Unterhaltsprobleme

  • Moin moin,


    ich hätte Fragen bezüglich des Unterhalts da es derzeit diesbezüglich Probleme hier im Hause gibt die mir das Leben sehr schwer machen können.


    Situation:


    Ich bin 22 Jahre alt, habe mein Abitur gemacht und habe seit 04.01.2010 eine Ausbildung, wohne noch bei meiner Mutter die geschieden lebt.


    Nun fragte sie, wie es mit Alimenten aussieht. Mein Vater jedoch ist der Meinung, das es keine Alimente mehr von ihm gibt und diese sogar schon davor freiwillig waren (also die Unterhaltszahlung)


    Nun meinte der Freund meiner Mutter das ich rechtlich gegen ihn vorgehen soll.



    Problemsituation wäre nun, das ich meinen Vater nicht rechtliche belangen will da er der einzige ist der in der Familie noch klar denken kann. Er ist selbstständig, eigenes Haus und eigene neue Familie.


    Ist er noch Unterhaltspflichtig?

  • Du schreibst: "Habe eine Ausbildung..."
    Also Frage, die relevant ist für die Antwort: "Hast du eine fertige Ausbildung, also eine abgeschlossene?"
    oder bist du "in Ausbildung". Dies zu wissen, wäre für die Antwort wichtig.

  • In diesem Fall ist dein Vater weiterhin zur Unterhaltszahlung verpflichtet, wobei natürlich auch dein Ausbildungsentgeld teilweise angerechnet wird. Dein Vater muß Unterhalt für dich zahlen, bis du diese Ausbildung beendet hast und/oder bis du das 27. Lebensjahr vollendet hast.

  • Hm...und wie siehts aus wenn ich Ausziehen würde und mir meine eigenen 4 Wände zulegen würde? (Mietwohnung)


    Die familiäre Situation hier Spitzt sich zu. 1/3 meines Lehrlingsgeldes sollen als Kostgeld abgehen wogegen ich mich sträube weil mein Bruder beispielsweise in seiner Ausbildung keinen Cent gezahlt hat und meine Mutter noch über 1000€ Schulden bei mir hat.

  • Also - H IV-mäßig "dürfen" (sozusagen) ja unter 25Jährige nicht ausziehen. Wenn du aber in Ausbildung bist, könntest du ja wirtschaftlich auf eigenen Füßen stehen. Wie hoch ist dein Ausbildungsentgelt? Daneben erhälst du ja vermutlich (wenn du es beantragst) auch Wohngeld und das staatliche Kindergeld sollte (nach Beantragung) auch an dich "weitergeleitet", werden. Dazu müßtet ihr einen "Abzweigungsantrag" bei der Familienkasse stellen. Wenn dann noch ein "Rest"-Betrag fehlt, hättest du zwar Unterhaltsansprüche deinen Eltern gegenüber, aber die könnten sich auf die U25-Regel berufen und sagen, dass sie keine Differenz zahlen (möchten), weil du ja auch zu Hause bleiben könntest.

  • Was die U25 Regelung betrifft könnte ich die mittels psychologischer Gutachten aushebeln da ich einige Persönlichkeitsstörungen mit mir trage und auch sonst hier nichts normal ist. Zu deutsch ist die Tatsache, das ich hier weiterhin wohne, für mich nicht gut.


    Ausbildungsentgeldt wären Netto 611,5€ Brutto müssten es 484€. Ich rede von "müsste" weil ich derzeit noch nichts bekommen habe da ich mich erst seit 04.01.2010 in der Ausbildung bekomme und es anscheinend Probleme mit der IHK gibt.

