O.K. Zunächst einmal hast du vermutlich (ist aber nicht schlimm) brutto und netto vertauscht. Wenn du also 611,50 Euro brutto (das ist das Gehalt "vor" Abzug) verdienst und evtl. 484 Euro netto (das, was du dann "auf der Hand hast") bekommst, sieht es doch ziemlich gut aus für dich. Mithin hättest du wenigstens 484 Euro zzgl. 184 Euro staatliches Kindergeld und daneben kannst du auch noch Wohngeld beantragen (kannst du dir hier im Internet via Wohngeldrechner so ziemlich genau ausrechnen lassen). Außerdem wären (aber das würde ich erst einmal dahingestellt sein lassen) neben alledem auch noch deine Eltern mit einer (wenn auch nur geringen) Differenz für dich zuständig. Wenn das nicht `reinkommt, ist es auch egal. Deine sicheren Einnahmen von 664 Euro zzgl. Wohngeld sind auch schon mal nicht schlecht. Zum Vergleich. Mein Sohn hat monatlich nur etwa 490 Euro und verdient sich etwa noch (je nachdem, wie ein Monat läuft), 150 Euro dazu. Gemeinsam mit seiner Freundin lebt er in einer WG, also Miete wirklich sehr günstig (zusammen 250 Euro; laß`es 300 sein, wäre auch o.k.) Alles andere ist dann auch tragbar. Was meinst du`Müßte doch funktionieren, oder`? An "richtig" eigene alleinige Wohnung kannst du doch auch nach abgeschlossener Ausbildung denken. Vielleicht ist es gar nicht mal so schlecht, nicht gleich "ganz" alleine zu sein, sondern mit anderen auch mal den einen oder anderen Abend und das eine oder andere Gespräch zu haben. Die in der WG dort (Freundin, Sohn und andere WG-Mitglieder) sind wirklich nett miteinander und es ist anscheinend ein ganz neues, anderes, auch sehr schönes Leben.
Nachtrag: Ach ja, für mich als Ma war es übrigens sehr sehr schwer, meinen Sohn "ziehen" zu lassen, und als ich mich für die schöne Zeit mit ihm bedankte, waren wir beide irgendwie ziemlich nah am Wasser, aber da ist ja eben die Sache mit den Wurzeln und den Flügeln, was seine Kinder betrifft. Und schließlich wird er bald 23 Jahre alt. Aber er versucht sehr, mir über die erste schwere Zeit hinwegzuhelfen. Vielleicht gelingt es dir trotz der jetzigen Schwierigkeiten auch, deinen Eltern irgendwie noch ein halbwegs gutes Gefühl zu vermitteln und versuchst, so erwachsen zu sein, dass du nicht bockst oder wehtust, sondern auch Verständnis für die eine oder andere Situation aufbringst. Vermutlich geht es dir (später) dann auch besser und du mußt nicht mit dir hadern. (Falls es bei euch nicht zu unangenehm heftig vorging.)