Hartz IV und Nebenjob?

  • Hallo!


    Es geht um Folgendes: Ich lebe mit meiner Mutter in einer Bedarfsgemeinschaft und habe sonst neben meinem Mietanteil von 204 € noch 280 € bekommen. Da ich von meinem Vater Unterhalt bekommen habe, werden mir 80 € abgezogen. Ich hatte also 200 € zu meiner Verfügung.
    Da ich mir noch etwas dazu verdienen wollte, habe ich ein 400 € Job angenommen.


    Aber nun bekomme ich gar kein Geld mehr überwiesen UND soll noch für meinen Mietanteil selbst aufkommen. Das heißt, ich habe im Endeffekt wieder nur knapp 200 € im Monat, wovon ich auch noch Fahrkarten kaufen muss (ca. 50 € / Monat) und auch noch meine Rechnungen bezahlen muss (insgesamt auch noch mal ca. 50 € ).


    Ist das denn richtig so? Eigentlich war ich immer der Ansicht dass man sich zu seiner Regelleistung noch etwas dazu verdienen darf. Aber wenn ich jetzt arbeiten gehe, dann habe ich letztlich noch weniger (da ich ja auch noch die Fahrkarten kaufen muss, um überhaupt erstmal zur Arbeit zu kommen).


    MfG

  • Hallo Julia Sark!


    Von den 400 € Nebenverdienst verbleiben Dir in der Regel 160€ - 240€ sind der Anteil den die ARGE mit Deinen Leistungen verrechnen darf. Das mit den Fahrkosten ist ntürlich ein Problem bei derartigen Entlohnungen, deshalb rate ich auch immer wieder dazu, solche Tätigkeiten nicht anzunehmen.


    Natürlich argumentieren die ARGE`n das man alles tun muss um in Arbeit zu kommen, stellt sich nur die Frage wie man den §1 SGB zu interpretieren hat.


    Zielsetzung soll sein das der Leistungsempfänger mit einer Arbeit seinen Lebensunterhalt selbstständig bestreiten kann, deshalb sehe ich im Vergleich zu den ARGE Sachbearbeitern mit Praktika und 400€ Jobs diese Vorgabe als nicht erfüllt und daher ablehnungsfähig. Die ARGE`n argumentieren besonders bei Mitmenschen denen entsprechende Qualifikationen fehlen das ein solches Arbeitsangebot eine Verbesserung der Qualifikationen darstellt, aber im Gesetz ist leider auch ein Passus enthalten der eine solche Auslegung, zumindest bei weniger qualifizierten Leistungsempfängern sogar als nachvollziehbar sinnvoll erscheinen läßt.


    Allerdings und damit argumentiere ich als älterer Jahrgang, ist es nicht die Aufgabe der ARGE´n das Lohnniveau in Deutschland mittels Zwangsmaßnahmen auf 400€ Jobs zu bringen oder gar gewerkschaftlich über Jahre geschaffene Tarifverträge mittels Zeitarbeitsfirmen ausser Kraft zu setzen.


    So kann man natürlich nur vorgehen wenn man weiss, das Sozialgerichte in der Regel die Gemeinschaft vor Nachteilen zu schützen haben. Wenn man nicht arbeiten will geht dies zu Lasten der sozialen Gemeinschaft und dann entscheiden die Gerichte gegen den Arbeitsverweigerer, anders aber wenn man die Interessen der sozialen Gemeinschaft argumentativ darüber ansiedeln kann, dann besteht durchaus die Möglichkeit das eben diese Sichtweisen der ARGE'n nicht zum Erfolg kommen.


    Ich habe eben just wegen dieser Haltung eine Kürzung um 104 € beschieden bekommen, wenn auch die Verhältnisse wie es dazu gekommen ist anders dargestellt werden, und natürlich wird das Ganze vermutlich bis zum Sozialgericht gehen, der ARGE Teamleiter hat mir im Beisein des Beigeordneten der Stadt ( immerhin ein Jurist) erklärt mich wegen dieser Einstellung auf "Null"-Leistungsanspruch zu bringen!


    Wir werden ja sehen!


    Also musst Du natürlich abwäagen ob die Arbeitsaufnahme einer solchen Tätigkeit dauerhaft was bringt, aschließlich wird man in Unternehmerkreisen auch ganz schnell mit dem Stempel versehen das man mit einem alles machen kann!


