Wie fragt man am besten nach einer Lohnerhöhung

  • Guten Morgen!
    Ich bin nicht sicher, ob ich mit der Frage in diesem Forum richtig bin, aber schlaue Köpfe gibts hier ja jedenfalls genug;)
    Mein Anliegen: Ich bin nun seit über 6 Monaten in meiner neuer Firma angestellt und leiste sehr gute Arbeit, was mir von meinem Schichtführer auch schon mehrfach bestätigt wurde.
    Ich habe mich sehr schnell eingearbeitet und leiste schnellere und sauberere Arbeit als viele meiner Kollegen, die ebenfalls vor 6 Monaten angefangen haben. Ich liege inzwischen eigentlich arbeitstechnisch schon auf dem Niveau der Kollegen, die inzwischen gut 3 Jahre in der Firma sind und wesentlich mehr verdienen, bzw. erherblich höhere Prämien bekommen.


    Das klingt evtl. alles etwas großkotzig, ist aber wirklich so. Ich gebe immer mehr als 100%, leiste freiwillig Überstunden (Sonntagsarbeit, Arbeit während der Freischicht, etc.). Und das mache ich nicht, weil ich mehr Geld oder so will sondern weil das einfach meine Art ist. "Rumdödeln" ist nicht mein Ding.


    Nur inzwischen frag ich mich einfach, wozu ich mir den Arsch eigentlich so aufreisse (sorry)?! Bin jetzt wirklich an dem Punkt: Entweder es wird doch langsam mal honoriert oder ich schalte einen Gang zurück.


    Gestern hat wieder ein völlig unfähiger Kollege (sehr oft krank, schon mehrfach "Mist" gebaut) seine Vertragsverlängerung erhalten (2. Zeitvertrag für 1 Jahr). Er verdient nun rund 200,- Euro pro Monat mehr, hat 6 Tage mehr Urlaub und bekommt ein 13. Monatsgehalt.


    Was soll ich machen? Die Bälle flach halten, da ich ja nun erst gut 6 Monate da bin oder doch mal das Thema zur Sprache bringen?


    Ich weiß, dass Vergleiche mit den Kollegen (Gehalt/Arbeitsleistung) tabu sind, kann also eigentlich nur meine eigene Leistung in den Vordergrund stellen. Nur da könnte ja argumentiert werden, dass das so erwartet wird.


    Bin auf Meinungen gespannt!


    Gruß, Daniel

  • Ich habe in deinen Betrieb keinen Einblick und weiß daher nicht wie bei euch Lohnerhöhungen gehandhabt werden.Sicher wirst du erst eine Zeit Betriebszugehörig sein müssen bevor du eine Erhöhung bekommen kannst.Meistens mindestens ein Jahr.Du wirst doch aber sicher einen Vorgesetzten haben bei dem du das Thema mal anschneiden kannst.

  • Ich habe natürlich schon gegoogelt. Dort ist meistens von mind. 1 Jahr Betriebszugehörigkeit die Rede.


    Die 1. Lohnerhöhung gibt es bei uns grundsätzlich mit der Vertragsverlängerung, sprich nach 1 Jahr.


    Ich wollte ja eigentlich nur mal Eure Meinungen hören, ob man dieses Thema überhaupt schon nach 6 Monaten anschneiden sollte (gerechtfertigt hin oder her).


    Die "Hirarchie" bei uns ist eigentlich: Kollegen - Schichtführer - Meister - Betriebsleiter


    Wobei unser Meister schon keiner mehr von uns ist (ihr versteht, wie ichs meine). Lediglich mit meinem Schichtführer könnte man darüber reden, aber ich nehme an, der sagt, geh zum Meister.


    PS.: Ganz vergessen zu erwähnen: Bei meiner Einstellung wurde mir gesagt, dass ich bei guter Leistung nach dem Jahresvertrag einen Festvertrag bekomme. Einige Wochen später wurde aber offensichtlich von oben beschlossen, dass niemand mehr nach einem Jahr einen Festvertrag sondern nur einen weiteren Jahresvertrag bekommt (so geschehen schon bei vielen meiner Kollegen in letzter Zeit):(

  • Hallo Danny,


    vielleicht gibt es ja in eurem Betrieb so eine Art gewählten "Vertrauensmann", bei dem du deine Überlegungen mal ansprechen könntest. Um zumindest mal zu hören wie denn die allgemeine Handhabe in diesem Betrieb ist. Mußt ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, aber eben mal vorsichtig anfragen.


