Hallo,
Ich habe bis gestern als ein Euro Jobler in einer freien Schule gearbeitet. Die Vorgeschichte ist etwas länger und ich hoffe, dass jemand die Geduld aufbringt alles durchzulesen.
Ich habe meinen Sohn in einer freien Schule angemeldet und habe, um kein Schulgeld bezahlen zu müssen, ehrenamtlich einen Tag gearbeitet.
Da ich nicht wusste wie es beruflich mit mir weitergehen soll war ich damit einverstanden dort einen 1 Euro Job zu machen. (Ich bin Hartz 4 Empfängerin mit einigen Kindern.)
Die Zustände dort waren von der Geschäftsleitung her eine Katastrophe. Auch im Team gab es viel Stress.
Trotzdem war ich bereit zu bleiben weil mir zugesagt wurde, dass eine Ausbildung zur Montessori Pädagogin bezahlt wird.
Lange Rede kurzer Sinn. Ich habe geackert wie ein Gaul. Bin für Lehrer eingesprungen die sich hatten krankschreiben lassen, weil sie kein Geld bekommen haben. Ich war Tag und Nacht in der Schule.
Irgendwann war klar, dass die Schließung droht und ich habe zusammen mit einer anderen Mutter gekämpft, dass dies nicht passiert.
Diese Mutter hatte die finanziellen Mitteln um die Schule zu übernehmen und ich stand ihr tatkräftig zur Seite. (Elterngespräche, Vorstandsgespräche, …. Ich weiß gar nicht wie viel Zeit das in Anspruch genommen hat)
Letztendlich hatten wir gesiegt.
Sie versprach mir, dass ich eine Festanstellung bekommen würde wenn ich mein Diplom fertig gemacht habe. Außerdem stellte sie mir auch das Schulauto zu Verfügung weil ich nicht die finanziellen Mittel hatte mir eins zu kaufen.
Und ich arbeitete weiter wie ein Pferd. Denn ich sah auch wie toll die Schule wurde und es rasant nach oben ging. Und immer hatte ich im Hinterkopf, dass ich ja eine Festanstellung bekommen würde. Ich sah das als meine Chance.
Die ARGE verlängerte den ein Euro Job immer wieder weil sie von diesem Versprechen wussten.
Voriges Jahr hatte ich eine Gruppe mit den schwierigsten Kindern. Ich arbeitete immer selbständig, musste Zeugnisse schreiben (natürlich unterschrieb eine „richtige“ Lehrerin) usw.
Seit diesem Schuljahr bin ich zuständig für die Erstklässler und für einige Drittklässler.
Meine Arbeit machte ich sehr gut. Die Eltern betonen immer wieder wie froh sie seien, dass ich da wäre.
Vor einigen Monaten kam die „neue Chefin“, mit der ich mittlerweile befreundet war, zu mir und fragte mich ob ich damit einverstanden wäre, dass ich nicht fest angestellt werde und dafür ein Bundesfreiwilligen- Jahr mache. Schließlich bekomme ich doch eh alles abgezogen und Aufgrund meiner Kinderzahl würde ich auch nicht vom Hartz 4 Amt wegkommen.
Ich sagte nein.
Und seit dem werde ich gemobbt.
Wie gesagt. Meine Arbeit mache ich hervorragend (Aussage der Eltern) Die Kids kommen gerne zu
und im Team hat es auch gestimmt.
Nun werden mir Dinge von der Chefin unterstellt, die ich nicht nachvollziehen kann. Ich wäre so dominant, zu präsent, ich würde nur nach Montessori arbeiten, ….
NIEMAND sonst von den Kollegen oder den Eltern ist dieser Meinung.
Ich habe mich immer wieder um Gespräche bemüht und war schockiert über diesen Stimmungswechsel.
Bis gestern.
Sie hat mich angerufen und mir gesagt, dass eine Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist und ich nicht mehr kommen brauche.
Ich kann es immer noch nicht fassen und habe in meiner grenzenlosen Naivität nicht verstanden warum ein Mensch sich plötzlich so wandeln kann.
Ich gehe davon aus, dass sie das schon lange plant. Ich bin purer Luxus. Sie braucht mich nicht mehr. Das Team steht. Vom Schulamt her braucht sie eine gewisse Lehrerstundenzahl und mit 4 Praktikanten (die auch nur ausgenutzt werden) 3 Lehrer (die sie vom Amt aus braucht) und ca. 20 Kindern ist es wohl klar das wir überbesetzt sind.
Sie will sich die 1200 Euro die ich kosten würde einfach einsparen.
Ich fühle mich wirklich richtig ausgenutzt und gedemütigt. Diese Frau hat die Schule nur wegen mir.
Ich will das alles nicht einfach so stehen lassen.
Zeugen habe ich, die darüber berichten können wie gut ich gearbeitet habe und dass sie mir die Stelle versprochen hat.
Wie kann ich mich wehren?
Vielen Dank im Vorraus.
Schöne Grüße
human24