100%-Saktion + Hilfe benötigt

  • Hallo


    Ich habe mich ein wenig durch das Forum gelesen und auch andere Internetseiten durchgeguckt.
    Doch nirgends habe ich eine klare Antwort erhalten die meinen Fall behandelt.
    Vorab möchte ich klarstellen, dass ich keineswegs ein Sozialschmarotzer oder Ähnliches bin, wie es sicherlich in diesem Bereich nicht wenige gibt.
    Wobei das auch eine andere Diskussion wäre, denn jeder hat seine privaten Gründe/Vorgeschichte.
    Ich bin auch kein Mensch der bei seiner ersten Wohnung kurz vor der Bundeswehr ALG2 beantragen musste und dann Wohngeld kassierte.
    So wenig interessierte mich das bzw. mag ich es vom Staat zu leben.
    ICH HASSE ES!
    Aus diesen Gründen habe ich auch in den letzten 1-2 Jahren (ob ihr das glaubt o. nicht) mein Bestes versucht um wieder auf die richtige Spur zu kommen und mache mir Tag für Tag Vorwürfe, kämpfe.


    Zu meinen Fall:
    Ich bin 24 Jahre, hatte bis vor wenigen Monaten eine Ausbildung die für mich von den Leistungen die ich erbrachte sehr gut lief.
    So wurde ich gelobt und es gefiel mir auch sehr.
    Nur das paradoxe war, ich kam immer weniger aus der Wohnung raus.
    Ich wachte um 06:00Uhr auf, zog mich an, rasierte mich, machte alles fertig, kam aber nicht aus der Wohnung raus.
    Das war zum ersten Mal vor ~6-7 Monaten.
    Von Tag zu Tag wurde es schlimmer und ich grübelte, dachte nach, verpasste viele Tage der Ausbildung.
    Doch da ich gut war, versuchten meine Ausbilder alles, aber es funktionierte nicht.
    Ich gab auch alles, wirklich. Es ist schwer zu beschreiben.
    Dann jedenfalls, bunkerte ich mich förmlich in meiner Wohnung ein. Ging weder groß einkaufen, noch zur Ausbildung.
    So wurde zwangsläufig gekündigt und ich hatte mich kurz danach durchgekämpft einen Psychologen aufzusuchen, der mir mitteilte das ich vermutlich unter einer sehr schweren Depression leide, was auf meine Vergangenheit beruhte.
    Mittlerweile waren schon etliche Lieferungsdienste von Fast-Food in meinem Bezirk abgeklingelt und in der Wohnung stapelte sich Müll.
    Das wirkte sich auch auf mein Gewicht und meine psychische Befindlichkeit aus.
    Zurzeit ist es weitestgehend müllfrei und einkaufen war ich vor 2 Tagen, heute habe ich nichts zu essen weil ich nicht rauskomme.
    Morgen aber würde es passen, direkt nach dem Jobcenter, einkaufen gehen.
    Ich schaffte es dank Hilfe/Begleitung meiner Mutter + Schwester auch irgendwie ALG2 zu beantragen und bekam auch soweit Miete etc. bezahlt.
    Nur kamen wieder Wellen wo ich morgens endlich aufräumen, endlich einkaufen, endlich einen Schritt weiter voran gehen wollte, die dann aber spätestens an der Tür bzw. mit negativen Gedanken beendet wurden.
    Ich suchte mir Ablenkung im Internet und so vergingen Wochen des Nichts-tuns.


    Aktuell habe ich 3 Jobcentertermine versäumt und seit diesem Monat gab es keine Geldüberweisung (Miete etc.) vom Amt.
    Der letzte Termin war bei meiner Sachbearbeiterin die davon weiß und ein Amtsarzttermin, den ich auch wahrgenommen habe und wo ich hingegangen bin.
    Diese Ärztin meinte ich solle dringend eine Kurz oder so beantragen, sie würde das ans Amt weitergeben das ich unter schweren Depressionen leide.
    Wie gesagt ich möchte mich nicht selbst bemitleiden oder den Staat ausnehmen, sondern suche nach Hilfe wie ich mit der Situation jetzt umgehen soll.
    Ich werde es hoffentlich schaffen morgen zum Jobcenter hinzugehen, da ich nicht weiß ob die Zahlungen versehentlich ausblieben, ob eine 100%ige Sanktion stattfand von der ich nichts weiß oder Sonstiges.
    Denn der letzte Stand der Dinge war ein Termin wo die Sachbearbeiterin über den Arzttermin sprechen wollte usw.
    Auch sagte mir meine Bearbeiterin das ich für (ich glaube) ein halbes Jahr arbeitsunfähig bin aufgrund der Krankheit.
    Soweit ich mich informieren konnte gibt es 2 Sanktionsarten (große, kleine).


    "Sanktion wegen eines Meldeversäumnisses (kleine Sanktion); diese werden ausgesprochen bei Terminversäumungen im Fallmanagement oder bei ärztlichen Untersuchungen. - § 31 Abs. 2 SGB II"


    Das heißt ich hätte 30% weniger bekommen müssen vom ALG2 oder?
    Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitslosengeld_II#Sanktionsarten



    Ich wohne in Berlin.
    Noch eine Frage zum Abschluß:
    Wäre es möglich das mir jemand wie z.B. ein Sozialarbeiter helfen würde?
    Denn ich habe größtenteils eingesehen das ich es in meiner momentanen Situation nicht alleine schaffe.
    Dafür kämpfe ich nun zulange und es geht auf und ab und eher mehr ab als auf.


    MfG
    Ahorn

  • Hallo Ahorn,
    kann dir leider nicht helfen, aber es gibt hier sicher einige Teilnehmer, die dir Rat geben können und werden. Brauchst nur etwas Geduld. Aber ich möchte nicht versäumen, dir alles Gute zu wünschen. Psychische Schwierigkeiten sind oftmals heftiger, als andere sich das vorstellen können, aber es gibt nahezu immer Auswege.

  • hallo ahorn
    deine termine beim amt mussst du leider einhalten. ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie dich komplett gekürzt haben. das ist leider kein einzelfall! die arge bzw die mitarbeiter nehmen keine rücksicht auf krankheiten, es ist ihnen egal. ich rate dir dringend schnellstmöglich zur arge zu gehen und zu hinterfragen was los ist. wenn du so große schwierigkeiten hast, würde ich dir auch empfehlen dich betreuen zu lassen. deine betreuer regeln sämtliche dinge für dich und sorgen dafür das deine gelder nicht gestrichen werden, dass du dich und deine wohnung nicht vernachlässigst und vieles mehr. über die betreuung entscheidet das amtsgericht in deinem bezirk, dieses stellt dir auch einen betreuer zur seite. es kann natürlich auch eine person deiner wahl zb. deine mutter als betreuerin für dich berufen werden.... vielleicht denkst du hierüber mal nach, so sparst du dir vielleicht den ärger mit den ämter und kannst dich auf dich konzentrieren
    gute besserung

  • Hallo Ahorn,


    du (oder deine Familie) kannst beim zuständigen Vormundschaftsgericht einen Eilantrag auf Betreuung stellen. Das hat nichts mit Entmündigung zu tun, auch wenn es hier von einigen Unwissenden so dargestellt wird. Der Betreuer hätte auch die Möglichkeit gemäß SGB X Wiedereinsetzung in den vorherigen Stand zu beantragen, da du ja aus gesundheitlichen Gründen gehindert warst. In meinen Fällen wurden die Sperren alle aufgehoben.
    Betreuung nur so lange und in dem Umfang wie notwendig. Kann jederzeit auf Antrag wieder aufgehoben werden. Alles Gute für dich!