Hallo, guten Tag!
Bin neu hier und schon komme ich mit neugierigen Fragen
Zuerst aber ein paar Worte, um mich kurz vorzustellen:
Im Dez. 1999 habe ich durch Konkurs meines AG meine Arbeit verloren und wegen meines schon damals ziemlich forgeschrittenen Alters keine neue mehr gefunden. Seit 1997 behindert mit 80 GdB, seit meiner Krebsdiagnose 2005 mit 90 GdB.
Mit meinem ALG II-Erstantrag 2005 habe ich auch Zuschuss für den sog. "krankheitsbedingten Mehrbedarf für kostenaufwendige Ernährung" mit dem ARGE-eigenen Formular beantragt. Mit dem Bescheid bekam auch für meine drei relevante (= zu berücksichtigende) Krankheiten (Krebs, kardiale Hypertonie mit Tachykardie und Gicht mit ausgedehnter Arthrose in allen Gelenken) hierfür insgesamt 30,68 € p. M. = 10,22 € je Krankheit und Monat zugesprochen und dann monatlich auch erhalten. Mein Hinweis darauf, dass ich mich insbesondere bei Krebs für 10 € monatlich unmöglich aus dem Reformhaus ernähren, geschweige denn zusätzlich noch ärztlich verordnete Vitaminpräparate etc. kaufen kann, stieß bei der Behörde auf taube Ohren; man versicherte mir, dass ich nicht mehr bekommen kann.
Nun habe ich zufällig auf der Webseite
http://www.gegen-hartz.de/hartzivregelleistung.php
erfahren, dass ich an Mehrbedarfen für die krankheitsbedingte kostenaufwendige Ernährung - je nach Krankheit - eigentlich schon immer 25,56 bis 61,00 € je Krankheit und Monat bekommen sollte, ab dem 1.7.2008 sogar 25,56 bis 61,36 € je Krankheit und Monat:
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/regelsatz4e19ab00a35c03.php
Nun meine Fragen: Wer hat mit den Beträgen nun recht - die ARGE mit ihrem Bescheid oder die Webseite "gegen-hartz.de"? Im SGB sind die Mehrbedarfe nicht einzeln beziffert. Worauf kann man sich beim Gespräch mit der ARGE berufen? Wo finde ich eine verbindliche Tabelle mit Aufzählung der zu berücksichtigenden Krankheiten und deren Bewertung?
Ich gehe davon aus, dass zumindest Krebs als unheilbare lebensbedrohliche Krankheit mit den kostenaufwednigsten Diäten und dem größten Bedarf an komplementären Mitteln mit dem höchsten Satz von 61,36 € bedacht werden sollte. Es ist indiskutabel, dass die Vorenthaltung der Geldmittel für meine Sonderernährung meine Krankheit begünstigt und zu Rezidiven führen kann. Auf Grund meiner seit drei Jahren ungünstig ansteigenden Blutwerte (PSA), die auf ein Krebs-Rezidiv hindeuten, sah sich mein Onkologe Ende November 2008 veranlasst, mir eine weitergehende Diagnostik (PET) zu verordnen, um das Rezidiv nachzuweisen und etwaige Ausbreitung von Metastasen zu orten. Den Überweisungsschein konnte ich gar nicht einlösen, denn die Kosten für diese Untersuchung (ca. 1.600,00 €) werden von den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht übernommen. Ein Zusammenhang mit der Vorenthaltung des Mehrbedarfs und meinen aktuell ansteigenden Blutwerten ist durchaus vorstellbar.
Kann mir jemand bitte erklären, warum ich so wenig an diesen Mehrbedarfen bekomme? Die ARGE beantwortet meine schriftlichen Anfragen nicht. Bitte evtl. auch um Aufklärung, auf welchen amtlichen Grundlagen und Kriterien und von wem entschieden wurde, dass ich je Krankheit lediglich 10,22 € bekommen soll. Wie soll ich nun vorgehen?
Und was mache ich mit der Nachzahlung seit 2005??
Besten Dank für Eure Aufmerksamkeit!
Ich wünsche ein schönes Wochenende, Gruß,
Jan