Schufa = keine Wohung

  • Hallo an alle,


    ich hab eine Frage:
    ich habe leider letztes Jahr alles verloren, unsere Firma, meine Ehe, meine Selbstachtung und meine Hoffnung :)
    Nun stehe ich hier mit meinen 3 Kindern, eins davon minderjährig hochverschuldet und muss aus unserem Eigentumshaus zwangsweise raus.
    Ich finde jedoch absolut gar keine Wohnung, selbst in Ghettoähnlichen Orten von Köln
    möchte niemand einer alleinerziehenden Frau (insolvenz+Schufa) eine Wohnugn geben.
    Wie hat sich denn das System den weiteren Verlauf gedacht? Ich, nach 30 Jahren (und davon jeden Monat fleissig Steuern im zweistelligen Bereich an den Staat gezahlt) das erste Mal im Leben auf den Staat angewiesen mit einem kleinen Kind...sollen wir auf der Strasse leben?
    Wohnungsamt Arbeitsamt etc keiner hilft alle zucken mit den Schultern...
    ich weiss viele von euch haben eigene Sorgen aber ich wäre für jede Antwort dankbar...
    lg

  • Zitat

    Wie hat sich denn das System den weiteren Verlauf gedacht?


    Hallo minicini,


    das System, wie Du es nennst, hat leider keinen Einfluß auf den Wohnungsmarkt, es kann keinen Vermieter zwingen, Dich als Mieterin zu nehmen.
    Nun könnte man sagen, dass Denken der Vermieter ist falsch, wenn sie Mieter mit Arbeitsplatz, der morgen schon weg sein kann, vorziehen, allerdings haben viele eben auch schlechte Erfahrungen mit Beziehern von Hartz IV gemacht. Würde das Jobcenter die Miete ausschließlich direkt an den Vermieter überweisen, würde diese Sicherheit auch wieder viele Hartzer in Wohnungen bringen.


    Versuche doch mal Organisationen wie Caritas, Innere Mission, Arbeiterwohlfahrt, Jugendamt etc. in Deine Wohnungssuche mit einzubeziehen. Vielleicht hat der Eine oder Andere hier noch weitere Ideen.


    Gruß Gawain

  • ja lacki das habe ich ja selber schon mitbekommen :) mir ging es auch nicht darum jemanden zu etwas zu zwingen, ich wollte lediglich nur einen rat haben. aber trotzdem vielen dank auch an dich.


    und nochmal allgemein:
    mit dem Begriff System habe ich allgemein das ganze System gemeint. Denn obwohl es sicher auch Vorteile gibt, ist es an manchen Stellen mehr als nur ungerecht.

  • ich arbeite zudem als Teilzeit und meine beiden Töchter tun dies neben Ihrem Studium auch.
    Die negative Schufa ist das, was glaube ich hier ausschlaggebend ist. Es ist einfach alles etwas ungerecht und ich war/bin verzweifelt, darum habe ich überhaupt den Weg in dieses Forum gesucht.

  • Ja, in den Siebzigern hat man die Sozialwohnungen abgeschafft und jetzt bräuchten wir sie wieder. :(


    Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass man in einem eher ländlichen Bereich leichter ohne Schufa eine Wohnung bekommt, weis aber nicht, ob das für euch in Frage kommt.

  • Würde das Jobcenter die Miete ausschließlich direkt an den Vermieter überweisen, würde diese Sicherheit auch wieder viele Hartzer in Wohnungen bringen.


    Gruß Gawain


    Gawain, jedes JC kann Dir eine Bescheinigung ausstellen, das die Miete von denen direkt an den Vermieter überwiesen wird. So haben wir (nach immerhin 1jähriger Suche) dann auch endlich eine Wohnung bekommen.

  • minicini - wo in Köln ??? Wie weit außerhalb käme in Betracht. Denke grade an eine Bekannte in Pulheim -Sinthern, die schon mal öfters an ALG II Leute vermietet seit ich Ihr gesagt habe sie solle darauf bestehen, das die Miete direkt vom Amt an sie geht ! Die hatte vorher mit Mietnomaden zu tun und selbst wenn bei Ihr nichts frei sein sollte, die kennt Gott und die Welt in und um Köln!

  • @ Gawain - wenn die Kaution und die Miettzahlung vom Amt an den Vermieter gehen, kann sie ja gerne die Direktüberweisung stornieren ich denke wenn der Mieter das merkt kann er auch sehr schnell die fristlose Kündigung aussprechen und dann hat sie auch nichts dadurch gewonnen. Wir müssen ja nicht von der Eier legenden Wollmilchsau ausgehen, oder ?!

