Ausbildungsunterstützung der Eltern/Bafög

  • Guten Tag,


    ich habe das Problem, das ich mich mit meinen Eltern zerstritten habe, und sie mir deswegen keine Studiums Unterstützung geben wollen. Diese hätte von ihrer Seite aus auch nur 300€ betragen. Da sie zurzeit mit ihrem Einkommen aber über der Bafög-Grenze liegen, habe ich dort auch keinen Anspruch drauf.


    Würde also gerne wissen, ob meine Eltern verpflichtet sind, mir Geld zu zahlen, und wenn ja, wo kann ich dieses Erfahren (Amt, oder sowas, wo ich auch das Geld berechnen lassen kann) oder habe ich durch diesen Umstand doch Anspruch auf Bafög?


    Dazu kommt, dass ich in Österreich studieren will, gibt es dort besondere Förderungen?


    Wäre nett, wenn mir jemand umfassend antworte könnte, auch vllt. Gesetzesparagraphen sagen könnte und/oder Ämter (Siegburg/Köln) wo ich hingehen könnte.


    Vielen Dank und freundliche Grüße
    Sascha

  • also grundsätzlich sind deine eltern zum unterhalt verpflichtet für den ersten (meist auch für den 1. umorientierten) bildungsweg bis zum 27 lebensjahr
    wenn die kosten für österreich aber teurer sind als an einer uni in deutschland sieht das schon anders aus, wenn gleichwertiges studiert wird, dann könnte zumindest ein richter sich fragen wozu das dann gut ist und die "mehrkosten" sind dann von dir selbst zu tragen


    aber wenn beim bafög gesagt wird du bekommst nur so undso wenig weil deine eltern zu viel verdiehnen oder sogar einen nullbescheid, dann kannst du deine eltern darauf festnageln rein rechtlich gesehen (moralisch ist das was anderes, 330 euro sollten locker bei einem nebenjob rausspringen))

  • Hallo,


    uiffi , wenn Beckspistol von seinen Eltern nur 300€ Unterhalt beansprucht, ist davon auszugehen, dass er bereits für einen großen Teil seines Unterhaltes selber aufkommt.


    Und wieso sollte es unmoralisch sein von den Eltern Unterhaltszahlungen für eine Ausbildung oder Studium zu verlangen. Wie können denn sonst die Leute, die aus irgendwelchen Gründen mit ihren Eltern zerstritten sind und keinen Anspruch auf Bafög wegen des Einkommend der Eltern haben, sonst ihr Studium finanzieren können?

  • BecksPistol
    Ich finde auch, dass es nur Recht ist, wenn deine Eltern dir, da sie offensichtlich zumindest so gutsituierd sind, dass du deswegen kein Bafög bekommst, den berechneten Unterhalt zahlen. Was ist denn mit dem staatlichen Kindergeld, das sie für dich bekommen? Und wie alt bist du denn eigentlich? Oder hast du schon mehrere Ausbildungen begonnen und immer wieder abgebrochen, so dass sie irgendwann genug gehabt haben könnten (obwohl das eigentlich keine Rolle spielt.) Du müßtest doch auch noch bei Ihnen mitversichert sein (Familienversicherung).


    Uffi
    Es ist wirklich schwierig, je nachdem, was man studiert und wie die Lebensumstände sind, neben dem Bafög ohne Nebenjob zu überleben. Wenn BecksPistol also nebenher arbeiten geht, braucht er den Zuverdienst sicher dafür, um überhaupt zu existieren, denn - je nachdem, in welchem Bundesland er studiert -, fallen neben den halbjährlichen Gebühren auch noch heftige Studiengebühren an, Bücher müssen gekauft werden usw. Und Studenten sind nicht fertig, wenn sie nach Hause kommen; meist geht es dann erst richtig los (wenn man das Studium ernst nimmt) und es ist gar nicht mal so einfach, die möglichen Nebentätigkeiten mit dem Stundenplan abzustimmen, der nicht mehr so ist, wie zu Schulzeiten. Es gibt inzwischen Losverfahren. Wenn man Pech hat, kann man Kurse, die man dringend braucht, um weiterzukommen, nicht belegen, weil sie überfüllt sind und kann nichts richtig planen.

