Mit 58 Jahren plötzlich ohne Arbeit

  • Bin 58 Jahre alt und letztes Jahr nach 21 Jahren Betriebszugehörigkeit betriebsbedingt entlassen worden. Mein ALG I läuft noch 8 Monate. Danach wird wohl Hartz 4 kommen-dazu habe ich einige Fragen und würde mich freuen über Kommentare von Leuten, die das schon mitgemacht haben und sich entsprechend auskennen.
    Ich habe Familie (Frau und zwei Kinder 12 & 14 J.).
    Bei der Entlassung erhielt ich eine grössere Abfindung, für die ich eine Eigentumswohnung gekauft habe (118 qm).
    Ansonsten gibt es kein Vermögen ausser 2 Lebensversicherungen im Wert von ca. 8.000 ?.
    Ausserdem verdient meine Frau ca. 900 ? im Monat, was natürlich vorne und hinten nicht reicht-allein meine Krankenversicherung beträgt mtl. über 600 ?!
    Also, was nun?


    Danke für die Kommentare!


    kh9748

  • Hallo kh9748!


    Ja, ja jetzt gehts den "Alten" so richtig an den Kragen. Nach neuesten Berichten hat die CDU wohl dafür gesorgt das dem Eilverfahren im Bundestag eine Entscheidung über Frühverrentung bei den nicht mehr Vermittelbaren Leistungsbeziehern droht. (Kann jetzt erst im Januar 2008 entschieden werden)


    Damit trifft Dich dann wohl das volle Paket, denn bisher steht im Gesetz das bevor Du HARTZ IV in Anspruch nehmen kannst ja wohl zunächste alle eigenen Mittel eingesetzt bzw. Berücksichtigung finden müssen.


    Einzig die Tatsache das Du noch ca. 8 Monate ALG I beziehen kannst, könnte zunächst eine Hilfe sein.


    Soll ich Dir mal sagen wie ich vorgehen würde um die anstehenden Verluste so gering wie eben möglich zu gestalten? - Das ist mein Ernst, - Scheidung, so hart es auch klingt und der Frau als Ausgleich die Eigentumswohnung übertragen und den Kindern die Lebensversicherungen überschreiben, evtl. umschreiben lassen und als Ausbildungsversicherung deklarieren.


    Denn sonst holt sich der Staat alles nur erdenkliche. Zusätzlich eine kleine Wohnung anmieten und Hartz IV beantragen, denn bis dahin steht wohl eine Entscheidung fest.


    HARTZ IV würde gegenwärtig jemanden wie Dich in die Frühverrentung zwingen, denn es ist zumutbar zunächst Deine Rente ( auch mit Abstrichen ) in Anspruch zu nehmen bevor Du staatlich Mittel erhälst.


    Eine weitere Lösung wäre natürlich noch ein neuer Job, eventuell auf 400? Basis (aber vorsicht, manchmal wird damit argumentiert das dieser keine dauerhafte Chance für eine Vollzeitstelle ( sozialversicherungs-pflichtiges Arbeitsverhältnis ) darstellt und Du Ihn sogar aufgeben musst, denn es gilt: die Zielsetzung, raus aus dem Leistungsbezug - das heisst eben nicht zur Überbrückung.


    Ein möglicher Trick: der Arbeitgeber deklariert dies als Probephase für eine Vollzeitstelle und stellt dann nach entsprechender Zeit fest das Du doch nicht geeignet bist, quasi genau zu dem Zeitpunkt Deines Renteneintrittsalters.


    Wenn das klappt kannst Du Dir die Gedanken über die zuvor genannte Lösung ersparen und es wäre für alle angenehmer.


    Ganz schöne Sauerei was da mit Leuten wie euch gemacht wird, hoffentlich weisst Du bei der nächsten Wahl wo Dein Kreuz hingehört!



    Gruß

  • Ich fürchte, es ist egal, wo man sein Kreuz hinmacht - da muss man sich nur anschauen, was aus den Grünen mit ihrem anfänglichen Idealismus geworden ist (ich meine nicht die Basis, sondern die "Großkopferten" im Parlament).


    Mit 58 können sie dich wenigstens nicht mehr zu 1-Euro-Jobs verdonnern, die nichts bringen. Wenigstens diesen Kampf wirst du nicht führen müssen.


    Eine Sauerei ist, dass immer mehr menschliche Arbeitskräfte durch Maschinen ersetzt und somit überflüssig werden. Das ist eine Tendenz, die sich nicht ändern wird. Der Mensch bleibt dabei auf der Strecke - abgesehen von den Wenigen, die daran verdienen (höhere Chefs z.B.).