  • Horst


    Das ist schon richtig was Du sagst Horst, nur haben da viele Vermieter leider eine andere Denke. Ich hatte einen Fall, da wollte der Vermieter eine Bestätigung der damaligen ARGE, dass diese die Miete direkt an ihn überweist und zudem eine schriftliche Bestätigung, dass der Mieter diese Vereinbarung niemals ändern würde. :(
    Ein solventer Arbeitnehmer wird allemal vorgezogen, obwohl er schon morgen ohne Arbeit und auf Hartz IV angewiesen sein kann!


    Ich kenne auch eine Familie, die ist in den vergangenen 4 Jahren jährlich einmal umgezogen, hat nie Miete bezahlt, das Geld dafür selber verjubelt und ist trotz Kündigung in den Wohnungen bis zur Räumungsklage sitzengeblieben. Zu solchen Fällen käme es erst garnicht, wenn die Jobcenter die KdU ausschließlich direkt an den Vermieter überweisen würden und das Image des Hartz IV-Empfängers würde sich verbessern, wenn es dafür denn nicht schon zu spät ist :confused:


    Gawain

  • ..da hast Du vollends meine Zustimmung. Ich kenne den einen oder anderen Alkoholiker der auch lieber sein Wohngeld versäuft oder es sich von Jugendlichen im Vollrausch abzocken lässt und dann den ganzen Monat bei Regen, Wind und Frost mit einer Plane oder etwas ähnlichem in einem Waldstück pennen geht oder versucht bei anderen Kumpels sich aufzuhalten. ist halt so; das wird es auch in Zukunft immer wieder geben, solche Leute hauen sogar aus dem betreuten Wohnen ab, sofern sie überhaupt diese Hilfe annehmen.


    Ich finde auch das der Staat die Miete grundsätzlich an die Vermieter zahlen sollte, nur da heißt es dann das man die Leistungsbezieher nicht bevormunden wolle oder das dies zuviel Aufwand und zu hohe Kosten in der Verwaltung verursachen würde, dies ist aber absoluter Quatsch. Zum einen wird man als Leistungsbezieher ja sowieso vom Staat gegängelt, da darfst Du z.B. nicht ohne Genehmigung den Einzugsbereich der ARGE nicht verlassen uns zum anderen ist eine Dauerauftrag der Mietzahlung selbst bei einigen Millionen Fällen zwar ein erhöhter Mehraufwand bei der BA doch stellt dieser Aufwand auch keine tägliche Notwendigkeit da und die ein bist zwei Leute rechnen sich bestimmt auch noch bei den vielen trüben Tassen die der Staat so mit sich durchschleppt ! Es ist wohl eher der "Christlichen" Heuchelei unserer gegenwärtigen Regierung geschuldet, das man dies nicht praktiziert bzw. praktizieren will so kann man kirchliches Angagement praktizieren und nahe stehenden Hilfsorganisationen auch noch Mittel für diese Aufgaben zuschustern! Bei Wohnungsgesellschaften zu suchen halte ich allerdings auch nicht grade für sehr geschickt, die sind daran interessiert in erster Linie von Vermietern Aufträge zu bekommen und Ihr Geld zu bekommen, dies wird natürlich schwieriger wenn die Schufa schon negativ behaftet ist, da besteht immer das Risiko das der Vermieter sein Geld nicht sieht und somit Ärger, daher sollte man wie im vorliegenden Fall dann eine Wohnung vielleicht eher über andere Wege suchen!

  • Suchen sie die Wohnung über einen Markler? Ich kann mir nicht vorstellen das jeder Vermieter eine Schufa abfrage macht. Haben sie es schon bei Städtischen Wohnungsgesellschaften versucht? Die dürften einen eher aufnehmen, als Private Vermieter.


    Zitat

    Ich arbeite zudem als Teilzeit und meine beiden Töchter tun dies neben Ihrem Studium auch.


    Ihre beiden Töchter können auch in ein Studenenwohnheim ziehen! So wie sie das schildern dürften beide den vollen Satz an Bafög bekommen + Wohngeld.
    Ich denke das sie mit 4 Personen suchen ist das Problem! Denn spätestens wenn die beiden großen Töchter mit dem Studium fertig sind müssen sie aus der Wohnung ausziehen und sich eine kleinere suchen. Das wissen die Vermieter, und darum wollen diese sie nicht!