    Gruß

  • Hallo,alle..
    ich habe mich soeben auch angemeldet und bin erstaunt oder erschreckt,wivielen Menschen es gleich geht wie mir.ich habe auch alg 2,bin alleinerziehend mit 2 kindern,hab jetzt einen minijob 220 euro angenommen und der hammer ist,ich rief auf dem amt vor 1woche an,meldete es an das ich ab dem 15.1 arbeite und prompt kam gestern gleich der Änderungsbescheid!und zuvor schaute ich mal meine bescheide durch und kam gar nicht mehr klar,auf denen standen berechnungen einmal,stand mir 742euro zu,auf dem konto dann aber nur 690 verbucht waren,dann ein anderer beschei 680,wobei ich dann anrief,und mir gesagt wurde,man würde seit juli 30euro einbehalten für die kaution..
    wozu ich sagen muß,ich zog damals gemeinsam mit meinem freund in diese wohnung,beide unterschrieben den mietvertrag-beide das darlehen für die kaution die war damals vom sozialamt bekamen...so und nun,wer muß gerade stehn?ich,mit 2kindern,habe je nach dem,mal 690,mal 620,mal 720 euro lebensunterhalt,wobei meine miete schon 671 euro beträgt,strom,telefon,müllgebühren,ect...es ist unmöglich mit diesem geld zu leben,geschweige zu sterben.
    so und nun will das sozialamt die kaution zurück,ich noch immer in der wohnung wohne,nicht mal mit ratenzahlung waren sie einverstanden-nein,sie wollten ALLES...ich dachte,irgendwie im falschen film zu sein,brachte komplett meine kontoauszügen hin,erwähnte das ich mich zwischenzeitlich bei der schuldnerberatung anmeldete,da ich mit den müllgebühren auch schon im rückstand ware und da auch ratenzahlung mache....die haben mich nicht verstanden....ich hab nicht mal 5euro im monat übrig für denen ihre ratenzahlung....so und nun ziehen sie mir dies eben so ab...nicht nur das,eben jetzt noch gestern diesen änderungsbescheid,nun hab ich 620euro,für miete mich und meine 2jungs....
    ich rief gestern dort an,AB...hab halb geweint,war sauer,enttäuscht..und dachte,wie blöd muß man sein,da geht man noch arbeiten,hat eigentlich gar nichts davon -im gegenteil-noch unkosten,da ich auch mit dem bus zum arbeiten fahren sollte,das finanzier ich auch noch und dann sowas!da kommt man sich doch total verarscht und schäbig vor...dann seh ich andere,wo im kaffe sitzen,auch vom staat leben,noch nie einen finger krumm machten,mich auslachen,wie blöd ich wäre für nichts zu arbeiten,ich war stolz..doch jetzt,wenn ich in spiegel schaue,haben die andern doch recht..wie blöd muß man sein

  • Ich greife das Thema hier einfach mal auf, möchte keinen neuen Thread öffnen und stelle auch noch eine Frage.


    Neben meiner Sozialleistung ALG2 (291 derzeit) habe ich noch einen Nebenjob, der monatlich einen wechselnden Lohn abwirft.


    Nun aber meine eigentlich Frage: Die Berechnungsgrundlage der ARGE stützt sich auf eine Einkommensbescheinigung aus einem Monat, gleich ob in diesem Monat der Verdienst hoch oder niedrig ausfiel. Sollte ich in den kommenden Monaten eine Überschreitung der Berechnungsgrundlage erzielen, weil der Nebenverdienst entsprechend höher ausgefallen ist, würde ich (§ weiß ich zwar nicht) in der Pflicht stehen, dieses anzuzeigen, danach würde neu berechnet, überschüssiges vermutlich einbehalten.
    Wie ist es aber umgekehrt. Die Berechnungsgrundlage stammt aus einen Monat mit hohem Nebenverdienst. In den Folgemonaten verdiene ich deutlich weniger, habe somit weniger als mit zustehen würde... Ist diese Leistung möglich nachzufordern? Kann hier eine Jahreszusammenfassung gemacht werden?


    Grundsätzlich stelle ich mir aber die Frage, wie es sein kann, dass die ARGE z.B. Überschüssiges mit dem Vorwurf eines ungerechtfertigten Zusatzeinkommens mit allen Mitteln beizutreiben versucht, aber bei einer "Unterleistung" ihrerseits nichtmal de Rechtslage erklärt.


    Hoffe, jemand hat Erfahrungen oder Infos....

  • Ich habe ein ganz ähnliches Problem wie mein Vorgänger. Ich fange mit meinem Minijob auf 400,- Euro - Basis an, komme aber vermutlich nicht auf meine Stundenanzahl, um eben 400,- Euro dazuzuverdienen - bzw. 160,- (setzt sich zusammen aus 733,- Minus 240,- Plus 262,50 - der Verdienst, in dem ich im ersten Monat komme). Das würde nach der üblichen Berechnungsmethode 755,50 machen. Also 22,50 Euro Verdienst für einen Monat stehen. Für den Februar lohnt sich dieser Job nicht wirklich :confused::eek:.


