Haben wir eine Chance?

  • Hallo miteinander! Die Sache schaut so aus: Mein Mann hat aus seiner ersten Ehe zwei Kinder (6 und 8), die bei ihrer Mutter leben und für die er auch regelmäßig Unterhalt bezahlt. Die Mutter der Kinder hat kurz nach der Scheidung erneut geheiratet und ein weiteres Kind bekommen. Nach 2 Jahren hat sie sich jetzt erneut scheiden lassen. Hatte ständig wechselnde Partnerschaften (haben die Kinder immer mitbekommen) und ist jetzt wieder schwanger. Sie und der Neue sind beide arbeitslos. Mein Mann und ich machen uns Sorgen um seine Kinder, da wir das Gefühl haben dass das Umfeld nicht stabil ist und ihre Bedürfnisse nicht allzu ernst genommen werden. Jetzt haben wir überlegt, ob wir denn eine Chance hätten, dass die Kinder uns zugesprochen werden, also bei uns leben können. Beide haben auch sofort "Ja" gesagt, sind aber ja leider noch zu jung um selbst entscheiden zu können wo sie leben wollen. Ich bin in Elternzeit, könnte mich also kümmern, mein Mann geht Vollzeit arbeiten. Wir haben eben gehört, dass die Väter keine Chancen vor Gericht haben, außer die Mutter würde die Kinder misshandeln oder hat eine Sucht (beides trifft natürlich nicht zu)
    Es ist noch zu erwähnen dass wir 600 KM von der Kindesmutter entfernt leben.
    Vielleicht hat jemand was ähnliches erlebt?! Ich hoffe es kann uns jemand einen Tip geben, Erfahrungen mitteilen oder uns auch eine Internet Seite sagen auf der wir Info finden.
    Ich danke euch schon im Voraus!

  • Hallo Alpenursel,


    Schau mal hier:
    http://www.scheidungsforum.de/


    P.s. Die Kinder werden auch in diesem Alter gefragt, was sie möchten. Natürlich ist dies aber nicht entscheidungsrelevant. Kann aber durchaus hilfreich sein. Aber vergiss nicht. Es wird immer zum Wohle der Kinder entschieden. Und "nur" weil die Mutter wechselnde Partnerschaften hat, ist das kein Grund ihr die Kinder weg zu nehmen. Sie hat halt Pech mit Männern.

  • Hallo,


    es ist richtig, dass die Kinder im Fall einer Trennung in den meisten Fällen der Mutter zugesprochen werden. Dies macht auch meistens Sinn, da sich in der Regel meist die Frauen in größeren Umfang um die Kinder kümmerten. Natürlich kann ich nicht beurteilen inwiefern die Kinder bei der Mutter nicht gut aufgehoben sind.
    Dass die Mutter und der Freund beide arbeitlos sind, ist für mich nicht zwingend der Nachweis dass die Kinder es dort nicht gut haben!


    Der erste Schritt sollte ein Gespräch mit der Mutter sein. Vielleicht stimmt diese eurem Vorschlag ja zu.
    Sollte dies nicht der Fall sein und die Kinder eurer Meinung, nachweislich nicht gut bei der Mutter aufgehoben sein, wäre der nächste Schritt mit dem Jugendamt zu sprechen. Dort wird es zu einem Gespräch zwischen der Mutter, dem Vater und unter Umständen mit den Kindern kommen. Hier kann die Lage sondiert werden udn auch aus Sicht eines Unbeteiligten differenziert betrachtet werden. Sollte bei diesem Gespräch klar werden, dass die Kinder bei der Mutter nicht gut aufgehoben sind, werden die Gründe zusammen getragen. Sollten keine Mißhandlungen etc. vorliegen wird der Mutter wahrscheinlich die Möglichkeit eingeräumt die Mißstände mit Hilfe und Unterstützung des Jugendamtes zu bereinigen.


    Nur im Falle dass eine Gefährdung des Kindeswohls vorliegt und die Mutter sich nicht kooperativ zeigt, entsteht eine gute Grundlage für einen Sorgerechtsprozess.


    Was auch immer in dem Leben der Mutter schief läuft, in erster Linie sollte beurteilt werden ob der Mutter das Kindeswohl am Herzen liegt und wie stark die Bindung der Kinder an die Mutter ist. In diesem Falle wäre eine positive und konstruktive Zusammenarbeit in Form von Unterstützung der Mutter wohl eher im Sinne der Kinder.