, interessiert sich für meine möglicherweise nur vorübergehend schlechte finanzielle Situation einen Dreck, knallt im Gegenteil gleich mal hohe Zinsen drauf und hetzt mir, großherrlich in ihrer Eigenschaft als eigene Vollstreckungsbehörde, ohne weiteres den Gerichtsvollzieher auf den Hals.


    Sorry aber sozial finde ich das nicht. Möchte mit negativen Kommentaren sparsam sein, aber diese Geschäftspolitik sowie die dazu passende Mentalität des Personals ist für mich kaltschnäuzig.

    hallo allerseits,


    ich möchte nur mal folgendes schildern: mußte im November 08 AlgII beantragen und da ich zig Jahre keine Krankenkasse hatte, mußte ich entsprechend eines Gesetzes die Kasse rückwirkend ab 4/2007 abschließen. Ohne Krankenkasse kein Hartz, also mußte ich in den sauren Apfel beißen.


    Ich dachte, ich könnte die KK-Beiträge abstottern (mein Vorschlag an die Kasse war: 10 Euro pro Monat und keine Verzugszinsen auf die von der Kasse festgesetzte rückständige Beitragssumme in Höhe von 5700 Euro(!)). Ich teilte der Kasse auch mit, daß die Berechnung von Verzugszinsen meine Verschuldung schnell in schwindelnde Höhen treiben würde.


    Die Kasse=City BKK (Berlin) lehnte meinen Vorschlag ab und meinte, normalerweise würden sie Beträge nur 6 Monate lang stunden, außerdem nur gegen Sicherheitsleistung. Dann wurden sie innerhalb ca. 8 Wochen ziemlich rabiat, auf dem Briefkopf der sauberen City BKK tauchte dann der Zusatz "Vollstreckungsbehörde" (!) auf und sie fragten, ob ich schon mal eine eidesstattliche Versicherung abgegeben hätte.


    Mit anderen Worten, in Kürze steht bei mir ein Gerichtsvollzieher im Türrahmen. Bei mir ist nichts zu holen - allerdings sehe ich nicht ein, wieso ich mir wegen dieser Kassenfuzzis eine eidesstattl. Versicherung ans Bein binden soll. Also steht mein Entschluß fest: ich laß es drauf ankommen und geh auch in Erzwingungshaft - selbst wenn sie mir das Maximum von 6 Monaten aufbrummen (die Knastkosten muß die Krankenkasse übrigens übernehmen, habe ich gelesen): danach ist ja dann Schluß, die Erzwingungshaft kann nur einmalig angeordnet werden.


    Mir reichts jedenfalls: als erstes hat die City BKK nämlich schon mal 250 Euro Verzugszinsen auf die Summe draufgeknallt, außerdem ellenlang aufgezählt, was und wieviel Sämniszuschläge usw. sie berechnen werden. Der Schuldenberg wächst also jetzt weiter - staatlich verordnet. Bisher hatte ich keinerlei Schulden gegenüber irgendwelchen Institutionen, Unternehmen usw., jetzt hat die City BKK ein hübsches Schulden-Damokles-Schwert über mir aufgehängt.


    Eine asoziale Vereinigung, diese City BKK. Meine Devise nun: keinen Pfennig Schuldentilgung, und jetzt klapper ich regelmäßig alle Ärzte ab mit allen möglichen Beschwerden, damit die Kasse weiß, was sie an mir hat (ich werde es der Kasse schreiben...). 15 Jahre lang war ich vielleicht 2x beim Arzt (ein gesunder Mensch wird nicht krank...), aber jetzt mach ich ein Hobby draus.
    -----