Wechsel von Wohngeld nach hartz iv

  • Hallo zusammen,


    ich würde gerne wissen, ob ich von Wohngeld nach Hartz IV wechseln kann -bzw. ob das ratsam ist-?


    Mein Problem: Trotz Arbeit und Unterstützung durch Wohngeld habe ich das "Gefühl", dass das Geld vorne und hinten nicht reicht. Bevor ich mich aber in die -von vielen geratene- Arbeitslosigkeit stürtze würde ich gerne meinen Arbeit behalten und zeitgleich ermitteln, ob ich mehr Anspruch auf -mehr /andere- Sozialleistungen habe.


    Um Euch einen besseren Überblick über meine finanzielle Situation zu geben werde ich die relvanten Daten aus dem Bewilligungsbescheids meines Wohngeldamtes abschreiben:


    Summe des jährlich anrechenbaren Einkommens /p.a.:
    Einkünfte aus nichtselbstst. Arbeit: 12.142,08 Euro
    ( also quasi 12 * Bruttolohn in Höhe von ca. 1011,90 Euro; Über so etwas wie Urlaubsgeld oder 13. /14tes Monatsgehalt verfüge ich nicht, dass Weihnachtsgeld hindessen ist im o.g. Betrag schon enthalten )


    Werbungskosten: 5.415,21 Euro
    ( Diesen Betrag habe ich so nicht ausgerechnet, ich habe mehr rausbekommen. Dieser resultiert überwiegend aus 256 Fahrten á 65 - 100 km ( einfache Strecke ) * 0,30 Euro an Km-Pauschale, analog aus dem ESTG ermittelt.


    Diese Fahrten sind natürlich nur die Fahrten zu meiner Arbeitsstelle. An besseren Tagen fahre ich "nur" 130 km tgl. an schlechten Tagen sind es schon mal 210 km tgl. mit dem eigenen PKW, da keine geeignete Bahnverbindung besteht.


    => Ein Wechsel des Arbeitsplatzes und des Wohnortes ist aus privatrechtlichen, familiären und sonstigen Gründen -zwingend- nicht möglich. Ausser ich würde "absichtlich" arbeitslos werden,... dass ich aber unter keinen Umständen will. <=


    Anrechenbares Einkommen: 6.726,87


    Abzüglich meiner Krankenvers.: 0.672,69
    Abzüglich Pauschal Steuer: 0.672,69


    Daraus ergibt sich dann "mein" Jahreseinkommen -nach Wohngeldgesetz- in Höhe von 5.381,49 Euro
    Das macht ein Monatseinkommen in Höhe von: 448,45 Euro.


    Meine Miete /inkl. der "normalen" Nebenkosten beträgt: 300,00 Euro /Höchstbetrag der anrechenbaren Miete wären 330,00 Euro ( Wohnstufe III, eine Person im Haushalt ).


    Dazu habe ich noch: 24,00 Euro Heizkosten im Monat, was meine Gesamtbelastung auf 324 Euro hochsetzt.


    Warum nur: 24 Euro? Ich habe in meiner -schlecht isolierten- Wohnung einen Holz- und Kohlebrenner. Um Kosten zu sparen beantragte ich eine -zum Glück kostenfreien- Sammelberechtigungsbescheinigung für Holz. ( Zu sammeln im nahe gelegenen Wald ). So bestreite ich im Winter den Großteil meines Wärmebedarfes. ( Zudem habe ich dicke Wolldecken :grin: ) Mein überalter Gasanschluss fördert Warmwasser zum Duschen und mein Stromanschluss das Warmwasser zum abspülen. ( Also auch indirekt in den Heizkosten enthalten, da ich mit dem gleichen Gasanschluss auch für Wärme sorge. )


    So stehen also verbleibende 448,45 Euro Einnahmen noch 324 Miete und Nebenkosten entgegen. Damit hätte ich im Monat: 124,45 Euro zum Leben. Zum Ausgleich erhalten ich 156,00 Euro Wohngeld. Somit verfüge ich über einen Einkommen in Höhe von 280,45 Euro. Für Essen und Trinken. Natürlich ist das "reale" Einkommen höher als "nur" 280,45 Euro, da ich ja -dank sparsamen Dieselfahrzeug- weniger Sprit brauche als mir duch die 0,30 Euro km Pauschale angerechnet werden.


    Allerdings muss ich mit diesem Geld mindestens Jährlich einen Satz Reifen kaufen und Rücklagen bilden für ein neues Auto, zudem kommen regelm. Reperaturen ( Auspuffanlage neulich: 600,00 Euro, Kupplung steht nun an, Die Lenkung muss -da ausgeschlagen- gemacht werden, etc. pp. ) Also das Geld was ich habe spare ich eisern, für das Auto. Denn bald wird ein neues anstehen. Leider ist eine geeignete Bahnverbindung, auf die ich umsteigen könnte, nicht vorhanden.


