Nebenkostenberechnung

  • Hallo zusammen. Ich bin leider schon eine Weile auf ALG 2 angewiesen und wurde von Anfang an falsch beraten, obwohl ich bei einer Beratungsstelle war. Ich wohne mit meiner Frau und meinem Sohn, bei meinen Eltern im Haus. Eigentlich ist es ein Einfamilienhaus und wir müssen uns deswegen mit beengten 60qm zufrieden geben, was nicht das eigentliche Problem ist. Damals sagte uns die Frau von der Caritas, dass wir einfach einen Pauschalbetrag angeben sollen wegen den Nebenkosten, da wir ja eh keine Miete bezahlen. Natürlich hat uns das Amt dann gleich mal Geld abgezogen, weil manchen ja schon in der Grundversorgung vom AA drin ist. Jetzt haben sie mir schon wieder abgezogen, wegen der Warmwasseraufbereitung...was jetzt irgendwie gesetztl. geändert wurde. Nun bekomme ich noch 85€ von meinen angegebenen 145€. Diese 145,- haben aber vorher schon nicht gereicht und da alles teurer geworden ist, wird es jetzt richtig übel. Nun hat sich mein Vater bereit erklärt, alle Rechnungen etc offen zu legen, was er vorher nicht wollte. Er hatte Angst, dass er Die Nebenkosten versteuern muss.
    Jetzt will ich Nägel mit Köpfen machen und schauen dass ich keine Abzüge mehr bekomme.
    Darum meine Fragen:


    1. Was bekomme ich Alles genau an Nebenkosten. Heizöl, Müll, Wasser,Strom, Grundsteuer, Gebäudeversicherung etc?


    2. Wenn ich schreibe, dass ich KEINE MIETE bezahle und keine Warmwasseraufbereitung, hab ich dann die Chance, dass ich nichts mehr von den Nebenkosten abgezogen bekomme? Oder kommen die dann auf die Idee, diese kosten von der Grundversorgung ab zu ziehen?


    3. Meine Frau hat Rheuma, sie muss deswegen öfters mal ein Bad nehmen, was den Wasserverbrauch in die höhe treibt. Kann man deshalb das Wasser pro Kopf rechnen oder einen Mehrverbrauch durch meine Familie?


    4. Da es sich eigentlich um ein Einfamilienhaus handelt, sind weder einzelne Wasseruhren vorhanden, noch gibt es einzelne Rechnungen für Mülleimer oder Heizung. Mein Vater bestellt das Heizöl immer selbst und die beiden Mülleimer gehen auch auf seinen Namen. Wie genau muss ich die Nebenkosten dann verrechnen. Pro Kopf?


    Ich will dieses mal nicht wieder die selben Fehler machen, da mein Vater schon genug unserer Nebenkosten übernehmen muss, da wir sie uns nicht leisten können.


    Bin um jede Hilfe dankbar ...

  • 1. Alles das, was bei Mietwohnungen auch als Nebenkosten umgelegt werden darf.


    2. In Unkenntnis dessen, wieso das Amt nicht die ganzen 145 Euro anerkennt, ist das ganz schwer zu beantworten. Wie heißt ihr denn, wie bereitet ihr Warmwasser auf? Wie hattet ihr die 145 Euro beziffert? War da vielleicht Strom dabei? Strom ist im Regelsatz enthalten, das bleibt auch so, das wird man dir nicht extra zahlen. Wenn ihr mit Heizöl heizt, gibt es keine monatliche Kosten für Heizung. Da musst du, wenn ihr Heizöl kaufen wollt, einen Antrag stellen (einmalige Beschaffung - Brennstoffbeihilfe).
    Hast du mal die Kosten für Grundsteuer, Wasser, Abwasser, Müll, Schornsteinfeger, Grundsteuern, Heizungswartung usw. zusammengerechnet und auf den Monat umgelegt? Denn meistens sind die Nebenkosten für ein Eigenheim doch billiger, als man denkt...


    3. Meine Schwiegermutter hat seit ca. 30 Jahren Rheuma, ganz stark verformte Gliedmaßen, ist deshalb bereits seit 20 Jahren erwerbsunfähig. Die nutzt seit Jahren nur die Dusche. Ich wage es zu bezweifeln, dass man da einen Sonderbedarf anerkennt.


    4. Im allgemeinen pro Kopf.


    Turtle

  • 1. Danke für die Antwort. Du hast geschrieben "Alles das, was bei Mietwohnungen auch als Nebenkosten umgelegt werden darf". Genau dass ist meine Frage, was darf ich umlegen, denn weder ich noch mein Vater haben jemals vermietet und wissen deshalb nicht welche Posten das sind.


    2. Wir bereiten das Warmwasser mit Ölzentralheizung, mit der auch geheizt wird. Wir haben die 145€ als Nebenkostenpauschale angegeben. Darin sollten eigentlich alle Nebenkosten beinhaltet sein. Deshalb wollen wir jetzt eine richtige Aufstellung machen.