    Wenn die ARGE das jeden Monat neu berechnet, wann muss man denen denn seine Gehaltsbescheinigung einreichen, damit man seinem Verdienst nicht hinterherlaufen muss bzw. immer auf einem Verdienst von
    20,- Euro monatlich sitzenbleibt. So habe ich nämlich eigentlich nicht gerechnet, die ARGE kriegt ja so schon 240,- Euro von meinem Verdienst und diesem Falle - Verdienst 262,50 - würde sie fast alles kriegen. Und bis die das nachzahlen. Habe da leider schon einiges erlebt und das war nicht immer schön. Musste meinen Leistungen schon öfter hinterherlaufen :(.


    Falls Du nicht weisst, wie ich das meine, dann schreib mir das ruhig.


    Alles Liebe - boerre27

  • Das kommt auf deinen SB an.
    Am Besten immer so schnell wie möglich, denn langsam sind die ja schon selber.
    Von 262,50 bleiben dir 100€ anrechnungsfrei und von den restlichen 162,50 darfst du 20% behalten.
    Die ARGE darf nur dann 240€ einbehalten, wenn du 400 € im Monat verdienst. Dass die ARGE immer ein bischen für sich rechnet ist normal, denn dann müssen sie nicht dem Geld hinterherlaufen, sondern du.


    Gruß klaus

  • Wenn du schwankende Einnahmen hast, musst du jeden Monat deine Verdienstabrechnung vorlegen und wird jeden Monat neu berechnet.


    Gruß klaus


    Hi Klaus,


    Und ab wann muss man denen seine Verdienstbescheinigung spätestens einreichen, damit das RECHTZEITIG genug zum Verrechnen verrechnet werden kann ?


    Gruss - boerre27

  • Das mit dem errechneten - 160,00 Euro - ist klar. Und die Sache mit dem SB - ich habe meinen SB schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Immer wenn ich mal wissen wollte, wer das jetzt ist, hörte ich gähnendes Schweigen. Keiner da, keiner für zuständig, ganz anderes Gebäude - wohne in Bonn - Duisdorf und bin hier praktisch von ARGE - Gebäuden mit gesplitteten Zuständigkeitsabteilungen eingekreist. Genutzt hat mir das bislang nichts. Auffindbar ist der oder die auch nicht. Leistungsmäßig ist das ohnehin kein bestimmter. An wen wendet man sich denn da ?


    Mittlerweile wünsche ich mir fast den Job nicht angenommen zu haben. Wenn das schon so anfängt, da habe ich ja nur die A......-karte gezogen :mad:


    Alles Liebe - boerre27

  • Das kommt auf deinen SB an.
    Am Besten immer so schnell wie möglich, denn langsam sind die ja schon selber.
    (....)


    Gruß klaus


    Sorry Klaus, ich muss mich mal auf die Seite der Sachbearbeiter schlagen. Weißt Du eigentlich wie viele Fälle ein Sachbearbeiter durchschnittlich hat? Gut 200 Fälle, das heißt noch mehr Leute, da eine Akte ja nicht nur aus einer Person besteht. Kannst Du Dir da ungefähr vorstellen wie hoch das Arbeitsvolumen eines Sachbearbeiters bei der ARGE ist? ....Dann finde ich diese Aussage ein wenig fragwürdig, es sind nicht nur immer die bösen Sachbearbeiter....Einfach Lohnabrechnung wenn man sie bekommt einreichen und das ganze wird neu berechnet. Wenn man das tut dauert es auch gar nicht so lange bis die Berechnung passiert (meine Erfahrung!) - wenn man damit allerdings ewig wartet und dann verlangt, dass das ganze innerhalb von 1-2 Tagen geschieht, ok, das klappt dann wohl eher nicht :D

  • Es mag ja sein das ein SB viele Fälle zu bearbeiten hat aber er hat ja nicht jeden Tag 200 Fälle zu bearbeiten und mal ganz ehrlich wenn ich dorthin komme sieht deren Schreibtisch immer aus wie geleckt.Auch habe ich schon festgestellt das die Akten innerhalb von ein paar Tagen von einem Sb zum nächsten gereicht werden und dann braucht man sich auch nicht zu wundern wenn die Hälfte fehlt und Unterlagen xmal angefordert werden müssen.Umso länger sind dann auch die Bearbeitungszeiten.Wenn ich wie mir passiert einen Antrag persönlich abgebe und der SB mir dort sagt es ist alles vollständig und dann bekomme ich innerhalb von einer Woche drei Brief von verschiedenen Sbs weil immer noch was anderes fehlt was ich eigentlich schon lange abgegeben hatte dann weiß ich nicht nach welchen Kriterien dort gearbeitet wird.Außerdem verdienen die auch nicht schlecht und dafür können sie auch was tun.

