Welchen Anspruch habe ich bei Arbeitsunfähigkeit?

  • Hallo!


    Stecke momentan in einer recht prekären Situation und wäre froh, wenn mir hier jemand helfen könnte.


    Und zwar bin ich seit längerem arbeitslos und lebe in einer Bedarfsgemeinschaft mit meiner Partnerin, und somit auch von ihrem Einkommen. Da wir uns nun aber trennen werden, muss ich bald ausziehen und wäre leider (zumindest vorübergehend) auf staatliche Hilfe angewiesen. Nur habe ich das grosse Problem, dass ich sehr starkes Übergewicht habe(Adipositas) und körperlich total unfit bin(kann noch nichtmal längere Strecken gehen oder längere Zeit stehen, bekomme dann direkt Rückenschmerzen usw.). Habe jetzt auch bereits angefangen, mich darum zu kümmern, körperlich wieder fit zu werden, aber das wird leider eine ganze Weile dauern, bis ich das einigermassen wieder im Griff haben werde. Und in meinem jetzigen Zustand bin ich definitiv nicht arbeitsfähig, da ich körperlich absolut nicht belastbar bin.


    Nun meine Frage: Stehen mir in diesem Fall überhaupt Leistungen zu, und wenn ja, an welches Amt muss ich mich da wenden? Denn Hartz IV bekommt man ja meines Wissens nach nur dann, wenn man auch arbeitsfähig ist und dies auch dem Amt bescheinigt. Gibt es für Fälle wie mich dann vllt. Sozialhilfe, d.h. ich müsste mich ans Sozialamt wenden? Eine Wohnungs-erstausstattung müsste ich auch beantragen, da das Bett meiner (Ex-)Partnerin gehört, und z.B. unsere Couch total kaputt ist, und wir konnten/können nichts ersetzen, da wir mit unserem Geld schon bisher hinten und vorne nicht hinkommen. D.h. möbeltechnisch besitze ich eig. so gut wie gar nichts ausser ein paar Regalen, einem grossen Tisch und bissl Kleinkrams. Aber hauptsächlich wäre natürlich Miete und Geld zum Essen und Trinken wichtig...


    Ich bitte um Hilfe...

  • Du könntest ALG2 Leistungen beantragen und auch eine Erstausstattung für die Wohnung wenn du noch keine eigene Wohnung hattest.Dies scheint bei dir ja der Fall zu sein wenn du bisher mit deiner Partnerin zusammen gelebt hast und dieser die Wohnung nebst Einrichtung gehört.Natürlich müßtest du dich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen das heißt du müßtest eventuell an Maßnahmen des JC teilnehmen und Bewerbungen schreiben.Solltest du auf Grund deines Gesundheitszustandes nicht arbeitsfähig sein dann müßtest du dies dem JC beweisen.Sozialhilfe käme für dich nur dann in Frage wenn du gar nicht arbeiten könntest also nicht mal drei Stunden am Tag.