    Aber wie du ja selbst schon erkannt hast, solltest du dich nicht mit anderen "unfähigen" Kollegen vergleichen. Das wirft in erster Linie ein schlechtes Licht auf dich selbst. Seh es eher positiv. Wenn du wirklich so gute Arbeit leistest, wie du sagst, dann wird es sicherlich auch honoriert.
    Und was die Zurücknahme der Zusage zur Festeinstellung betrifft, ist es ja nun mal leider kein Einzelfall mehr. Vor 6 Monaten hat ja auch noch keiner von einer Finanzkrise gesprochen. Aber nun ist sie eben da und die Betriebe müssen dementsprechend leider handeln. Vielleicht sieht es in weiteren 6 Monaten ja auch schon wieder besser aus.

  • Hallo Danny 1911!


    Was hält Dich eigentlich davon ab Dein Denken zur Situation einfach mal dem Chef zu präsentieren?


    Hier im Forum verkaufst Du Dein Angagement für den Job und das Unternehmen selbstbewusst, doch hier kann niemand die Entscheidung treffen, die Dich zufrieden stellen würde!


    Das was Du gegenwärtig betreibst nett man Volkskrankheit Nr.1 "Aufschieberitis, sich bezüglich der Entscheidung etwas anzugehen, mit Zögern und Hinauszögern um die eigentlich notwendige Handlung gegenüber Deinen Unterbewusstsein zu rechtfertigen weil Du es doch nicht tust!


    Was glaubst Du ändert die Zeit daran? Was weisst Du was daraus resultiert? ....und warum machst Du dann nicht was Du im Grunde als richtig und gerechtfertigt ansiehst?


    Sollte man Dir deswegen die Papiere geben, wirst Du in einiger Zeit vielleicht sogar sagen "Gott sei dank keine Zeit verschwendet"!


    So jammerst Du vor Dich hin und von mal zu mal wird der Klos im Hals oder das flaue Gefühl im Magen größer!


    Leute die Amis sind Scheisse aber ein Gutes habe ich von denen gelernt; die verkaufen sich so Selbstbewust wie kein anderer auf der Welt!


    Leute mit zögerlichem Handeln sind "Sicherheitsdenker" !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!



    Gruss

  • Leute mit zögerlichem Handeln sind "Sicherheitsdenker" !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Hallo Horst!
    Da hast Du schon irgendwie Recht. Das ist genau das gleiche, dass ich lieber mit 39° Fieber zur Arbeit gehe, als morgens in der Firma anzurufen und mich krank zu melden, weil mich der Anruf allein schon stresst. Aber so bin ich eben. Leider honoriert das niemand.
    Aber lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach ;-)
    Ich werde mal einen passenden Moment abwarten und mit meinem Schichtführer sprechen.
    Und was die Situation in unserer Firma angeht: Die Belegschaft hat sich in den letzten 4 Monaten vervierfacht!! Wir können uns vor Arbeit kaum retten, darum ja auch freiwillige Sonntagsarbeit und Arbeit in der Freiwoche. Also Rezession ist kein Argument.
    Schönen Abend
    P.S.: Kitty121 : Wir führen Arbeitsprotokolle. Da kann man ganz genau sehen, wer wieviel schafft ;-)

  • du musst dich einfach in den arbeitgeber versetzen und auch nur mit ihm reden


    frag dich, wann du als arbeitgeber den lohn erhöhen würdest
    was muss jemand tun und dir sagen, damit du mehr lohn gibst


    lass schichtführer usw. außen vor
    natürlich kannst du voranfragen, wie die chefetage auf lohnerhöhungsanfragen reagiert
    dann aber argumentiere

  • Also das mit dem verschobenen Festvertrag ist heutzutage leider die Regel. Arbeitgeber können 2x einen Zeitvertrag machen, erst beim 3. Mal müsste eine Festanstellung erfolgen.
    Wegen Gehaltserhöhung: Also nach 6 Monaten eine Gehaltserhöhung zu fordern ist relativ früh. Ausnahme: Man hat eine meist übliche Probezeit. Oft ist es so, dass man nach Ablauf dieser Probezeit mal wegen Gehaltserhöhung anfragen kann. Nach dem Motto: Probezeit ist nun vorbei, Einarbeitung erfolgt, selbstständige Arbeitsleistung wird erbracht. Allerdings sollte das bei der Einstellung dann schon irgendwie angesprochen worden sein.
    Nur weil der Kollege mehr verdient............DAS ist kein Argument. Man hat bei der Einstellung ja sicher eine Gehaltsvorstellung genannt. Klar, da weiß man meist noch nicht, wieviel die anderen im Betrieb verdienen. Aber man muss das schon mit den EIGENEN Qualitäten begründen.
    Übrigens: es wird in den wenigsten Betrieben honoriert, wenn man mit 39° Fieber arbeitet. Man sollte die Gefahr nicht unterschätzen, mehrere andere Kollegen anzustecken. Manchmal ist es besser, sich lieber auszukurieren, um dann schneller wieder 100% leisten zu können.


    Viel Erfolg!