Welche soziale Leistungen stehen uns zu?

  • Hallo liebe User.


    Es geht um folgendes:


    Ich, 20 Jahre, abgeschlossene Ausbildung (3.Jahre) hatte Prüfung im Sommer 2011 und arbeite nun in dem Beruf bis Sommer 2012, gehe ab September 2012 zur Schule um die Fachhochschulreife zu erwerben. (1.Jahr Schule -, da Berufsausbildung vorausgesetzt wird)
    Werde während der Schulzeit einen 400,- Job annehmen.


    Mein Freund, 21 Jahre, keine abgeschlossene Ausbildung, ist im September 2011 in die Schule gegangen, wo ich im Sept. 2012 auch gehe, macht dort 2.Jahre Schule um die Fachhochschulreife zu erwerben. Er übt nebenher auch einen 400,- Job aus.


    Die Schule (Internationaler Bund) ist privat. Wir zahlen 100Euro Schulgeld/monatlich.
    Wir führen einen gemeinsamen Haushalt und Kinder sind nicht vorhanden.


    Nun ist es so, dass meinem Freund der Bafög Antrag abgelehnt wurde. Er war beim Arbeitsamt und dort wurde ihm auch gesagt, dass er nicht bekommen würde.
    Ich habe meinen Bafög Antrag noch nicht abgegeben, aber ich folgere daraus, dass er auch abgelehnt wird.


    Was können wir tun und was wird uns geraten zu beantragen.
    Wir haben ja laufende Kosten.


    Ich danke im Voraus!


    Herzlichst, Melle

  • Warum sollte der Bafög-Antrag abgelehnt werden? Haben die Eltern von deinem Freund zu viel Einkommen? Wenn ja, sind sie deinem Freund gegenüber unterhaltspflichtig. Bei dir liegt der Fall evtl anders. Du hast ja bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung. Damit sind deine Eltern aus der Unterhaltspflicht raus. Daher denke ich, dass du Bafög bekommst. Sollte die Schule allerdings nicht bafögfähig sein, dann musst du dir eine andere Schule suchen oder soviel nebenher arbeiten, dass du dich allein unterhalten kannst. Von Hartz IV seid ihr beide beim Schulbesuch ausgeschlossen.

  • Woher weiß ich denn, ob meine Schule "Bafög-Fähig" ist?


    Es wurde ihm abgelehnt, weil es eine Privatschule ist und weil der Erwerb der Fachhochschulreife nicht zu einem berufsqualifizierenden Abschluss führt. Aber ich denke schon, dass es berufsqualifizierend ist, weil er ja viel mehr Möglichkeiten hat mit der FH, als mit einem Realschulabschluss.


    Wie sieht es mit ALG2 aus? Vllt. währe das etwas für meinen Freund?
    Die Arbeitsargentur wimmelt da einen gerne ab und ich möchte da natürlich mit Fakten ankommen, die ich der Argentur an den "Kopf" schmeißen kann! ;)

  • Lt. Bafögamt scheint die Privatschule nicht bafögfähig zu sein. Außerdem ist es nicht so, dass man mit einem sogenannten Fachabi schneller eine Ausbildung bekommt. Mit einem Fachabi kann man an einer Fachhochschule studieren. Berufsqualifizierend ist so ein Fachabi daher nicht. Da hat das Bafögamt recht. Hartz IV bekommt man nicht, wenn man eine Schule besucht. Dafür gibt es ja Bafög. Nur weil das Bafögamt nicht zahlt, kann man Hartz IV beantragen. Das funktioniert nicht. Da gibt es nichts, was dem dem Amt an den "Kopf" schmeißen kannst. Was willst du denn mit dem Fachabi machen? Du schreibst, dass der berufsqualifizierend ist. Du bist doch anscheinend von deinem Ausbildungsbetrieb übernommen worden. Warum bleibst du nicht dort?

  • OKay, das ist schlecht :(


    Vielen Dank für die Hilfe.


    Ja ich bin übernommen worde, habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag.
    Ich bin gelernte Konstrukteurin für den Ingenieurbau. Ist ein super Beruf, nur ist die Bezahlung in der Sparte miserabel!
    Die 3 Jahre Ausbildung sind zu vergleichen mit einem halben Studium zum/r Bauingenieurin.


    Ich mache nun die FH um studieren zu können.
    Ich wohne in Stuttgart und dort sind die Kosten für Miete, Fahrkarte, usw. super teuer.
    Als Konstrukteurin kann man da "alleine" nicht überleben. Man kann natürlich ländlicher wohnen, nur da sollte man sich dann ein Auto anschaffen. Nur Wohnung und Auto geht erst recht nicht.

  • Darf ich mal fragen, was du unter schlechter Bezahlung verstehst? Ich will dich nicht gleich verurteilen, von wegen die Ansprüche sind zu hoch. Bloß damit man dich besser verstehen kann. Denn wer heutzutage einen unbefristeten Arbeitsvertrag hat, der sollte sich gut überlegen, diesen für ein Studium zu kündigen, nach dem man hinterher evtl. arbeitslos ist.

