Was steht ihr zu?

  • Hallo!


    Habe das Forum hier gefunden und hoffe mir kann jemand weiterhelfen.


    Es geht nicht um mich, sondern um meine Mutter. Sie wohnt seit November 2005 alleine, meine Eltern sind also getrennt lebend.


    Mein Vater gibt ihr jeden Monat ca. 500 Euro zum leben und bezahlt ihr die Miete. Da er nun in Altersteilzeit ist, ist es einfach nicht mehr machbar...


    Er sagte zu ihr sie solle doch bitte zum Amt gehen und schauen ob sie von denen Unterstützung bekommt. Sie findet aber nun seit fast einem Jahr immer neue Ausreden.


    Deswegen wollte ich mal nachfragen: Steht ihr Geld zu, obwohl sie auf dem Papier noch verheiratet sind, aber eben getrennt leben?


    Wäre für Hilfe sehr dankbar :)

  • Vielleicht ist dein Vater einfach nur sehr großzügiig, vielleicht aber weiß er auch, dass er dieses viele Geld so oder so zahlen müßte. Ihr müßt ausrechnen (dafür gibt es hier im Netz viele Möglichkeiten), was er wirklich zahlen müßte. Daneben gibt es weitere Foren, in denen für deine Ma der Bedarf ausgerechnet wird und auch, wieviel sie dann als Differenz vom Amt bekommt. Die genauen Zahlen wißt nur ihr, und auch nur ihr könnt daher den Bedarf deiner Ma errechnen. Die Zahlen variieren, aber unter`m Strich sind sie meist stimmig.

  • Sollten deine Eltern sich hinsichtlich der Scheidung und der Scheidungsfolgen einig sein, können sie einen gemeinsamen Anwalt beauftragen. Das spart Koste. Sollte deine Mutter jetzt vielleicht sogar Differenz zum Lebensunterhalt bekommen vom Amt, oder überhaupt nur sehr wenig Einkommen haben, kann sie Prozesskostenhilfe beantragen, das macht das Ganze noch einmal "billiger". Und inzwischen gibt es sehr viele Anwälte, die sich auf Ratenzahlungen in relativ kleinen Beträgen einlassen.

  • Eine Scheidung kostet sicherlich Geld aber man kann sowas auch günstig über die Runden bringen wenn man will.Es ist sicherlich schlimm das deine Mutter eine solche Erkrankung hatte aber das ist ja auch schon wieder einige Jahre her und ich denke das sie einfach etwas bequem ist und dein Vater ist an der Situation nicht ganz unschuldig wenn er deiner Mutter monatlich das Geld gegeben hat und sie sich sonst um nichts kümmern mußte.Wenn deine Mutter nicht in der Lage ist selbstständig um Unterstützung nachzufragen dann kannst du doch mal einen Antrag besorgen und diesen gemeinsam mit deiner Mutter ausfüllen und abgeben.Ihr müßt ihr eben klarmachen das sie so nicht mehr weitermachen kann da der Vater das Geld einfach nicht mehr hat.Wenn sie weniger bekommt merkt sie das am besten.

  • Hallo Jenny258,


    es ist völlig egal ob deine Eltern geschieden sind oder nicht. Wenn sie getrennt leben und wohnen, hat deine Mutter Anspruch auf Leistung.
    Zuerst wäre aber zu klären, welches Amt zuständig ist. Wenn ein Arzt deine Mutter für arbeitsunfähig erklärt hat und sie auch nicht 3 Stunden täglich arbeiten könnte, ist das Sozialamt (nach SGB XII) ihr Ansprechpartner. Vermutlich muss die Arbeitsunfähigkeit aber vom Amtsarzt bestätigt werden.


    Vielleicht gehst du zusammen mit ihr zur ARGE/ zum Jobcenter und ihr lasst euch beraten. Mach doch einen Termin, dann wird deine Mutter bestimmt mitgehen.


    Alles Gute.
    LG, Jalale.

  • jenni258
    Du hast geschrieben: "Sie findet aber nun seit fast einem Jahr immer neue Ausreden."


    Geht es deiner Mutter vielleicht so richtig "sichtbar" schlecht, also hat sie ein Röhrchen, durch das sie atmen muss oder irgend etwas in der Art im Hals nach dem Hals/Rachen-Krebs? Dann kann ich sie verstehen. Aber auch sonst sind manche Menschen nach solchen schrecklichen Diagnosen und Erlebnissen sowie dann noch folgender Trennung sehr zurückgezogen und ängstlich. Doch es hilft alles nichts, mach es,wie jajale geschrieben hat, begleite sie. Es wird ihr sicher helfen, wenn sie wenigstens eine beständige feste Größe in ihrem Leben hat. Wenn ihr Zustand allgemein so ist, dass sie nicht mehr `raus geht etc., würde ich versuchen, sie in einer Selbsthilfegruppe zu integrieren; die gibt`s übrigens im Regelfall auch für Angehörige und Tipps, wie man helfen kann, dass es weiter geht.

  • Es ist sicher schlimm wenn man so eine Krankheit hat aber in diesem Fall glaube ich nicht das die Krankheit damit noch viel zu tun hat.Die Erkrankung war 2001 und getrennt haben sich die Eltern 2005 und nun sind ja schon wieder 4 Jahre vergangen.Ich denke mal ohne der Mutter zu nahe treten zu wollen das sie schlicht etwas bequem ist und das das ja bis jetzt auch gut funktioniert hat da der Mann alles bezahlt hatte.

  • Manchmal durchleben Menschen noch gerade so eben das Schlimmste mit den kranken Angehörigen: man trennt sich ja nicht augenblicklich, sondern der Mensch leidet, verändert sich und parallel auch die Beziehung. Krebs ist ein schleichender Prosess (und oftmals) mit immer wieder neuen Hoffnungen und immer wieder auch neuen Rückschlagen verbunden. Ich könnte mir schon vorstellen, dass das zumindest ein (Mit-)auslöser war. Aber das spielt ja hier auch nicht die entscheidende Rolle. Es ist auch kaum zu ermessen, wer von den Dreien in der schlimmeren Situation ist.