    Eigenheim ist es zwar aber das meines Vaters, nicht meines. Da kommen auch noch jede Menge Instandhaltungskosten hinzu wie neue Fenster, neue Heizung usw. Also so wenig ist das dann doch nicht mehr wenn man es umlegen würde und dürfte. Und da ich keine Miete bezahlen muss, soll mein Vater wenigstens nicht auch noch unsere Nebenkosten bezahlen müssen :-(

  • Sei mir nicht böse, ich lebe auch nicht zur Miete und habe noch nie vermietet. Trotzdem kann ich googeln... Z. B. hier:
    http://www.mietrecht-hilfe.de/nebenkosten-betriebskosten/umlagefaehige-nebenkosten.html


    Instandhaltungskosten: Das ist Sache des Eigentümers. Neue Fenster und Heizung müssten ja auch rein, ohne dass ihr drin wohnt. Und sowas macht man auch einmal und nicht jedes Jahr neu.


    Wie schon gesagt: Heizöl kommt nicht in die monatliche Rechnung rein, Strom auch nicht. Und ich fürchte, der Rest macht keine 145 Euro aus. Wenn ich die Kosten nehme, die ich für mein Eigenheim bezahlen muss (in dem auch -ähnlich wie bei euch- meine Schwiegermutter wohnt, so dass in einem Einfamilienhaus 2 Haushalte sind), das sind keine 145 Euro monatlich. Grundsteuer ca. 32 Euro vierteljährlich, Gebäudeversicherung 200 Euro im Jahr, Wasser 8 Euro/Monat, Abwasser 44 Euro/Vierteljahr, Heizungswartung 150 Euro/Jahr, Müll 45 Euro halbjährlich, Schornsteinfeger 82 Euro/Jahr. Das sind auf den Monat gerechnet 76, 81 Euro für das ganze Haus, also der Anteil meiner Schwiegermutter ist da sogar mit drin...


    Turtle

  • Ich habe keine Ahnung wo Du wohnst aber wo wir wohnen sind die Betriebskosten wesentlich höher:



    Grundsteuer ca. 20 Euro im Monat
    Gebäudeversicherung 4,45 Euro im Monat
    Wasser + Abwasser 35 Euro Monat
    Heizungswartung 4,50€ pro Monat
    Müll 13€ im Monat
    Schornsteinfeger 2€ im Monat
    Heizung (Heizöl) 82€ im Monat


    Das sind knapp 160€ im Monat ohne Strom und nur für MEINE FAMILIE gerechnet! Man kann nicht einfach jeden Wohnort gleich berechnen. In Baden Baden wird wohl das 3 Fache bezahlt wie im hohen Norden. Wir wohnen in einem Kurort in BW.
    Die Nebenkosten sind bei uns in den letzten Jahren explosionsartig in die Höhe geschossen, vor Allem das Wasser, Grundsteuer und die Müllabfuhr. Und verglichen mit anderen "Mitern" sind wir von den Nebenkosten total im Rahmen. Also keine überzogene Wasserverschwendung etc...

  • Es sind genau 78,95 Euro lt. deinen Angaben. Ich habe dir bereits mehrfach mitgeteilt, dass Heizöl NICHT auf den Monat umgelegt werden darf nach höchstrichterlicher Rechtsprechung (also die des Bundessozialgerichtes), weil es sich dabei um einmalig zu beschaffende Brennstoffe handelt, d. h. du musst diese einmalig beantragen, wenn du sie anschaffen willst!


    Turtle

  • Das sieht meine Sachbearbeiterin ganz anders. Denn nicht ICH kaufe das Heizöl, sondern mein Vater dem das Haus gehört. ICH habe mit dem besorgen des Öls nichts zu tun und nicht den geringsten Einfluß drauf. Deshalb bekomme ich nur die Heizölrechnung auf den Monat umgelegt, wie in jedem anderen Mietshaus auch in dem es nur einen Öltank (für mehrere Wohnungen) gibt! Wie gesagt bezahle ich keine Miete, sondern nur den Nebenkostenaufwand. Den bekomme ich dann wie jeder andere den ich kenne (der mit Ölzentralheizung heizt), ebenfalls umgelegt auf die monatlichen Nebenkosten. Also MUSS ich sogar das Heizöl dazu rechnen!

  • Hallo @ Marty,


    wie habt ihr Euch denn vorher arrangiert ?
    Wenn es eine Mietwohnung mit darauf bezogenem Mietvertrag gab.


    Du bezahlst keine Miete, sondern anteilig nur Nutzungskosten an laufenden Verbrauchskosten .


    Dann gib Dich besser damit zufrieden.


    Ansonsten könnte es ohne individuelle Energiekosten - Zähler so weit gehen, dass die Beherbergenden noch offiziell Anteile berechnen müßten.


    Dann nimm in so weit mal hin, nicht nachgewiesene Wohnkosten ( Kostgeld ) in soweit selber zu tragen.


    mfg


    allo