Wird das ALG II meiner Mutter angerechnet?

  • Hallo,


    ich bin Student (Universität) und möchte in Kürze BAföG beantragen. Ich wohne bei meiner Mutter, die (neben ihrer geringfügigen Beschäftigung) ALG II bezieht. Von diesen beiden Einnahmen leben wir. Soweit ich weiß, hat ein Student, der bei den Eltern wohnt, einen Bedarf von 422 Euro. Da meine Eltern im vorletzten Kalenderjahr etwas verdient hatten, wird laut BAföG-Rechner etwas abgezogen - nicht viel, mein Rechner ist auf etwa 400 Euro gekommen.


    Meine Frage ist nun, ob noch irgendetwas abgezogen wird, wegen dem ALG II. Soweit ich weiß, besteht ein Teil X aus einem Bedarf für mich für die Unterkunft bei ihr. Wird er von den 400 Euro abgezogen? Und wie sieht es mit dem Kindergeld aus?

  • Kindergeld wird bei Bafög nicht als Einkommen angerechnet. Wenn das gegenwärtige Einkommen der Eltern niedriger ist, kan man beantragen, dass das aktuelle Einkommen zur Berechnung herangezogen wird.


    Alg II ist bereits das Existenzminimum. Da wird nicht noch was auf dein Bafög angerechnet.

  • Ich finde das übrigens ziemlich bescheuert! Ich werde von der Bedarfsgemeinschaft ausgeschlossen, NUR weil ich jetzt Student bin. Dabei kommt niemandem in den Sinn, dass gerade Studenten neben Alten, Kranken und Dauerarbeitslosen diejenigen sind, die staatliche Unterstützung am meisten nötig haben. Ich kann jetzt zwar Bafög beantragen, aber was habe ich denn davon? Ich werde 406 Euro im Monat erhalten, wovon ich den größten Teil wieder abtreten kann, um das vom blöden Jobcenter abgezogene Geld auszugleichen. Denn ich muss es ausgleichen, sonst könnten wir uns nicht mehr lange über Wasser halten. Mir werden dann nur noch 80 Euro im Monat übrig bleiben, womit ich unter anderem meine arschteure Monatskarte von der verbrecherischen DB und viele Bücher kaufen soll. Kann mir jemand sagen, wie ich das anstellen soll? Ich verstehe den Sinn, die Logik, dahinter nicht, jemanden, der Bafög beziehen kann, gleich von der Bedarfsgemeinschaft auszuschließen, denn gerade als Student braucht man ja noch mehr Geld, als bisher zur Verfügung stand. Bafög ist doch eine AUSBILDUNGSförderung, das heißt, sie soll die Kosten decken, die durch die AUSBILDUNG entstehen, und nicht eine Existenzsicherung wie Hartz Müll. Und jetzt bekomme ich in Wahrheit nur 80 Euro im Monat, wovon ich nach dem Studium umgerechnet 203 Euro monatlich zurückzahlen muss. Ich muss also eigentlich gar nicht 50% zurückzahlen, sondern 250%. Ist das gerecht?


    Warum werde ich denn nur 406 Euro statt 422 Euro bekommen (es geht nur ums Prinzip)? Weil meine Eltern vor zwei Jahren (wohlgemerkt vor zwei ganzen Jahren, also zu einer Zeit, die überhaupt nichts über die jetzige Zahlungsfähigkeit aussagt) mal etwas verdient hatten, bevor es immer weiter den Bach runterging. Und MIR wird jetzt 16 Euro im Monat abgezogen, nur weil meine ELTERN vor ZWEI JAHREN etwas verdient hatten? Vor zwei Jahren hatten sie etwas mehr verdient und hätten damals VIELLEICHT mit ein paar Euro zur Studienfinanzierung beitragen können, aber heute nicht. Aber trotzdem wird das angerechnet, und zwar MIR. Ist das gerecht?


    Summa summarum: langfristig gesehen hat sich alles verschlechtert. Dem Jobcenter geht es nicht wirklich darum, einem Menschen richtig zu helfen, sondern nur darum, die eigenen Zahlungen so gering wie nur möglich zu halten. Mich kann dieses so genannte Jobcenter sowas von kreuzweise. Dann werde ich wohl versuchen müssen, irgendwie noch eine Arbeit reinzuquetschen.

  • Für ALG 2 oder auch ALG 1 musst du dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, weil: Es handelt sich um Arbeitsmarktgesetze. Studenten, Gefängnissinsassen, Asylanten ohne Arbeitserlaubniss, ungenehmigt Ortsabwesende, Rentner, Dauerkranke, Erwerbsunfähige, usw. bekommen deshalb eben kein Hartz 4.
    Außerdem hast du deine allgemeine Schulpflicht erfüllt ( je nach Bundesland 9 - 10 Jahre, nicht Klassen ). Weil du jetzt im Prinzip machst was du willst, kannst du doch froh sein, das es Bafög gibt und weiterhin Kindergeld und Studentensondertarif bei der Krankenkasse.
    50 % vom Bafög zurück bleibt 50 %. Ob davon die Handyrechnung vom Inkasso-Büro oder Familienmitglieder dürchgefüttert werden interessiert nicht. Nimm dir einfach eine eigene Wohnung und "arbeite auf eigene Rechnung". Dann kannst du super studieren, was das Leben wirklich kostet.
    Bei bestimmten Unterhaltsangelegenheiten ist es Gesetz, das das Einkommen von "vorgestern" zur Berechnung verwendet wird.
    Bücher kann man sich auch ausleihen.
    Übrigens ist das Leben auch von Leuten schlechter geworden, die "nur" einen Gesellenbrief haben wegen den ganzen Leihfirmen. Du bist da nicht alleine.

