Bloss keinen Kontakt

  • Hallo,
    ich bekomme nach einem JAhr ALG1 nun H4. Leider soll ich nun zum Jugendamt, um Unterhaltsvorschuss für meine Kinder zu beantragen. Problem: der VAter lebt wieder in den Niederlanden, ist drogenabhängig und das letzte, was ich will, ist Kontakt. Meine Familie, mit der ich wegen ihm lange keinen Kontakt mehr hatte, unterstützte mich in schlechten Zeiten, so dass ich mit den Kindern leben konnte. Abgesehen davon könnte der Vater ganz sicher eh keinen UnterhaLt zahlen...Das letzte LEbenszeichen war Anfang Januar 2007. Wenn ich nicht zum Jugendamt gehe, kriege ich dann auch kein H4 mehr? Wenn der Vater noch in Holland ist, wird er NAchfragen wahrscheinlich zum Anlass nehmen, mal bei uns vorbeizuschauen und das will ich auf keinen Fall!!

  • Unterhaltsvorschuss ist völlig unabhängig vom Kontakt zum Vater. Und er wird gerade auch dann vom Amt übernommen, wenn die Väter nicht zahlen (können). Wenn du H IV bekommst, wird der Unterhaltsvorschuß als Einkommen vorausgesetzt und angerechnet, so dass du ihn beantraen mußt, wenn du halbwegs zurechtkommen willst. Es dürfte auch kein Problem darstellen, dem Amt (Jugendamt) deine Beweggründe für den nichtgewollten Kontakt etc. darzulegen. Dort sitzen in der Regel Menschen, denen es in erster Linie um die Kinder geht. (Diesen Unterhaltsvorschuss gibt es sechs Jahre lang, maximal aber bis zum vollendeten 12. Lebensjahr)
    Gruß, Lirafe


    (P.S.: Hast du auch in Holland gelebt, und wenn ja in welcher Ecke oder aus welcher kommt der Kindesvater? Frage, weil ich Holland sehr mag; habe Pflegeeltern dort.)

  • Ok. Amsterdam ist ja mal für `nen Nachmittag interessant, aber sonst leider recht schmuddelig. Warst du schon mal in Holland und kennst dich ein bißchen aus, wenn dein Kindesvater daher stammt? Utrecht ist toll. Viel kleiner, sauberer, gemütlicher als Amsterdam. Studentenstadt eben und Geheimtipp, wenn man Holland nicht nur über Amsterdam definiert. Viele Fußgängerbereiche, Grachten, Bahnanschluss "HoogCathrine" mit dem dortigen riesigen Zentrum, in dem 100te Geschäfte, Cafés, Kaufhäuser etc. sind, ohne dass man die in Utrecht selbst überhaupt bemerkt, weil man direkt von den Öffentlichen innerhalb des Zentrums ankommt. Versuch`deinem Kind und dir trotz der derzeitig dummen Situation das Geburtsland ihres Vaters irgendwie als positiv zu vermitteln (und er hat sicherlich auch irgendwelche guten Seiten gehabt - auch wenns schwer fällt.). Schließlich stammt es zu einem Teil von ihm ab und soll auch darauf stolz sein dürfen oder sich wenigstens nicht nachhaltig schlecht fühlen, dadurch, wie von ihm gesprochen wird/wurde. Man identifiziert sich immer (wenn auch unbewußt) mit beiden Elternteilen. Ich selbst habe mich zeitlebens schlecht gefühlt aufgrund der vielen schrecklichen Berichte über meinen leiblichen zweiten Elternteil, und das zieht sich komplett negativ durchs ganze Leben und bleibt nicht immer folgenlos.


    Wünsche dir alles Gute; kannst ja mal berichten, wenn du magst, wie es weitergegangen ist.
    Gruß. Lirafe