Mir wird übel, wenn ich davon berichte.
Ich laufe seit drei Monaten auf Krücken. Mir geht es immer schlechter. Ich habe starke Schmerzen in der Hüfte und laufe gekrümmt auf Gehhilfen. Bei mir wurde eine leichte Hüftdysplasie festgestellt. Die vom Arzt diagnostizierten Schmerzen entstehen nach Aussagen von drei Fachärzten von dieser Krankheit. Außerdem "schlafen" mir die Beine ein. Deswegen müssen weitere Untersuchungen folgen (nurologie usw).Seitdem bin ich auf Krücken und krank geschrieben bin, darf ich natürlich nicht mehr in einer Betreuungseinrichtung für Behinderte Menschen arbeiten. Das belastet mich wirklich sehr, weil ich meine Arbeit sehr liebe. Noch viel mehr belastet es mich, dass ich so wenig Gehalt bekomme, dass ich Ergänzend ALG2 beziehe.
Meine Wohnung befindet sich auf 2 Ebenen. Ich habe damals (vor dem Hartz4 Antrag) recht günstig ein WG-Zimmer in dieser Wohnung angemietet. Leider traten kurz darauf Beschwerden auf, die immer schlimmer werden. Ich wandte mich an Ärzte, an das Jobcenter, an verschiedenste Institutionen, was ich machen muss, damit ich eine Wohnung bekomme, die ich nutzen kann. Das Badezimmer befindet sich im 2.OG, mein Zimmer im ersten. Die erste Treppe komme ich inzwischen nur noch unter Mühe, mit Schmerzen und mit Hilfe eines Freundes herauf. Die zweite Treppe gar nicht mehr, da sie seht steil und lang ist. Ich musste somit bei einem Freund unterkommen. Das Jobcenter sieht diesen Fall nicht als Grund für einen Umzug an. Ich kämpfe mit Schreiben, mit Telefonaten darum, dass ich eine Genehmigung bekomme- vergebens. Ich bin ich Kontakt mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt- seitdem er sich bei meiner zuständigen Sachbaerbeiterin meldete, verschließt sie sich noch mehr.
Ich bemühe mich, mein Wg-Zimmer vorzeitig zu vermieten, da einfach Steuergelder sinnlos verpuffen, indem eine Wohnung bezahlt wird, die nicht genutzt werden kann. Ich habe der Sachbarbeiterin das auch so gesagt. Sie meinte, ich haette ja ein Dach ueber den Kopf und deswegen haette ich kein recht auf die Wohnung- trotz ärtzlicher Bescheinigung, trotz Aussagen von mir und dem Behindertenbeauftragten. Sie blockt immer wieder ab. Sie meint, wenn ich operiert werden wuerde, koennte ich evtl in einem Jahr wieder arbeiten und Treppen steigen. Bis dahn muesste meinerseits eine andere Lösung gefunden werden, als ein Umzug. Der Freund wird mich hier nicht lange halten können. Ich will auch nicht hier bleiben. Seit diesem Kampf, bekam ich nun schlimme Depressionen. Ich bin ein sehr starker, eigenständiger Mensch und weiß nicht weiter.
Tatsächlich fand ich einen Vermieter, der mir eine Wohnung schon seit fast 2 Wochen freihält, weil er ein sozial eingestellter Mensch ist und mein Leid erkennt. Die Wohnung ist mit 5,78€/m²/kalt bei 52m² zu teuer. 10,80€ insgesamt. Der Vemieter wuerde auf diesen Betrag sogar vezichten. Das Amt stellt sich quer. Ich lebe nicht gerne teilweise von dem Staat. Mir ist das alles mehr als unangenehm. Ich bin quasi obdachlos. Ich bin bei einem Freund untergekommen, damit ich auf die Toilette gehen kann. Das habe ich der Sachbearbeiterin auch genauso geschildert- telefonisch wie schriftlich. Ich fühle mich so gedemütigt und entwürdigt. Am Mittwoch gehe ich zu einem Anwalt. Er konnte kaum glauben, was mir widerfährt. Niemand kann das glauben, bis sie es tatchlich vom Jobcenter bestätigt bekommen.
Ich weiß nicht mehr weiter. Mir wird in jedem Gespräch vorgehalten, dass ich vom Staat finanziert werde. Mein Schwerbehindertenausweis wurde nach dem Rat meiner Ärzte und dem Behindertenbeauftragten, beantragt. Mir wird immer wieder vom Jobcenter bewusst gemacht, dass ich eine Last bin.
Ich bin wirklich eine starke Frau, aber das erträgt niemand lange. Hat jemand schon einmal soetwas gehört? Kann mir jemand etwas raten?