  • nun die studiengebühren gehören zum bedarf und müssen vom unterhaltspflichtigen getragen werden, sofern der bedarf des studierenden auch statthaft gemacht wird,
    das er nur 300 benötigt hat nicht automatisch gezeigt das er schon einen job hat, das kann auch einfach die differenz aus dem bafögbescheid sein, die die behörde den eltern hier teilhaft werden lässt..., kindergeld ist schließlich auch schon abgezogen
    640 euro bedarf minus 164 kindergeld betragen 476 euro, er will 300 von seinen eltern, hat also aus irgend einem grunde 176 selbst gedeckt... das könnte ein job sein aber auch ein bafög betrag... ich mache mir schon gedanken, mir missfällt es nur hier partei zu ergreifen sondern ich versuche beide seiten abzuwägen... alles klar?


    ich habe das mit der moral in klammern gesetzt aus gutem grund:
    kinder, in dessen familien alles in ordnung ist haben gegenüber den kindern, wo eltern sich getrennt haben oder wo sich die kinder mit den eltern überworfen haben nachteile, denn die forderung nach mehr geld, auch wenn begründet kann erheblich in die finanziellen möglichkeiten der eltern eingreifen, was zu engpässen führt, die subjektiv vom studierenden kind ausgelöst wurden... !hier zeigt sich oft erst wie fest die familie wirklich zusammenhält!
    kinder aus zerrütteten familienverhältnissen reiben sich da die hände und fordern ihren finanziellen anteil ohne zu zucken, zumindest von dem elternteil, der vorher ja schon barunterhaltspflichtig war, meist vom anderen, wo er noch wohnt oder wohnte, nicht


    also wie gesagt ich setze die moral in klammern und bin mir im klaren das wir hier verschiedene auffassungen vertreten, die aber ganz bestimmt nicht böse meine

  • Ist alles nicht so easy: Wie gesagt, spreche ich definitiv bei nahezu allen Stellungnahmen immer aus eigenen Erfahrungswerten. Und dass heutzutage alle dieselben Möglichkeiten haben, egal aus welchen Elternhäusern, verneine ich zutiefst. Neben den existenziellen Schwierigkeiten kommen da durch verschiedene Auflagen und Bestimmungen immer auch noch die seelischen Nöte und das Abwägen, was ist richtig und was nicht. Denn bei allem ist doch nach wie vor eines klar: Es sind (in der Regel) sehr junge Menschen, die (meist) noch nicht ganz resigniert haben, vorwärts kommen möchten und überhaupt nicht wirklich wissen, welche Möglichkeiten sie haben. Und gerade dann braucht man doch (wie hier BecksPistol) vermutlich seine Eltern am dringensten - nicht nur finanziell.


    Ich sehe das hier zu Hause bei meinem Sohn. Der studiert und wir miüssen, um zu überleben, alle an einem Strang ziehen. Was. wenn ich ihm Steine in den Weg legte? Wenn man gerade mal vieleicht 19 Sommer auf dieser Welt erlebt hat, weiß man trotz hohem IQ eigentlich noch nichts wirklich.

  • Also schonmal vielen Dank für die Antworten.


