Hallo,
ich bin seit 2005 chronisch krank und war aus diesem Grund letztes Jahr 11 Monate in medizinischer und beruflicher Reha. Finanziert worden ist dies durch meine Krankenkasse und die DRV Rheinland-Pfalz. Die Reha war laut Reha-Träger erfolgreich; ich konnte mich stabilisieren. Man empfahl mir eine überbetriebliche Ausbildung in einem Berufsförderungswerk.
Anfang dieses Jahres kam dann die Mitteilung der DRV Rheinland-Pfalz, dass sie beabsichtigen keine weiteren Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben zu übernehmen. Ich habe natürlich geantwortet, dass ich noch nicht komplett rehabilitiert bin und dringend weitere Leistungen benötige. Die DRV lehnte trotzdem ab. Mein Betreuer (Eingliederungshilfe gem. §§ 53 ff. SGB XII) ging anschließend in meinem Namen in Widerspruch und legte ein Attest meiner Psychiaterin bei, die mir bestätigte, dass weitere Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben als sinnvoll angesehen werden. Ihre Meinung war übereinstimmend mit der des Reha-Trägers (siehe oben). Leider war auch dieser Widerspruch nicht erfolgreich. Begründung: ich kann vollschichtig auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten.
Ein Witz! Ich habe zwar im Rahmen der Reha teilweise vollschichtig gearbeitet (u. A. Praktika), aber dies ist doch ein großer Unterschied zum ersten Arbeitsmarkt. Zudem habe ich 2007 es schon vergebens auf dem ersten Arbeitsmarkt (Ausbildung als Industriekaufmann) versucht. Die DRV rat uns, sich an die Arbeitsagentur zu wenden. Letzte Woche gab ich den Antrag auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben ab. Ein paar Tage später dann der negative Bescheid: die Arbeitsagentur sieht sich nicht als zuständig an und leitet den Antrag an die DRV weiter. Jetzt soll dasselbe Spiel wieder von vorne losgehen?
Als (vorerst) letzte Chance haben wir dann das Job-Center angesehen, von dem ich ALG II beziehe. Die wollen aber auch keine Ausbildung finanzieren, höchstens Lohnzuschüsse für eine Beschäftigung. Ob das was bringt? Ich habe zwar schon eine Ausbildung, allerdings nur als Kaufmännischer Assistent, was auf dem Arbeitsmarkt nicht viel Wert ist. Zurzeit arbeite ich 4 Stunden als 1-€-Jobber.
Vom ersten Arbeitsmarkt rät mir mein Betreuer ab, ich würde mir eine „blutige Nase“ holen. Der Antrag bei der DRV wird mit hoher Wahrscheinlich wieder negativ beschieden werden. Jetzt steh ich vor dem Nichts. Die aktuelle Situation belastet mich psychisch sehr. Was kann man noch tun? Mich weiter vom Job-Center durchfüttern lassen will ich nicht. Evtl. Leistungen über das persönliche Budget? Da gäbe es ja einen Rechtsanspruch.
Viele Grüße
Lichtblick