  • @ Horst Kevin - so wie kitty 121 es schon richtig beschrieben hat liegt meines Erachtens auch der Sachverhalt ich darf aber ergänzen, sich mal eben selbst als Arbeitsunfähig einstufen geht zwar aber in dem Moment wo Du auf dem JC erklärst Du seist nicht arbeitsfähig lehnen die zunächst einmal ganz einfach den Antrag auf Hilfe ab. Ausgehend von mir selbst und ich wiege nahezu 150 kg ist das (Über-)gewicht aber kein Kriterium für eine Arbeistunfähigkeit, da ich vor kurzem eine diesbezügliche Amtsärztliche Untersuchung im Auftrag des JC zum wiederholten Male mitmachen durfte kann ich Dir sagen das noch nicht einmal eine Behinderungen oder chronische Erkrankungszustände dies beinhalten. Als Nichtraucher, Fast-Antialkohliker und jahrzehnte langer Sporttreibender spüre ich natürlich auch die Medikamente und Behandlungengrade hinsichtlich Atemproblemen und Kraftaufwand bei jeder körperlichen Tätigkeit. Zudem hat die Amtsärztin nach Begutachtung meiner Sprunggelenke und den Auswirkungen die durch das zerstörte Lymphsystem in den Unterschenkeln entstanden sind meine bisherige Arbeitsfähigkeit noch weiter eingeschränkt. Bisher durfte ich z.B. Tätigkeiten die einen Kraftaufwand von 15 kg erforderten ausführen, auch beinhaltete die Einschränkung keine ausdrücklich nur sitzende Tätigkeit. Dies ist jetzt der Fall ich darf so gut wie keine Gewichte mehr bewegen, Schrott sammeln ist mir quasi untersagt worden und es kommen für mich nur noch leichte, sitzende Tätigkeiten in Betracht was meine Arbeitsfähigkeit betrifft. Eventuell wird man Dir zu einer Kur raten, schon um den Körper durch Gewichtsreduzierung zu entlasten. Anders wie bei unser dummen Juristin turtle geht aber eine Amtsärztin bei der Feststellung des Übergewichtes nicht nur von einer Wampe aus, sondern bezieht die Gewichtsabnahme auf Körperfettwerte, sollte man also trotz hohen Gewichts über eine relativ starke Muskulatur verfügen wir dem Hausarzt überlassen wie diese Kur ausschauen sollte! Muskelmasse lässt sich auch reduzieren aber auf gänzlich andere Art und Weise wie Fette! Begreifen die Dussel vom JC vermutlich genau so wenig wie, das zerstörte Lymphgefäße nicht wieder verbessert werden können, aber so einen Scheiss habe ich mir da auch anhören dürfen. Es ist vielleicht im ersten Moment eine Option sich als "arbeitsunfähig" einstufen zu lassen, ich sehe das aber im Hinblich auf Frühverrentung nicht unbedingt erstrebenswert, weil damit auch eine nicht unerhebliche Absenkung der Rente einher geht. Gegenwärtig darf ich meine Bemühungen mit 4 Bewerbungen im Monat dokumentieren, da ich der SB gesagt habe das ja auch andere Behinderte in eine Arbeit vermittelt werden können bzw. sollen nur die meisten AG schauen natürlich das sie diesen Klotz vom Bein haben, sind solche Mitarbeiter doch relativ schwer zu entlassen! Meine Gehbehinderung war vor der Amtsärztlichen Untersuchung schon mit 20 % eingestuft und bevor man 100% erreicht sage ich immer muss man halbseitig alles vergeschnippelt bekommen. ich denke Du bist gut damit beraten zum JC zu gehen und einfach erst einmal einen Antrag zu stellen und bei der Frage zur "arbeitsfähigkeit" diese als eingeschränkt gegeben anzuzeigen, dann folgt eh das ganze Prozederee' wie zuvor hier schon genannt! Hoffe das macht Dir Mut und hilft Dir weiter!


    Dick sein hat nicht immer was mit saufen und fressen zu tun, wird unsere doofe Schildkröte hier im Forum vielleicht auch irgendwann mal begreifen, allerdings stellt sich die Frage:Wie ohne Hirn? :D

  • Danke euch für eure aufschlussreichen Antworten:)


    Denke, 3 oder 4 Stunden am Tag könnte ich ja schon arbeiten(nur halt nicht körperlich schwere Tätigkeiten), deshalb ist das mit der eingeschränkten Arbeitsfähigkeit wohl die richtige Wahl. Habe halt nur bissl Schiss davor, dass mich die Arge dann direkt in einen Vollzeitjob reinstecken will, denn 1. würde ich das körperlich nicht schaffen, und 2. möchte ich eben auch mein Übergewicht dringend reduzieren, und das ist ja auch mit Zeitaufwand verbunden, um das vernünftig zu machen, würde mir wohl bei einem Vollzeitjob die Zeit für fehlen(die Situation hatte ich früher schonmal -.-).


    Das mit den Möbeln ist halt so ne Sache, ALLES gehört nicht meiner Ex, nur halt vieles, u.a. das Bett, wir haben damals halt unsere Haushalte zusammengelegt, was aber nicht viel war. Denn, das stimmt, eine eigene Wohnung hatte ich noch nie, bevor ich mit meiner Partnerin zusammengezogen bin, habe ich in einer WG gewohnt, hatte also nur ein Zimmer mit ganz wenigen Möbeln. Und die Couch z.B. gehört zwar mir, ist aber total kaputt und unbenutzbar. Aber da werd ichs dann halt mal mit Antrag auf Erstausstattung versuchen.