  • Verdiene 1.285€/netto bei einer <40Std. Woche
    Das ist wenig! Habe natürlich schon gehört dass man im Osten mit 900€/netto dabei ist, aber für Stuttgart wo schon sehr gute Büros sind und auch der Vergleich mit Freunden, wo ich dieser Sparte arbeiten, fühle ich mich natürlich total unterbezahlt!


    Die FH wollte ich schon vor meiner Ausbildung machen, doch da hat es nicht ganz so in mein Leben reingepasst, deswegen habe ich mich erst für die Ausbildung entschieden.


    Natürlich würde ich damit meinen Arbeitsplatz riskieren, wenn ich mich aber für ein Studium im Bauingenieurwesen entscheiden würde, dann nicht. Dann darf ich natürlich weiter arbeiten.
    Wenn ich mich umentscheiden würde, dann geht natürlich alles über Beziehungen.


    Ein Studium ist natürlich sinnvoll. Ich "darf" noch bis 67 Jahren arbeiten, dank Frau Merkel ab nächstem Jahr noch länger. Jedoch fühle ich mich nicht wohl in mich nicht ganz so wohl in meinem Beruf und muss natürlich jetzt, wenn ich jung bin für eine alternative entscheiden. Wenn ich noch 10 Jahre warte, wäre es nicht mehr ganz so einfach.

  • Zitat

    Du hast ja bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung. Damit sind deine Eltern aus der Unterhaltspflicht raus

    @ Melle - wenn die Ausbildung die Du abgeschlossen hast als Aufbau-Qualifikation für das Studium anerkannt wird sind die Eltern auch für das Studium unterhaltspflichtig. Nicht immer kann man die Standartaussage "Ausbildung gemacht dann gibt es keinen Unterhaltsnaspruch gegenübner den Eltern" anwenden, dieses gilt nämlich dann nicht, wenn wie gesagt die Ausbildung quasi eine(n) Einstieg/ Vorstufe zum Studium darstellt, man kann da allerdings auch nicht jeden Berufsabschluss als solchen darstellen ich mach das immer an einem Beispiel klar : Wenn Du eine Zahntechniker_Ausbildung machst so ist diese hinsichtlich eines Zahnmedizinischen Studiums eine solche vorgelagerte Ausbildung weil im Studium auch Zahntechnische Leistungen abgefragt bzw. Arbeiten gefertigt werden müssen, hättest Du hingegen Bürokaufmann gelernt kannst Du dies jedoch vergessen auch wenn man Telefonieren oder Daten verwalten muss. Es ist für das Studium so gesehen keine qualifizierend aufbauende Ausbildung!


    Es ist also abhängig für die Unterhaltsverpflichtung beim Studium Deines Freundes was selbiger für eine Ausbildung absolviert hat und ob diese beim Studium Anerkennung findet, steht vermutlich in den jeweiligen Studienregeln des Fachs.


    Zitat

    Ein Studium ist natürlich sinnvoll. Ich "darf" noch bis 67 Jahren arbeiten, dank Frau Merkel ab nächstem Jahr noch länger.

    dazu bleibt mir nur zu sagen, geh Wählen und wähle das was für Dich etwas bringt und motiviere Mitmenschen in Deinem Umfeld dies ebenso zu tun und sich für Deine Belange einzusetzen! Ich höre grade hier unter den ALG II Beziehern immer wieder es bringt ja doch nichts, das ist natürlich auch eine Einstellung schon aufzugeben bevor man sich für etwas stark macht - wer das Feld den anderen übrelässt darf sich nicht wundern wenn dort plötzlich andere Spiele satt finden als die, die man selber gerne spielen möchte ! :D


    Zitat

    Verdiene 1.285€/netto bei einer <40Std. Woche
    Das ist wenig!

    Viel fährt man bekanntlich auf dem Wagen ! In DM um gerechnet wären das 2570 DM und das war auch in früheren Jahren ein verdammt gutes Einkommen. Das Problem ist das mit der Einführung des Euro doch die Verdienste um 50% gegenüber den Kosten die zum Lebensunterhalt benötigt werden so defizitär gesunken sind und da die Unternehmer die Preise machen ist doch klar das diese Einführung doch nur einen Zweck hatte, nämlich die Lohnstrukturen maßlos zu verändern. Heute will doch jeder mit Abi und Studium gleich 5 - stellig verdienen, wenn man mal schaut was die aber auf dem Kasten haben ist das auch nicht viel mehr wie in früheren Jahren nur steht da heute ein Studium als Rechtfertigung für diese Forderungen im Verhandlungsgespräch ums Gehalt, mehr wert sind die meisten aber nicht im Gegenteil durch Zuwanderung aus dem Ausland bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis - heisst der AG kann sich aussuchen was er den vielen gleich qualifizierten dann letztlich zahlt ! Das ist die Realität die den meisten Studierten erst viel später bewusst wird!