  • Hallo MRS,


    Mein Erstantrag hat bei mir 10 Wochen gedauert.
    Meinen Fahrtkosten für ein Bewerbungsgespräch laufe ich seit 4 Monaten hinterher.
    Widerrufbearbeitung hat 5 Monate gedauerte und ich bekam erst Antwort als ich beim Sozialgericht Klage eingereicht habe.
    Nach Umzug hat der Antrag auf Regelleistung wieder 8 Wochen gedauert.
    Könnte die Liste noch beliebieg weiterführen.
    Das sollen alles Zufälle sein.


    Aber es gibt auch schnelle SB`s.
    Beim Landratsamt zuständig für KDU dauert das Ganze keine Woche.


    Das verstehe ich unter Service am Kunden. Denn so werden ALG II Empfänger genannt.
    Du kannst ja hier im Forum mal fragen, wer sich als Kunde beim Amt fühlt.


    Die meisten werden behandelt wie ein Stück Sche......


    Gruß Klaus

  • :rolleyes:


    Hallo Community,


    da kriech ich glatt die Krätze und Plaque obendrein.....


    Bei uns in BaWü läuft das so:


    Man meldet sich an und wird zu einer Abblockerin durchgelassen. Diese Frauen haben nur eine Aufgabe: keinen Antragsteller jemals zu einem Sachbearbeiter durchlassen.
    Notgedrungen trägt man der guten Frau sein Anliegen vor und hofft inständig, dass sich die Holde auch mal Notizen macht. Natürlich vergebens.
    Beispiel: Geringverdienst-vorsorgliche Anrechnung der ARGE mtl. 300 Euro = um diesen Betrag wird die Leistung gekürzt und fehlt der Familie zum Leben; Verdienst: 112 Euro! Verdienstbescheinigung erhalten am 02. des Monats.


    In konkreten Fall bedeutet dies, dass man am nächsten Tag die Verdienstbescheinigung persönlich abgibt und mitteilt, dass die Neuberechnung doch bitte schnell erfolgen sollte, da das Geld zum Leben benötigt wird. Ntürlich gibt man das Dokument persönlich ab; wirft man es in den Briefkasten, dauert es mindestens 4 Wochen, bis es den SB erreicht...wenn es denn überhaupt ankommt...:rolleyes:
    Erfahrungsgemäß erfolgt die Neuberechnung auch relativ schnell, so etwa 14 Tage bis 3 Wochen später....und dann geht es zur Zentralkasse nach Nürnberg...um dort zu liegen und zu warten, bis es bearbeitet wird...( "O-Ton: ...was glauben Sie, was da täglich ankommt...) Tja, und dann wäre da noch der Bankenlaufweg....bis 5 Werktage.
    Also kommt die Kohle ( die ja dringend benötigt wird ) in diesem Monat nicht an - und im nächsten Monat irgendwann.
    Und das Monat für Monat.....und dann wundern sich Merkel und Co wie auch der dt. Michel, wenn die Breitschaft zur Arbeit dieses Klientels zu wünschen übrig lässt.


    Und ebenso selbstverständlich wird die Kürzung der 300 Euronen auf 150 Euro strikt verweigert; man könnte ja auch mal 151 Euro verdienen, gell...:rolleyes:


    Und nun nochmal zum Thema "Mitarbeiter":


    Die armen Mitarbeiter, haben doch bis zu 200 Anträge täglich....und? Dafür werden sie ja auch bezahlt und nicht zu schlecht.
    Das eigentliche Problem ist doch, dass diese Leute aus allen Behörden vor Ort geshangheit ( gekapert) wurden - und zwar gegen ihren Willen. Dementsprechend ist auch der Einsatz: lustlos, frustig und herzlos.
    Als betroffener Bürger bleibt mir nur eine Wahl: Beschwerde bei den Vorgesetzten mit Androhung einer Leserbriefaktion durch das hiesige Käseblatt.
    Einmal durchgeführt - und schon klappten meine Anträge auf wundersame Weise. Berechnung der Verdienstbescheinigungen binnen 4 Tagen - keine Seltenheit, eher die Regel.
    Nur: wenn das alle machen würden...:eek:


    Liebe Grüße


    KlaRo