  • O.K. Zunächst einmal hast du vermutlich (ist aber nicht schlimm) brutto und netto vertauscht. Wenn du also 611,50 Euro brutto (das ist das Gehalt "vor" Abzug) verdienst und evtl. 484 Euro netto (das, was du dann "auf der Hand hast") bekommst, sieht es doch ziemlich gut aus für dich. Mithin hättest du wenigstens 484 Euro zzgl. 184 Euro staatliches Kindergeld und daneben kannst du auch noch Wohngeld beantragen (kannst du dir hier im Internet via Wohngeldrechner so ziemlich genau ausrechnen lassen). Außerdem wären (aber das würde ich erst einmal dahingestellt sein lassen) neben alledem auch noch deine Eltern mit einer (wenn auch nur geringen) Differenz für dich zuständig. Wenn das nicht `reinkommt, ist es auch egal. Deine sicheren Einnahmen von 664 Euro zzgl. Wohngeld sind auch schon mal nicht schlecht. Zum Vergleich. Mein Sohn hat monatlich nur etwa 490 Euro und verdient sich etwa noch (je nachdem, wie ein Monat läuft), 150 Euro dazu. Gemeinsam mit seiner Freundin lebt er in einer WG, also Miete wirklich sehr günstig (zusammen 250 Euro; laß`es 300 sein, wäre auch o.k.) Alles andere ist dann auch tragbar. Was meinst du`Müßte doch funktionieren, oder`? An "richtig" eigene alleinige Wohnung kannst du doch auch nach abgeschlossener Ausbildung denken. Vielleicht ist es gar nicht mal so schlecht, nicht gleich "ganz" alleine zu sein, sondern mit anderen auch mal den einen oder anderen Abend und das eine oder andere Gespräch zu haben. Die in der WG dort (Freundin, Sohn und andere WG-Mitglieder) sind wirklich nett miteinander und es ist anscheinend ein ganz neues, anderes, auch sehr schönes Leben.


    Nachtrag: Ach ja, für mich als Ma war es übrigens sehr sehr schwer, meinen Sohn "ziehen" zu lassen, und als ich mich für die schöne Zeit mit ihm bedankte, waren wir beide irgendwie ziemlich nah am Wasser, aber da ist ja eben die Sache mit den Wurzeln und den Flügeln, was seine Kinder betrifft. Und schließlich wird er bald 23 Jahre alt. Aber er versucht sehr, mir über die erste schwere Zeit hinwegzuhelfen. Vielleicht gelingt es dir trotz der jetzigen Schwierigkeiten auch, deinen Eltern irgendwie noch ein halbwegs gutes Gefühl zu vermitteln und versuchst, so erwachsen zu sein, dass du nicht bockst oder wehtust, sondern auch Verständnis für die eine oder andere Situation aufbringst. Vermutlich geht es dir (später) dann auch besser und du mußt nicht mit dir hadern. (Falls es bei euch nicht zu unangenehm heftig vorging.)

    Dieser Beitrag wurde bereits 5 Mal editiert, zuletzt von lirafe () aus folgendem Grund: Ergänzender "Nachtrag".

  • Erstmal danke für den Fehler...ich verwechsle das immer -.- Ich hatte mir einmal eingeprägt "Netto ist das NETTe, was man am ende mit Abzügen hat", aber selbst diese Eselsbrücke scheint nicht zu helfen.


    Die Berechnungen sehen gut aus, danke dafür.


    Ich hatte schon vor in eine WG zu ziehen bzw. eine WG zu Gründen mit meiner Freundin. Problem dabei ist nur, das sie gerade in ihrem Abi ist und es sinnlos wäre um zuziehen da sie a) über eine Stunde länger zur Schule fahren müsste und b) das sie noch nicht weiß was sie nach dem Abi macht.
    Mein Problem wäre, das ich noch in der Probezeit bin und mir keinen Urlaub nehmen kann/darf.


    Ich gebe einfach mal ein paar Hintergrundinformationen raus damit man sich die Situation besser vorstellen kann.


    Derzeit wohnen mein Bruder und ich bei meiner Mutter. Mein Bruder hat zwar seine eigene Wohnung, aber er kam mit dem selbstständig sein nicht zurecht und wohnt mit Kostgeld erst einmal bei uns. Dieses "ersteinmal" geht nun schon mehr als 1,5 Jahre. Sein Kostgeld beträgt bei einem Gehalt von 1000€, 100€. Ich hingegen soll bei meinem Lehrlingsverdienst 150€ zahlen. Sein Gehalt verdankt er einem Job den er seit Dezember hat. Er hatte damals noch nie Kostgeld bezahlt, selbst nicht während seine Ausbildung.
    Meine Mutter hat einen Freund der unsere Familie zerrüttet. Er ist sehr dominant, es zählt nur seine eigenen Meinung und schulische und berufliche Bildung sucht man bei ihm vergeblich da er nichts von beidem hat. Mit über 50 jahren ist er ca. 40% behindert und lebt sein leben perspektivlos...genau wie meine Mutter und mein Bruder.


