Hallo,
meine Frau (56 J.), zur Zeit in einer 3monatigen EGV-Maßnahme, erhielt gestern von dem "Bildungsträger" ein Stellenangebot als Hilfskraft (nicht in ihrem erlernten Beruf) in Vollzeit (40 Stundenwoche) bei einem laut meiner Meinung niedrigem Bruttolohn; Erstattung der Fahrkosten von pro Monat ca. € 90,-- nicht bekannt.
Der Arbeitgeber hatte allerdings schon Bewerbungen zu dieser ausgeschriebenen Stelle vorliegen. Deshalb vereinbarte der Bildungsträger heute einen Termin zwischen dem zuständigen ARGE-Sachbearbeiter und meiner Frau, bei welchem dann auf Veranlassung des ARGE-Mitarbeiters ein Bewerbungstermin zwischen dem Arbeitgeber und meiner Frau vereinbart wurde. Über die Arbeitszeiten ist außer der 40-Stunden-Woche noch nichts bekannt, ich vermute jedoch, da ich den Arbeitsort kenne (u. a. von der Bushaltestelle 20 Minuten zu Fuß auf unbeleuchtetem, unbelebten Waldweg), dass es sich auch um unterschiedliche Arbeitszeiten, auch abends handeln wird. Naja, wird sie am 29.05.2008 erfahren. Auf die Bedenken "Angst, abends durch einen Wald zu gehen" meinte der ARGE-Mitarbeite, dann könne ich meine Frau doch abholen.
Ich möchte bemerken, dass meine Frau seit vielen Jahren eine geringfügige Beschäftigung (400,-- € ), welche auf Jahre sicher ist, hat, und dass der Nettoverdienst bei der angebotenen Stelle ca. 700,-- € betragen würde, also ca. 300,-- € mehr als jetzt. Es ist also keine existenzsichernde Tätigkeit, alleine davon könnte man nicht leben und unter Berücksichtigung der Einkommensanrechnung bzw. Einkommensbereinigung wären wir dennoch leider weiterhin auf die ARGE angewiesen. Was ist aber, sollte meiner Frau während der Probezeit oder auch später gekündigt werden? Alter Job weg - neue Stelle weg - alles noch schlechter als vorher.
Gerne hätte ich mit 60 Jahren (jung) noch eine Arbeitsstelle, dann wäre dieses Problem natürlich gelöst. Aber wie ich schon in einem Beitrag erwähnte, ist mir die ARGE bzw. das Arbeitsamt bei einer Stellenvermittlung aufgrund meines Alters nicht mehr behilflich und ich bei diesen auch nicht mehr als stellensuchend oder arbeitslos registriert. Chancen also nur durch Eigenbemühungen - und die Chancen werden Tag für Tag geringer.
Ich habe das Gefühl, dass diese sogenannten "Träger" auf "Teufel komm raus" Stellen vermitteln wollen, gleich welcher Art, um sich eine Daseinsberechtigung zu schaffen bzw. diese zu stärken ohne Rücksichtnahme auf die Arbeitslosen; sie verdienen vielleicht dadurch auch noch an den Arbeitslosen (welch ein Hohn!) und fördern direkt oder indirekt den Niedriglohnsektor. Wohin soll dies in Deutschland noch führen? Wann werden (fast) alle dies verstehen, erkennen und reagieren?
Fragen hierzu:
Muss jede vorgeschlagene Arbeit angenommen bzw. diese auch sofort angenommen werden oder gibt es hier auch Bestimmungen, Ausnahmeregelungen etc.?
Muss meine Frau bei der jetzigen Tätigkeit die vereinbarte Kündigungsfrist einhalten oder kann diese seitens der ARGE annulliert werden?
Vielen Dank im voraus für Antworten und Grüße von Black.