    Ich bin 21 und habe das Abitur gemacht und gerade meine ZiviZeit hinter mir. Möchte nun in Österreich studieren, da es verschiedene Faktoren gibt, die mir das Studium dort einfacher machen. Einmal gibt es dort keine Studiengebühren, zum anderen keinen Numerus Clausus. Damit habe ich die Möglichkeit, auch mit einem schlechtem Abitur, Medizin zu studieren (natürlich nach Aufnahmetest). Meine Eltern wollen mir 300€ geben, oder wollten, doch damit war ich an sich nicht ganz einverstanden. Es wären also nur 150€ von ihnen und 150€ Kindergeld. Brauchen würde ich aber 400€. Möchte in Wien mit meiner Freundin zusammenziehen, und einen Job möchte ich auch machen, aber ich habe natürlich nicht direkt einen Job wenn ich nach Wien ziehe, was ja eigentlich auch klar ist. Mit der Moral muss ich sagen, es haben sich Dinge abgespielt in meiner Familie, da muss ich mir um Moral eigentlich keine Gedanken machen. Aber ich möchte nunmal dieses Jahr anfangen zu studieren, und im April schon nach Wien, da trifft mich sowas natürlich sehr hart, wenn aufeinmal die Eltern nichts mehr zahlen wollen. Habe mir im Zivi natürlich Geld angespart, aber das reicht natürlich nicht lange, da auch Umzug teuer ist. Meine Eltern haben sogar angedroht, einfach weniger zu arbeiten, damit bei ihnen nichts mehr zu holen ist.


    Ich möchte also nur die Möglichkeiten ausloten, die ich besitze, und natürlich fundiertes Hintergrundwissen haben, falls es nochmal zu einem Gespräch zwischen mir und meinem Vater kommen würde..


    Vielen Dank

  • Natürlich weiß man / ich nicht, was vorgefallen sein könnte, das deine Eltern so hart sein läßt. Aber als Mutter zweier Kinder, die wirklich kämpft und alleine für alles verantwortlich ist, fällt es mir schwer, überhaupt auch nur irgendeine Rechtfertigung zu finden. Ich habe die Einstellung, dass wir Erstens die Kinder zu dem und so gemacht/geformt haben, wie sie jetzt handeln und reagieren, und Zweitens diejenigen mit mehr Liebe zu den Kindern (die uns nicht darum gebeten haben, zu gerade uns zu kommen) und Lebenserfahrung sein sollten. Egal, was vorgefallen sein könnte. Ich finde es anerkennenswert, dass du einen Weg für deine Zukunft suchst, und vermutlich ist es kein Zufall, dass das weit weg sein soll.

  • Nö... von Hartz IV leben entfällt doch, weil du ja studieren möchtest. Hartz IV erhält man nur, wenn man dem Arbeitsmarkt als "vermittelnd" zur Verfügung steht... Das ist für dich ausgeschlossen, wenn du ein Studium anstrebst. (Was meinst du denn mit: ab 21 hat man vom Jugendamt keinen Anspruch mehr? Ist sehr unklar und auch unwahrscheinlich.)

  • Die haben mir halt Klipp und klar gesagt, das ich ab 21 keinen Anspruch auf Unterhalt meiner Eltern habe, nur bis 20..


    ohne Unterhaltzahlungen kann ich allerdings wirllich nicht studieren.. wie soll ich Wohnung, Essen und den ganzen Rest zahlen, kann ja keine 10h pro tag arbeiten und studieren..

  • Das ist die Gradwanderung, die emotionale. Entweder beharrst du (mit den dafür möglichen Mitteln, also Anwalt oder so) auf Zahlung des Unterhalts durch deine Eltern, oder aber - wenn sie dann - wie angedroht -, weniger arbeiten, damit sie nicht zahlen müssen, bekommst du spätestens Bafög, wenn sie ihre Ankündigung/Androhung verwirklicht haben. Vielleicht sprichst`e einfach unter diesem Gesichtspunkt noch einmal offen und zurückhaltend nett mit deinem Pa. Sage ihm ,dass du in etwa den Standpunkt verstehst (egal, ob du das wirklich tust oder nicht), und dass sie möglichst kurzfristig ihr Einkommen reduzieren sollen, damit du dann endlich deinen Weg gehen und studieren kannst ohne seine/ihre Hilfe, aber mithilfe des Bafögs, das du dann ja auch bekommen würdest.