    Finanziell sieht es bei uns nie gut aus. Das Alkoholproblem dürfte dabei eine tragende Rolle sein.


    Nach meinem erweitertem Hauptschulabschluss, machte ich meinen Realschulabschluss und anschließend mein Abi und befinde mich nun mit Freuden bei Siemens in einer Ausbildung.



    Am zweiten Tag der Ausbildung fragte meine Mutter gleich nach Geld.
    Als ich meinte das ich dies Unfair finde da mein Bruder nichts zahlte, meine sie "Er war ja auch nicht bei Siemens".


    Gestern nach dem Abendessen dann nahmen sie und ihr Freund mich auseinander. Meinten das ich bei der Familienkasse das mit den Alimenten klären soll (dass das keinen Sinn macht weiß ich), fragten nach meinem Gehalt was ich mit dem Satz "Das ist egal" abwürgte und zwingen mich nun 150€ Kostgeld zu zahlen. Das wären Rund 1/3 meines Lehrlingsgehalts in der Nettophase.


    Ich sträube mich dagegen weil meine Mutter a) über 1000€ Schulden bei mir hat und b) mein Bruder nichts zahlen musste. Die ganze Situation ist angespannt...


    Ich finde es auch unfair, das ich mit einziger in der Familie hier der Perspektiven hat, zu unrecht zahlen soll/muss und des weiteren noch wie ein Außenseiter behandelt werde. Klar, ich mit Abi und null-alkoholsucht während sie sich Abend für Abend in Gesellschaft mit Alk befinden. Dazu kommen meine Persönlichkeitsstörungen die mich von Grund auf anders machen...ich seh alles bissl anders, so vertrete ich auch die "Behandle andere, wie du behandelt werden möchtest" divise.





    Mir ist bewusst das ca. 75% des Inhalts dieses Schreibens hier nichts zu suchen hat noch relevant ist. Ich will damit nur auf die psychologischen Aspekte der ganzen Sache eingehen.


    Nachtrag:


    Es freut mich zu hören das du und dein Sohn ein so schönes Verhältnis habt...da kann ich leider nicht mit reden. Ich fest von einem Kommunikationsabbruch gebrauch zu machen sollte ich umziehen. Es wäre egoistischer Weise für mich am besten. Alle, sogar mein Vater, sagen mir das die Situation hier extrem ist. Ich kann kein Wochenende mehr in Ruhe leben weil ich weiß, das der Freund meiner Mutter kommt. Er mag mich nicht, ich mag ihn nichts. Mein Bruder mag ihn ebenso wenig. Ich kann auch keine Freunde mehr begrüßen weil keiner mehr kommen mag, wegen ihm.
    Die einzigen meiner Familie mit denen ich normal-menschlichen Kontakt pflegen kann, sind derzeit mein Vater und seine Eltern...da diese meine Meinung nach noch in der Realität leben.



    P.S.
    Meine Kindheit sah mit der Trennung meiner Eltern als ich 9 Jahre alt war so aus, das wir (Bruder+Ich) nachts in ne Kneipe geschickt wurden um Bier mittels "Muttizettel" zu holen kaufen mussten.


    Überhaupt haben Alkoholkrankheiten in der Familie immer negative Auswirkungen für Kinder...mein Bruder beispielsweise trinkt auch.

  • So Andre, jetzt bin ich zurück und habe deine vorletzte längere Eingabe in Ruhe gelesen. Ich kann wirklich nachvollziehen, wie du dich fühlst, und auch, dass es unter den von dir beschriebenen Umständen wirklich das Beste für dich wäre, wenn du dich dann baldmöglichst "löst". Wenn du deine Probezeit hinter dir hast, ist das auch - wie von mir in meinem vorletzten Beitrag beschrieben, möglich - sollte möglich sein. Alles ist besser als "das", was dich derzeit umgibt. Habe Ähnliches auch in meiner Kindheit, Jugend bis nahezu Erwachsensein durchlebt und weiß, wie das ist. Es ist richtig schlimm und die Folgen trägt man irgendwie immer mit sich herum. Bestenfalls guckst du jetzt schon mal nach "WGs" und sprichst dort vor, guckst dir alles an (möglichst auch für dich praktisch, also entfernungsmäßig, was deine Ausbildungsstelle betrifft und so) und dann beginnst du ein neues, eigenständiges Leben. Und wenn es für dich besser scheint, löst du dich eben auch zunächst erst einmal so richtig von deiner Familie, damit du den Kopf frei hast. Vielleicht aber gelingt es dir/euch auch, euch mal ab und zu zu sehen, wenn du die Gewißheit hast, nicht mehr dort sein zu "müssen".

