Anspruch auf Hilfe

  • Guten Abend liebes Forum,


    ich habe da mal eine Frage, weil ich mich garnicht mit ALG und Hartz V auskenne.


    Ich bin selbständig und habe seit ca. 12 Monaten massive Umsatzeinbrüche. Wenn ich alle Fixkosten abziehe bleiben mir ca. 800 Euro. Mein Lebensgefährte ist fest angestellt und hat ca. 1900 Euro zur Verfügung. Nun ist die Frage habe ich auf irgendetwas Anspruch? Und wird das Gehalt meines Lebensgefährten mit angerechnet?


    Vielen Dank
    Daggi

  • Hallo LAETITIA!


    Nicht aufregen!!! Das sind die sogenannten Mitnahme-Effekte! Verstehenn kann ich daggi 72 schon, aus Ihrer Sicht ist die gewählte Selbstständigkeit ja grade in den letzten 12 Monaten mehr als unerfreulich und da Ihr Einkommen mit so manchem Einkommen eines Angestellten Mitarbeiters nun ganz und gar nicht konkurrieren kann,fragt Sie sich vielleicht auch nicht ganz zu unrecht ob Ihr bei der Plackerei nicht auch eine Unterstützung zukommen kann oder zusteht. Das ist doch ganz normal wenn jemand versucht seine Situation zu verbessern!


    Und ob das Geld des Lebensgefährten mit angerechnet wird oder nicht ist ja auch davon abhängig wie sich diese Bindung nach aussen darstellt.
    Wenn der Lebensgefährte z.B. nicht mit Ihr zusammen wohnt und lebt ateht diese Frage zunächst einmal auch nicht als unberechtigt im Raum!
    Ein Lebensgefährte ist zudem etwas anderes wie ein Lebenspartner, aber diese kleinen Unterschiede machen eben auch den Erfolg Vieler hier im Forum auf den Ämtern aus - sicvher mich und andere nervt diese Kleinkarriertheit aber so tickt unser Staat in der Verwaltung nun einmal.


    800 € sind aber mehr als der Regelsatz incl.der Mietleistungen für eine alleinstehende Person und bedeuten somit das daggi 72 in jedem Fall über dem Existenzsminimum liegt und berechtigen eventuell noch zu Wohngeldzuschüssen aber nichtb zum Bezug von ALG II.


    Man muss auch mal sehen das eben diese Mittelständler im Grunde vom Staat am meisten im Stich gelassen werden, denn bevor daggi 72 ALG II Hilfe gewährt wird argumentieren die ARGE'n damit das es zunächst einmal als "Zumutbar" gilt mittels Kreditaufnahme eben diese Zeiten der Not zu überbrücken und ein ALG I Bezug wie bei einem Arbeiter oder Angestellten ist bei Verlust des Arbeitsplatzes auch nicht drin, daher resultiert dann auch das allzu bekannte Neiddenken in dieser gesellschaftlichen Gruppierung. Hinzu kommt das ein Ex-Bundeskanzler (Kohl) in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit von den Menschen mit Einsatzwillen und Risikobereitschaft eben dieses zu seinem Vorteil (nämlich ein Besser da stehen bei Arbeitslosigkeitsrückang) gefordert hat, die Gegnleistung fehlt! Lediglich die Chance der Belohnung bei besonderem Erfolg steht dagegen, aber spielen wir deshalb alle Lotto? Ich z.B. nicht!
    Also ist das, ich will auch was von dem Kuchen abhaben bei daggi 72 und vielen anderen Mittelständlern doch durchaus verständlich. Das wir mit noch viel weniger auskommen müssen können viele dann auch nicht glauben und angesichts der Medienpropaganda sind wir dann "Faule, unwillige Nichtsnutze" die auch noch von anderen Einrichtungen wie Tafel ect. gut zu leben wissen! Also ist das Anspruchsdenken doch irgendwie berechtigt!


    Im Übrigen gibt es auch ALG II Bezieher die mit einem Lebensgefährten weit über dem liegen was erlaubt ist, und das sind gar nicht wenige!!! Aber wo Vorgaben bestehen besteht immer auch die Möglichkeit diese zu seinen Gunsten zu nutzen! Natürlich wären 2700€ Netto in einem 2 Personen-Haushalt mehr als üppig und so gesehen wäre rein gedanklich die Frage nach Unterstützung eigentlich nicht nur eine Frechheit sondern auch eine Provokation, aber ich würde mich doch von solchen Vorsätzlichkeiten dann nicht provozieren lassen,sondern fragen ob der Koffer Geld für Jenseits schon bereit steht! Wer dann ein bischen Hirn hat wird merken, dass es im Leben noch Wertvolleres gibt als sein Ego nur über das Kapital zu definieren!


    Ich wünsche euch beiden einen schönen Tag!

  • Naja. ob sie wirklich Mittelstädndlerin oder Freiberuflich ist hat sie nirgends geschrieben..... Und mal ganz ehrlich: ich fühle mich auch ziemlich vom Staat im Stich gelassen.... Mit dem Unterschied allerdings, daß ich in den letzten ( bei anderen vielleicht fetten Jahren) eben kein Polster aufbauen konnte....


    Und wenn jmd. von Lebensgefährte schreibt , gehe ich halt davon aus, daß man zusammenlebt. Ansonsten ist es für mich der Freund. Und wenn ich mit einem Lebensgefärhten 2.700 Euor hätte könnte ich gut davon leben - sehr gut sogar!


    Aber gut, das ist natürlich immer eine Frage des Vergleichsniveaus...:rolleyes:

  • Ich gebe hier noch mal den alten schon oft gegebenen Tip: wenn ein Lebensgefährte einen finazielle unterstützt dann kann er das von der Steuer unter außergwöhnlich Belastungen absetzten... Einfach mal mit dem Steuerberater, den mal als Freiberufler bzw. Selbstständiger bestimmt hat , in Verbindung setzen..