Ja, das habe ich mal gemacht und gesagt, dass ich voll arbeiten möchte/kann, aber die Amtsärztin (da ging es noch ums ALG I)^
sagte, dass das mit meinen Diagnosen kaum möglich ist und schrieb damals auf, dass ich max. 4 - 6 Stunden und mit allen möglichen Einschränkungen (keine Überkopfarbeiten, keine Anforderungen an Konzentration, keine Überwachungsgeräte, kein häufiges Telefonieren, keine knienden Tätigkeiten, keine in Höhe etc.) Folge war, dass ich als schwer vermittelbar galt und nur 1/2 Jahr ALG I - Anspruch haben sollte. Fand ich super, fragte, ob das ernsthaft so ist, das jemand, der gerade mal 1 o. 2 Jahre gearbeitet hat, mehr erhält und ich (zu dem Zeitpunkt knapp 38jährig 21 Berufsjahre ) nur die Hälfte. (Hatte dann aber doch Glück, eine nette Sachbearbeiterin fand die Möglichkeit, dass ich wegen meiner Tochter noch nicht voll arbeiten muß und daher dann doch 1 Jahr lang ALG 1 bekam).
Jetzt, nachdem ich mich jahrelang mit Ich-AG etc. über Wasser gehalten habe und der Zustand sich verschlechtert hat, gibt es ein (von der Dt. Rentenversicherungsanstalt in Auftrag gegebenes) Gutachten, dass ich nur unter 3 Stunden arbeiten kann. Und nun: Trotzdem Rentenantrag abgelehnt! Also die Einen lehnen ab, Widerspruch läuft, und das Arbeitsamt scheint mich jetzt in diese Sozialgeld-Schublade stecken zu wollen. Ist ein Gefühl von mir, weil ich schon seit Wochen auf einen Bescheid warte, der - nachdem ich da war - eigentlich gleich rausgehen sollte. Ich vermute mal, die prüfen jetzt und dann stehe ich da. Natürlich werde ich dann sagen, dass ich arbeiten kann usw., aber damals hat es mir nicht geholfen.
Immerhin wurde dann aufgrund meines Widerspruchs (bei der Dt. Rentenversicherung nach Ablehnung Rente trotz Gutachten) entschieden: Reha ist angesagt. O.K. Habe dann einen Klinikvorschlag erhalten, der nonsens war. In dieser Klinik werden Gehirntumoroperierte, Rückenmarksknochenkrebspatienten, Patienten nach Herzinfarkt, Schlaganfall, Morbus Chron, Parkinson etc. behandelt. Nichts davon trifft auf mich zu, und so widersprach ich und bat um Klinikumstellung, schlug eine Klinik nicht allzuweit entfernt vor. Und nu: Reha abgelehnt, weil ich ja nicht "will", ist Reha abgelehnt und mit Reha auch Rente abgelehnt - und gleichzeitig ein anderer neuer Gutachter beauftragt. Der war so extrem, dass ich während des Gesprächs aufgestanden und wortlos gegangen bin, nachdem er mich eine halbe Stunde lang nicht einmal gefragt hatte, wie es mir geht, sondern andere merkwürdige Feststellungen traf. Als er mich danach fragte, was ich denn von der Reha erwarte, und ich antwortete, dass ich vielleicht lerne, mit den Schmerzen (Dauerkopfschmerz durch kaputten Kiefer nach Autobahnunfall) zu leben und durchschlafen können möchte (habe seither auch beidseitigen verschiedenartig Frequentierten Tinnitus), stellte er fest, dass "arbeiten gehen" ja wohl eher nicht mein Anliegen sei. Ich war irritiert und erklärte, dass ich jetzt 48 jahre alt bin und 30 Berufsjahre hinter mir habe, mit 16 hatte ich angefangen... "Ja und?" fragte er? - "Ich wollte damit sagen, dass hier niemand sozusagen "Faules" vor Ihnen sitzt. Also gut - mir schien, er wolle mich "entlarven" als nicht mehr arbeiten wollender Mensch, und das, obwohl ihm alle Gutachten der irreparablen Folgeschäden vorliegen. Wie gesagt - ich ging. Das war in etwa das 9. Gutachten in den letzten Jahren, ca. 35 Röntgenaufnahmen, Kernspinntomograhien, CTs etc. Mir reichts. Und jeder Gutachter (beispielsweise wegen des Kiefers oder Knies) macht neue Röntgenaufnahmen und man darf nicht "nein" sagen. Und da ich gegangen bin, erwarte ich jetzt also auch von der Dt. Rentenversicherungsanstalt massiven Ärger oder sogar gleich auch deswegen noch vom Arbeitsamt - ich faules Ding.
Nun gibt es also sicher Ärger mit dem Arbeitsamt und deswegen höre ich schon eine Weile nichts bzw. bekomme meinen neuen Bescheid nicht. Totale Zwickmühle, nahezu aussichtslos. Jetzt schlafe ich fast gar nicht mehr, weil ich neben allem anderen nur noch grüble. Und von Anwälten etc. habe ich echt genug. Will für die auch nicht mehr arbeiten. Meine Anwältin, die ich aus unserer gemeinsamen Zeit kannte, Fachanwältin Sozialrecht, hat jahrelang für mich gegen die VBG prozessiert, weil meine Diagnosen zwar alle anerkannt sind, aber die einzelnen Minderungen von je 10 nicht addiert werden. Jetzt zum Schluß war ihr das alles zuviel zu lesen (so schien es, sie hat monatelang eine vom Gericht erforderte Stellungnahme nicht abgegeben) und sie riet mir, Klage zurückzunehmen. Na ja - ihre Gebühren hat sie ja.
So - und nun habe ich zum besseren Verständnis, in welche Mühlen man gerät; Entkommen aussichtslos, hier mal viel von mir preisgegeben, auch wenns vielleicht niemanden interessiert.