    Das heißt, ich habe eigentlich nichts von diesem "Mehrgeld" und die 280,45 Euro wäre dass, was ich zum Essen und Trinken habe.


    Ausserdem verfüge ich noch über ein Bar -/Bank -/Wertpapiervermögen von "ca. 9500,00" Euro, von dem ich den Mehrbetrag kontinuierlich abhebe. Aber bei der jetztigen Ausgabenpolitik ist diese Rücklage bald aufgebraucht. :|


    Ich gebe Euch nochmal meine Daten im Kurzüberblick:


    Vermögen: 9500,00


    Einkommen im Jahr: 12.142,08 Euro +
    Werbungskosten: 5.415,21 Euro -
    --------------------------------------------------
    Anrechenbares Einkommen: 6.726,87 Euro =


    Abzüglich meiner Krankenvers.: 0.672,69 Euro -
    Abzüglich Pauschal Steuer: 0.672,69 Euro -
    --------------------------------------------------
    Gesamteinkommen im Jahr: 5.381,49 Euro =
    Monatliches Einkommen: 448,45 Euro | 5381,49 /12 =
    Miete und Nebenkosten: 324,00 Euro -
    Verbleiben vor Wohngeldbezug: 124,45 Euro =
    Wohngeldbezug: 156,00 Euro +
    Verbleiben nach Wohngeldbezug: 280,45 Euro =


    ( Nebenbei, dass wären bei ein 42 Stunden Woche ein Verdienst von 280,45 / ( 42Stunden * 4Wochen pro Monat ) = 1,67 Euro :8):
    Okay, nicht ganz fair die Berechnung, da mein Bruttolohn ja knapp über 1000 Euro liegt, jedoch, habe ich die Ausgaben oben ja auch nur für die Arbeit.


    So, da ich aus zwingenden Gründen weder meinen sog. Lebensmittelpunkt, als auch nicht meine Arbeitsstätte wechseln kann, wollte ich fragen: gibt es für mich weitergehende Hilfe(n)? Ich verstehe ja auch die Argumentation meiner Freunde, die mir raten, dass ich Hartz IV /Alg II in Anspruch nehmen könnte, da ich mit wesentlich weniger Aufwand, wo möglich mehr Geld zur Verfügung hätte -und somit auch Gesundheit und Material schonen könnte-, aber ich stelle mir die Frage, ob deren Argumenation -dahingehend- richtig ist, dass ich nicht einfach mehr Geld beantragen könnte?


    Für Ratschläge wäre ich offen und dankbar!


    Liebe Grüße,
    Kirk2011

  • Das ist jetzt recht wirr, vor allein Dingen, weil man beim ALG 2 nicht von Jahresbeträgen ausgeht, sondern vom monatlich tatsächlich erzielten Lohn bzw. Einkommen. Außerdem gelten im ALG 2 nicht die Fahrkostenpauschalen des EStG, sondern einfache Strecke x 0,20 Euro x 19 Arbeitstage...


    Bitte schreibe nochmal, was du monatlich für einen Bruttolohn und was für einen Nettolohn hast. Und erkläre bitte auch nochmal, was das mit den Kilometern zwischen dir und deiner Firma ist. Wieso die Kilometer schwanken (die Firma bewegt sich doch nicht, oder arbeitst du auf dem Bau?)?


    Dein monatlicher ALG 2 Bedarf sind 688 Euro (364 Euro Regelsatz + 324 Euro Miete und Heizung). Bei 1000 Euro brutto hast du so ca. 800 Euro netto lt. Nettolohnrechner. 247 Euro wären absetzbar als Fahrkosten (65 km x 0,2 Euro x 19 AT). Dazu kommen noch Werbungskostenpauschale, Versicherungspauschale und sowas, so dass es ca. 300 Euro Absetzbeträge sind. Dazu kommt der Freibetrag für Erwerbstätigkeit, der bei der 160 Euro beträgt. Von den 800 Euro Lohn wären also nur ca. 360 Euro anrechenbar.


    Das heißt, dass du einen ALG 2 Anspruch von ca. 328 Euro hättest.


    Wieso kannst du die Firma nicht wechseln? Du bist doch offensichtlich volljährig und erwachsen... Beim ALG 2 wirst du damit rechnen müssen, dass man dich bundesweit in Arbeit vermitteln wollen würde.


    Turtle