  • Ich danke dir für deine Anteilnahme...man sieht heut zu Tage selten Leute die die Details betrachten :)


    Was den Kontakt zur Familie betrifft, wäre es natürlich schön...die Familie ist ja das, was einem im Leben immer begleitet...jedoch ist die Familie im Thema Scheidung auch schon wegen dem Alkohol in die Brüche gegangen. Demnach ist der Alkohol eigentlich das prioritäre Problem hier da es Wirr macht und finanzielle Probleme verursacht. Es müsste sich was das betrifft erst in dieser Hinsicht was ändern damit ich wieder an Kontakt denken kann...aber ich glaube leider nicht mehr an Wunder -.-


    Also seh ich das richtig das 1/3 meines Gehalts als Kostgeld viel zu hoch sind?


    Ich stehe derzeit 4 Uhr morgens auch und begebe mich 6 Uhr zu den öffentlichen damit ich pünktlich um 8 Uhr bei meiner Ausbildungsstätte sein kann. Die Entfernung ist also recht groß so das ein Treffen oder eventuelles Sehen meiner sesshaften Familie praktisch unmöglich ist...zum Glück.


    Frage wäre nur wie ich den Kostgeldforderungen erstmal aus dem Weg gehe da ich mir vorstellen kann, das ein Umzug und die damit verbundenen erstmaligen Anschaffungen wie Waschmaschine und Kühlschrank nicht gerade billig sind und ich notfalls auf Second-Hand-Geräte verzichten wollen würde weil gerade die beiden Sachen in der ersten neuen Wohnung ausschlaggebened für das Wohngefühl sind....ist so eine Macke von mir ^^ Wenn neu, dann alles neu...in dem Fall neuer Lebensabschnitt mit neuen primären Haushaltsgeräten.



    Jedenfalls danke ich dir erst einmal herzlichst, lirafe :)

  • Na ja, das mit dem Drittel "Kostgeld" würde ich an deiner Stelle mal "losgelöst" von euren sonstigen Problemen sehen und ich gehe mal davon aus, dass du "daneben" keine Extra-Kosten für "Miete" oder so zahlen müßtest? Was mit deinem Bruder lief - läuft, sollte dir diesbezüglich auch egal sein; du weißt doch selbst am Besten, dass das alles nur noch auf "Zeit" so weiterläuft, und genau diese "Zeit", die du noch zu "Hause" verbringst, kann dir helfen, etwas Geld anzusparen für "neue" Geräte, die du dir gerne für eine ggf. neue Wohnung anschaffen möchtest. In absehbarer Zeit schon liegt das, was du jetzt als so wichtig empfindest (was es definitiv ja auch ist), für dich weit zurück und noch später hast du nur noch so "schemenhafte" Erinnerungen daran. Die Zeit bringts ...

  • Leider weiß ich zu gut das die Zeit wie wir sie kennen Probleme unter Dach und Fach bringen kann und auch Ereignisse in andere Lichter rückt... du kannst mir glauben wenn ich sage, das ich die Macht der Zeit kenne auch wenn sie Quälend sein kann.



    Aber du hast recht...das Kostgeld was verlangt wird, wird wohl erstma den "Frieden" hier regeln...


    Auch wenn ich mich nun noch mehr dagegen Sträube da ich gerade erfuhr, das mein Bruder 100€ mit seinem Gehalt zahlen soll xD


    Ich glaube langsam, das die Klapse eine Normalität für mich wäre :o
    Die Relationen sind wieder wunderbar.

  • @Andre
    Lieber André, glaube mir. "Klapse", wie du schreibst, wäre keine Normalität, sondern Hölle. Lasse alles so sein, wie es ist und versuche Cent für Cent auf die Seite zu schaffen für eine neue, bessere Zukunft und hadere nicht mit deiner Situation. Letztlich nämlich bringt dich absolut und unwiderruflich nur positive Eigeniniative voran.


    Alles Gute für dich. LiRaFe