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    Warum werde ich denn nur 406 Euro statt 422 Euro bekommen (es geht nur ums Prinzip)? Weil meine Eltern vor zwei Jahren (wohlgemerkt vor zwei ganzen Jahren, also zu einer Zeit, die überhaupt nichts über die jetzige Zahlungsfähigkeit aussagt) mal etwas verdient hatten, bevor es immer weiter den Bach runterging. Und MIR wird jetzt 16 Euro im Monat abgezogen, nur weil meine ELTERN vor ZWEI JAHREN etwas verdient hatten? Vor zwei Jahren hatten sie etwas mehr verdient und hätten damals VIELLEICHT mit ein paar Euro zur Studienfinanzierung beitragen können, aber heute nicht. Aber trotzdem wird das angerechnet, und zwar MIR. Ist das gerecht?
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    Benutze mal Google und suche nach Aktualisierungsantrag. Damit kannst Du erreichen, dass das aktuelle Einkommen berücksichtigt wird -vorläufige Bewilligung !-.


    .. Bafög ist doch eine AUSBILDUNGSförderung, das heißt, sie soll die Kosten decken, die durch die AUSBILDUNG entstehen, und nicht eine Existenzsicherung wie Hartz Müll.....


    Zitat

    § 11 Umfang der Ausbildungsförderung

    • (1) Ausbildungsförderung wird für den Lebensunterhalt und die Ausbildung geleistet (Bedarf).
    • ....


    dms
    PS: bei sachlichen und konkreten Fragen kann man Dir evtl. wesentlich besser helfen

  • Wenn man bedenkt, dass sowas zur Bildungselite Deutschlangs gehören will, wird mir schlecht....


    Der Gesetzgeber hat sich schon was dabei gedacht, dass er das Bafög für Studenten teilweise nur als Darlehen ausgibt. Denn die Studenten von heute sollen die Fachkräfte und damit Gutverdiener von morgen sein und die Hilfe (der TE sollte sich mal erkundigen, welche Förderungen für Studenten es in anderen Ländern so gibt!), die er erhält, damit er sich das Studium überhaupt leisten kann, wenigstens teilweise zurückzahlen. Warum möchte man denn heutzutage alles geschenkt haben? Mit welchem Recht?


    Im Übrigen: schon mal was davon gehört, dass ganz viele Studenten etwas machen, was sich JOBBEN nennt?!

  • Hallo Turtle1972,


    wie ich sehe, stellst Du mich als einen doofen, verwöhnten Burschen hin. Angenommen, irgendjemand muss ja diese Rolle übernehmen.


    Wenn man bedenkt, dass sowas zur Bildungselite Deutschlangs gehören will, wird mir schlecht....


    Mir wird schlecht, wenn ich solche nichtssagenden Vorwürfe lesen muss. Beleidigend und deshalb gemeldet.


    Der Gesetzgeber hat sich schon was dabei gedacht, dass er das Bafög für Studenten teilweise nur als Darlehen ausgibt. Denn die Studenten von heute sollen die Fachkräfte und damit Gutverdiener von morgen sein und die Hilfe (der TE sollte sich mal erkundigen, welche Förderungen für Studenten es in anderen Ländern so gibt!), die er erhält, damit er sich das Studium überhaupt leisten kann, wenigstens teilweise zurückzahlen. Warum möchte man denn heutzutage alles geschenkt haben? Mit welchem Recht?


    Na ja, irgendjemand muss ja mit diesem Vergleich kommen und damit habe ich ehrlich gesagt gerechnet. Tut aber nichts zur Sache. Wer redet denn davon, alles geschenkt haben zu wollen? Hast Du überhaupt meinen Beitrag richtig gelesen oder nur ein paar Sätze überflogen? Du machst mir den Eindruck, als wüsstest Du gar nicht, worum es mir genau geht.


    Im Übrigen: schon mal was davon gehört, dass ganz viele Studenten etwas machen, was sich JOBBEN nennt?!


    Wenn Du Doofkopf meinen Beitrag richtig gelesen hättest...

    Dann werde ich wohl versuchen müssen, irgendwie noch eine Arbeit reinzuquetschen.


    ...hättest Du auch selbst erkannt, dass ich eine Arbeit in Betracht gezogen habe, auch wenn es nach derzeitigem Stand schwierig einzubringen ist.

  • Mein kleiner Doofkopf (komm du im Leben erstmal dorthin, wo ich bereits bin, dann sprechen wir uns wieder, wer doof ist): dass du "Arbeit in Betracht" gezogen hast, ist doch letztendlich nur die Konsequenz daraus, dass dir niemand was schenken möchte und nicht dein Verlangen danach, deinen Lebensunterhalt selbst bestreiten zu wollen.


    Das ist ein riesiger Unterschied, falls du das nicht erkannt haben solltest.


    Fakt ist, dass es traurig ist und bleibt, dass jemand, der zur Bildungselite gehören will oder wird, sich in einer solchen Art und Weise ausdrückt. Wenn du Sozialkunde abgewählt und in der Unterstufe in Sozialkunde beim Solidarprinzip nicht aufgepasst hast, mach das doch nicht anderen zum Vorwurf.