Guten Tag zusammen,
ich habe vor zwei Monaten einen neuen Job in einer neuen Stadt angenommen. Zuerst wollte ich bei der Firma, für die ich jetzt arbeite, ein Praktikum machen, welches mir zuerst vom Amt verboten wurde. Nach einem Brief an den Geschäftsführer des zuständigen Jobcenters, wurde mir das Praktikum dann doch erlaubt, aber mir der Bedingung, dass ich keine finanzielle Unterstützung dafür bekomme.
Nun wäre das viel zu teuer gewesen, um es von Hartz IV zahlen zu können. Mein neuer Arbeitgeber kam mir entgegen und hat mir für die ersten drei Monate einen Arbeitsvertrag angeboten auf 800€ Brutto. Da dies so ziemlich mein Traumjob ist und eine "Einmal im Leben Chance" habe ich angenommen und hatte das Amt gefragt, ob ich umziehen dürfte für den Job. Alles war soweit in Ordnung für das Amt und ich bekam die Erlaubnis.
Da diese ganze Geschichte ziemlich kurzfristig ablief, hatte (bzw habe) ich für die Monate April und Mai noch meine alte Wohnung in meiner Heimatstadt am Laufen. Deswegen boten mir Arbeitskollegen an, bei ihnen in einer freien Wohnung für die beiden Monate zu wohnen. Ich nahm dankend an und ging zum Jobcenter in meiner neuen Stadt und hier trat das Problem auf:
Die Frau sagte mir, dass ich durch meine kostenfreie Wohnsituation keine Unterstützung bekomme und das es nicht ins Gewicht fallen würde, dass ich noch in meiner alten Stadt eine Wohung habe. Ich zahle für meine alte Wohnung 285€ warm (incl. Pauschalheizkosten) und meine neue wird ab nächsten Monat 350€ warm kosten. Und allgemein wohne ich jetzt in einer 250.000 Einwohner Stadt und fast keine Wohnung hier ist unter den Mietkosten erhältlich. Deswegen hätte ich so oder so mindestens 300€ Mietkosten im besten Falle.
Ich fragte die Frau beim Amt, ob ich jetzt wieder zurück ziehen solle, da ich mir das Arbeiten nicht leisten kann, da bot sie mir an, zu pendeln (3.5h pro Strecke) und dafür Unterstützung zu bekommen. Da diese Aussage offensichtlich lächerlich ist, habe ich ihr gesagt, ich melde mich nochmal und bin gegangen, da sie mir keine anderen Möglichkeiten anbot.
Nun sieht meine finanzielle Situation aus, dass ich in der letzten Woche nur zwei mal etwas essen konnte, da ich kein Geld mehr habe. Und das war nur Glück, da mich zufällig Arbeitskollegen eingeladen hatten.
Mittlerweile hat mein Chef meine finanzielle Situation rausbekommen und versorgt mich mit Lebensmitteln. Heute morgen war es soweit, dass ich mir die Zähne putzen musste, indem ich die Tube ausgespült habe.
Ich weiss nicht, wie das noch weitergehen soll. Ab nächsten Monat habe ich endlich Anspruch laut der Frau, aber bis dahin hab ich soviele Schulden (Ich kann momentan die Miete für den laufenden Monat immer erst am Ende des Monats bezahlen), dass ich mindestens noch zwei weitere Monate (komplett, von Anfang bis zum Ende) in der gleichen Situation wäre. Und mir wird das echt zuviel. Der Scham vor meinen Arbeitskollegen ist riesig.
Nun zu meiner eigentlichen Frage: Kann es wirklich sein, dass es mir selbst am Essen mangelt und ich von meinem neuen Chef durchgefüttert werden muss, um selbst zu ÜBERLEBEN und nicht zu verhungern.
Daten zu mir:
Alter: 28
Familienstand: ledig
Meine Arbeit ist Vollzeit
Ich weiss echt nicht mehr, was ich machen soll. Falls jemand eine ähnliche Situation kennt und weiss, ob es eine Lösung gibt, wäre ich sehr dankbar!
PS: Sorry für den langen Text, aber ich wollte sichergehen, dass alle notwendigen Infos enthalten sind
MfG
Adorable