    Eine Frage hab ich aber noch: Wie würde denn das laufen bei der Arge zwecks Miete usw., und wann müssste/sollte ich da den Antrag stellen? Denn wir haben bei unserer momentanen Wohnung eine sehr lange Kündigungsfrist, ist zwar bereits gekündigt, aber erst zum Anfang des neuen Jahres. D.h. bis dahin wohnen wir halt noch weiter zusammen(auch wenn das nicht einfach ist), und ich weiss ja noch gar nicht, was für eine Wohnung ich dann bekomme. Wie geb ich das bei der Arge denn dann an, und was ist eine angemessene Wohnung für mich alleine? Und würde theoretisch auch ein WG-Zimmer möglich sein und die Miete hierfür von der Arge bezahlt werden(bei strikter Kostentrennung natürlich)? Hilft die Arge da evtl. sogar bei der Wohnungssuche, trägt Umzugskosten usw.? Sry für die vielen Fragen, kenn mich mit dieser Materie leider so gar nicht aus...

  • Du müßtest dir Wohnungen anschauen die für deine Region angemessen sind in den Kosten.Wie hoch diese sein dürfen erfährst du in deinem JC.Das Wohnungsangebot läßt du dir dann genehmigen und stellst deinen Antrag für die Möbel.Ein WG ZImmer geht natürlich auch.


    Im Bezug auf deine Arbeitsfähigkeit möchte ich mal noch anmerken das ich durchaus verstehen kann das man abnehmen möchte.Ich glaube es gibt wohl nur sehr wenige Menschen die mit ihrem Gewicht zufrieden sind. In deinem Fall scheint ja ein realtiv hohes Übergewicht vorhanden zu sein und das du dem entgegen treten willst finde ich lobenswert. Allerdings kann man trotzdem arbeiten gehen und auch mehr als 3-4 Stunden am Tag und trotzdem sein Gewicht reduzieren. Gesundes Essen und etwas regelmäßigen Sport bekommt man auch auf die Reihe wenn man täglich einer Arbeit nachgeht.

  • Zitat

    Gesundes Essen und etwas regelmäßigen Sport bekommt man auch auf die Reihe wenn man täglich einer Arbeit nachgeht.

    Was ist denn gesundes Essen? Geimpftes Schweine-oder Rinderfleisch, gespritztes Obst, genmanipulierte Produkte wie Mais und Soja, - was ist heute denn nicht verseucht oder irgendwie behandelt? Selbst wenn Bio drauf steht sagt dies inzwischen nichts mehr über den Reinhaltsgehalt aus. Selbst Mineralwasser höchster Preisstufen beinhaltet schon Unreinheiten obwohl naturbelassen ! Ich finde das immer gut wie hier den Menschen glauben gemacht wird das dies oder jenes gesünder sein soll, fängt in den Kindergärten ja schon an, und dann stellt sich irgendwann raus das es der reine Dreck ist den man da zu sich nimmt. Wieviel gesundes Obst zuvor bestrahlt wird ist einem doch gar nicht bewusst, nur weil die Kirschen aus der Türkei oder die Erdbeeren aus Spanien knappe 5 € kosten und ein Siegel mehr drauf ist, ist das doch nicht gesund oder gesünder wie die aus heimischen Gefilden. Finde das immer geil wenn so ein Feld auf dem Bio geerntet wird in der Einflugschneise eines Airports liegt!


    Zum Thema Sport, klar Alibi-Sport kann man sogar in der Knastzelle beobachten! Wenn der Sporttreibende aber in möglichst wenig Zeitaufwand und/oder Kraftaufwand investiert weil er es nicht besser weis, landet der dann auch schnell mal auf der Intensivstation. Ich denke da macht man es sich mit Pauschalisierungen doch sehr einfach!


    Eigenmotivation erscheint mir da wesentlich wichtiger und die schein ja vorhanden zu sein, zumindest was das Thema "Abnehmen" betrifft. Dies sollte wenn möglich auch nicht einher gehen mit dem ganzen Schnickschnack an Diäten und Ersatzprodukten, sondern vielmehr mit einer Umstellung der Essgewohnheiten, denn da bestehen meist die größten Unregelmässigkeiten. So gesehen hat Arbeiten gehen einen ganz wichtigen Nutzen nämlich die Pausen an denen man etwas zu sich nimmt, man darf dann nur nicht nach getaner Arbeit in das Belohnungssystem verfallen oder aus langer Weile einer Beschäftigung nachkommen die alles wieder zunichte macht!