Krankengeld / Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung / Kur

  • Servus,
    hätte gerne Info oder eine Bestätigung für die folgenden Fragen.
    Frage 1: Stammt aus einem Schreiben der Krankenversicherung:
    Text: Endet das versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis während des Anspruchs auf Krankengeld, so bleibt die Mitgliedschaft für die Dauer des Bezugs von Krankengeld aufrecht erhalten. Entsprechendes gilt bei Wegfall von Arbeitslosengeld. Wird die Fortdauer der Arbeitsunfähigkeit nicht – wie vorstehend beschrieben- lückenlos ärztlich festgestellt, endet die mit Krankengeldanspruch ausgestattete Mitgliedschaft (vgl. Urteil des BSG vom 26.06.2007, B1 KR08/07R/vom 02.11.2007, B1 KR38/06R).
    Bedeutet bei einer Lücke von nur einen Tag KEIN KRANKENGELD KEINE KRANKENVERSICHERUNG.
    Richtig ?
    Frage 2: Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung mit zwischendurch Kur und anschließender Arbeitsunfähigkeit.
    z.B. Hausarzt stellt Arbeitsunfähigkeit vom 26.06.2012 bis 24.08.2012 fest Krankengeld wird dadurch bereits bezogen.
    Eine Kur oder Stationäre Behandlung wurde beantragt und genehmigt.
    Die Kur beginnt vom 20.08.2012 bis 1.10.2012 also 6 Wochen.
    Ist es dann möglich durch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (von wen auch immer)nach der Kur wieder Krankengeld zu beziehen?
    Es ist ja so dass bei der Kur die Rentenversicherung die Kosten sowie das Leistungsbezug übernimmt. Somit das Krankengeld ruht oder eingestellt wird.
    Frage 3: Wer kann oder wird nach der Kur meine Leistungen übernehmen?
    Frage 4: Kann mich die Krankenkasse (AOK) nach Ende des Krankengelds als Mitglied später ablehnen?
    PS: Mein Status: Arbeitslos mit Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung seit 27.06.2012 bis 15.08.2012
    Schon mal vielen Dank für die Antwort.


    MfG
    Joonas1

  • Hallo, zu Deinen Fragen:
    1.) Ja, das ist richtig. Bitte beachten, das keine Lücke entsteht. Notfalls mit ALG 2-Antrag oder freiwillige Mitgliedschaft als Selbstzahler. Das Problem taucht immer öfter auf wegen befristeter Arbeit bzw. kürzerer (Rest-)Anspruch auf ALG 1.
    2+3.) Bei weiter vorliegender Arbeitsunfähigkeit nach der Kur/Reha bekommst Du wieder Krankengeld von der AOK. Max. 78 Wochen insgesamt. Zu empfehlen sind wie immer zeitnahe Anträge und Nachweise.
    4.) Nein, keine Angst. Die AOK ist nicht sauer wegen Krankengeldbezug. Kläre dann bitte am Ende wer dann die Mitgliedschaft bezahlt. Ich denke da an ALG1, da während Krankengeldbezug auch Beiträge zur Arbeitslosenversicherung gezahlt werden. Oder wenn Du dann immer noch krank bist, dann frag die AOK. Vielleicht kommt dann Jobcenter oder EU-Rente.
    5.) Was grundsätzliches noch:
    Krankengeld ist max. 90 % vom Nettolohn oder 100 % ALG 1. Tatsachen, die den Nettolohn niedriger machen wie z.B. eine teure Steuerklasse, Kirchensteuer, nicht eingetragener ( Kinder-) freibetrag, keine vermögenswirksamen Leistungen, Kinderlosenzuschlag-Plegeversicherung, usw. bedeuten alle ein niedrigeres Krankengeld. Entsprechend niedriger sind die beim Krankengeldbezug gezahlten Beiträge zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung. Leider dann auch dessen Leistungen im Bedarfsfall !