"Ich habe da mal ein Problem", wie es im schönen Neudeutsch heißt.
Ich werde mitte dieses Monats 30 Jahre jung, um schon einmal den U25 Paragrafen aus zu schließen.
Ich bin seit 2003 in ALGII, nur das es erst 2005 unbenannt wurde. Seitdem habe ich immer wieder (Ausbildungsfremde) Jobs angenommen, die auf ALGII angerechnet wurden, da trotz teilweise Vollzeit Stellen eine komplett Auslöse einfach nicht drin war.
Ebenso habe ich im Laufe dieser Jahre mehrere "Maßnahmen" angenommen. So z.B. eine zwischen 2005 und 2006, in der ich gezwungen wurde 20-40 Bewerbungen pro Woche ab zu sondern, vor allen bei Zeitarbeitsfirmen - quasi ein "Personal Coach" in Sachen Bewerbung.
Letztes Jahr November bin ich dazu gedrängt worden, solange ich keine Leistungen von meinem Jobcenter bekomme (bin in der Zeit umgezogen, Klärungen zogen sich hin), soll ich eine MAE annehmen, bis alle Unterlagen geklärt sind. Aufgrund der Angst das ich Sanktioniert werde, habe ich natürlich bei dieser vorgesprochen, wobei alle Plätze Glücklicherdings belegt waren.
Nun bin ich wieder in einer MAE (zugewiesen Dezember, angenommen Mitte Januar - da Träger nicht gerade fix). In dieser MAE soll ich nun "IT Kenntnisse" bekommen. Aufgrund der geringen Laufzeit bin ich jedoch schon am 28. Februar wieder raus. Jedoch wurde mir an's Herz gelegt, die Maßnahme "zu verlängern", bzw. ist dies schon seitens des Trägers geschehen ohne meine Erlaubnis.
Folgende Sachlage:
Grundausbildung: IT Systemelektroniker. Tätig 1999 bis 2002 (inkl. Ausbildung), Vertrag ausgelaufen
Zweitausbildung (Privat finanziert!): Tontechniker, Zertifiziert Jahrgang 2008, seit 2005 Ehrenamtlich als selbiger Tätig
Fragen:
1) Kann ich gezwungen werden, IT AGH-MAE's (wie sie jetzt heißen) an zu nehmen?
1a) Wenn nein, wie sieht meine Rechtsgrundlage aus? Von mehreren Freunden habe ich schon gehört, das man "über 25 nicht dazu gezwungen werden kann".
2) Wenn die AGH-MAE angenommen wurde, und ich nehme einen Minijob (160€ bis 400€), Teilzeit Job (ab 401€ bis Open End) oder gar bezahltes an, egal ob Fachfremd oder nicht, kann mich das Amt zwingen die AGH-MAE weiter zu führen und den Job/das Praktikum zu streichen? (laut MAE Träger, muss ich den Minijob/400€ Job abweisen)
2a) Wenn nein, wie sieht meine Rechtsgrundlage aus?
2b) Wenn ja, warum? Bin ich doch wieder Dazuverdiender mit Option Sozialleistungen wieder ein zu zahlen (sofern beim AG angefordert), bzw. habe ich so bessere Chancen wieder fester Übernommen zu werden.
3) Wenn ich eine AGH-MAE angenommen habe, oder ich annehmen soll, ich aber Aufgrund meiner Ausbildung weit unter meinem Niveu tätig sein würde und mir die Maßnahme nichts bringt. Bzw. ich während der AGH-MAE zu diversen Dingen genötigt werde wie "automatisches Verlängern", "keine Möglichkeit auf Ämtergänge", "abweisen von Minijobs und Teilzeitjobs, bzw. 'paralleles weiterführen' der MAE sofern sich nicht mit MAE Zeiten kreuzt" (siehe oben) - kann ich diese ohne weiteres beenden oder gar nicht erst annehmen?
3a) Wenn ja, wie kann ich mich absichern (Rechtsgrundlage)?
3b) Wenn nein, wie kann ich mich wehren - arbeite ich doch unter Niveu, es wird auf Dumping-Preis gearbeitet und es bringt mich auf langer Sicht auch nicht auf den Arbeitsmarkt, bzw. verwehrt es mir sogar wieder auf den Arbeitsmarkt zu kommen?
4) Kann man vom Amt gezwungen werden, sich nur auf die Grundausbildung für den Arbeitsmarkt zu bewerben? Obwohl ich "privat" umgelernt habe, dies auch anerkannt wird?
4a) Wenn nein, wie kann ich mich wehren? (angeblich gibt es so viele IT Stellen, meist jedoch nur "Callcenter", und das habe ich nicht gelernt)
4b) Ich habe einen Bildungsgutschein als "Fortbildung" zu meiner "Privaten Umschulung" beantragt, dieser ist abgewiesen worden. Widerspruch ist eingereicht, zieht sich hin. Kann ich mein Recht auf "Fortbildung" einfordern? Immerhin hätte ich so wieder bessere Chancen für den Arbeitsmarkt.
Entschuldigt bitte diesen Fragenwust, aber ich habe langsam diese Bürokratie und die Drohungen in Sachen Sanktionen satt. Es heißt immer "Fördern und Fordern". Das Amt fordert nur, fördert jedoch nicht. Schon gar nicht wenn als Argument von meiner Seite gebracht wurde "Ich biete Ihnen als Alternative mir eine Fortbildung zu zahlen, in der ich während der Teilnahme auf ein geschlossenes Netzwerk an Jobs zugreifen kann (da Tontechnik eingeschworene Gemeinde ist) und ich aufgrund meiner Vorkenntnisse sehr gute Chancen habe übernommen zu werden", dies aber abgewiesen wurde mit "sie haben einen IT Beruf erlernt, es wird so viel gesucht - machen Sie das, MAE oder Sanktion".
Ich möchte mich endlich wehren können, meine Rechte einfordern, nicht immer nur zu etwas gezwungen werden nur damit ich aus der Statisktik falle. Zwei Jahre herumärgern mit dem Amt alleim um umziehen zu dürfen um bessere Jobchancen zu haben, und dann so behandelt zu werden - meine Schmerzgrenze ist erreicht.
Danke im Vorraus.