1 Euro Job = Bastelgruppe

  • Hallo,habe mal eine Frage.
    Habe seit dem 04.01.2010 einen 1Euro Job der den Titel "Sprungschanze" traegt.
    Leider ist das mehr oder weniger eine Bastelgruppe und ich fühle mich unterfordert.
    Will jetzt am Montag zu meiner Sb und fragen ob sie vielleicht etwas anderes für mich hat.
    Welche Probleme könnten da auf mich zu kommen ?


    Danke für die Antworten !


    MfG Verona2

  • Vermutlich hast du vor Aufnahme dieses 1-Euro-Jobs etwas unterschrieben, also sozusagen eine Art Vereinbarung könnte ich mir vorstellen. Was dir also "passieren" kann/könnte, wenn du dich an diese Vereinbarung nicht hälst oder gebunden fühlst, kannst du in dann darin nachlesen. Ansonsten ist alles, was du "erfragst", dann eben nur eine Bitte, an deine Sachbearbeiterin gestellt, und das Ergebnis von ihr abhängig.

  • Bin auch in einer Produktiondgruppe gelandet.
    Was das Ist?
    Wir basteln den ganzen Tag oder Sricken oder trinken Kaffee.
    Meiner Meinung nach das überflüssigste was es gibt.
    Mein Sb dazu :Seien sie froh es hätte schlimmer kommen können.
    Also den ganzen Tag langeweile und Stumpfsinn.

  • Das finde ich ja auch heftig. Das nennt sich Produktionsgruppe? Gibt es da in den Hinweisen/Erläuterung zu dieser, die du / ihr vermutlich unterzeichnet habt, einen tieferen Sinn, eine Art Zielsetzung? Wie ist das formuliert, also das, was du unterzeichnet hast. Wer "leitet" oder "betreut" diese Gruppe. Produziert ihr wirklich etwas? Was geschieht mit dem Zeug? Strickrunden kann man doch auch in seinem Bekanntenkreis durchführen. Seid ihr "den Moment", wenn ihr das macht, also an dieser Gruppe "teilnehmt", aus der Statistik `raus?

  • Einerseits kann ich verstehen, dass Du aus dieser Maßnahme raus willst, weil Du Dich unterfordert und auch gelangweilt fühlst. Und das es in diesem Bereich nicht einmal die kleinste Möglichkeit gibt, mit so einer "Tätigkeit" einen festen Job in diesem "Bereich" zu finden, brauchen wir vermutlich auch nicht zu diskutieren.


    Sache ist die, wenn Du von Dir aus gleich zum JobCenter gehst, dann schrillen da erstmal die Alarmglocken: Die haben Dich zu dem verantwortlichen Träger geschickt (und bezahlen den nicht schlecht dafür), damit der Dir eine "passende" Einsatzstelle sucht. Es gibt auch Träger, die "beschäftigen" die Teilnehmer in ihren Haueigenen Projekten und "Werk" bzw. "Tätigkeitsstätten". In jedem Fall, bevor Du zum JobCenter gehst, sprich erstmal mit dem Träger dieser Maßnahme. Letztendlich muss ich leider sagen, dass der Name einer "Maßnahme" überhaupt NICHTS aussagen muss und das auch von JobCentern und Trägern sehr gerne so schwammig wie möglich gehalten wird. Z.B. nannte man "Erzieherhelfer mit MAE" noch vor einigen Jahren genau so: Erzieherhelfer in Kinder und Jungendeinrichtungen...darunter konnte sich JEDER was vorstellen....da das aber auch implizierte, dass Ein-Euro Kräfte in Kindertagesstätten ggf mit Krippen, ggf. in Integrationskitas eine riesen Verantwortung (auch nur als Helfer) übernehmen und ganz gewiss auch die eine oder andere Windel wechseln, Küchendienst schieben, Reinigungsarbeiten machen, Kinder schleppen, auf die Toilette begleiten etc (eben alles was in einer Kita so gemacht werden MUSS aber ein MAEler offiziell unter keinen Umständen machen DARF) entschieden sich Träger (davon gibt es mittlerweile unzählige) dafür, derlei "Maßnahmen" unter witzigen bis total hirnigen "Projekt/Maßnahmenamen" bei den verantwortlichen JobCentern für die Finanzierung zu beantragen. Mache momentan selbst gerade einen 1,50 Job als "Sozialhelferin Schwerpunkt Sport". Was soll ich sagen...es interessiert NIEMANDEN was da in irgendwelchen Anträgen, Vereinbarungen o.ä. steht, schon gar nicht der "Name" einer Maßnahme...die Maßnahme wurde genehmigt, dementsprechend MUSS die Maßnahme auch voll sein und bleiben, damit JobCenter und Träger happy sind und DU aus den Arbeitslosenstatistiken raus.


    Ich sag nicht, dass alle Maßnahmen total daneben und doof sind, nur dass sich JobCenter, wie auch die Träger sehr, sehr schwer damit tun "nachträglich" irgendetwas an ihren "Entscheidungen" zu ändern.


    Soll heißen, so lange keiner von denen selbst und persönlich in die Einsatzstellen geht und guckt was da tatsächlich abläuft bzw. gemacht wird und nicht wirklich 100%ig selbst dafür sorgt, dass Maßnahmeteilnehmer sinnvoll und ihren Eignungen entsprechend eingesetzt werden, solange ist auch die "vielleicht" nächste MAE Maßnahme für Dich persönlich nicht geeignet oder zu langweilig oder eben auch viel zu anstrengend und belastend. Dabei darf man eben auch nie vergessen, dass diese Maßnahmen über Monate immer erstmal auf dem Papier existieren.


    Ich kenne Leute, die sind schon JAHRELANG in der gleichen Einsatzstelle (vorwiegend Kitas und Altenheime), machen seit JAHREN den gleichen Job, werden schon ewig als volles Teammitglied (nur eben ohne Rechte) integriert, arbeiten oft mehr Stunden als die Festangestellten und werden immer wieder vom JobCenter nach Ablauf einer Maßnahme bei einem Träger, sofort zum nächsten Träger geschickt, der irgendeine Maßnahme genehmigt bekam, die auch nur im entferntesten so ähnlich ist...nichts davon entspricht auch nur im Geringsten den eigentlichen Vorgaben...wen interessierts...


    In meiner Gegend (Großstadt) kannst Du nicht mal aus einer Maßnahme raus, wenn Du einen 20Std. Minijob auf dem ersten Arbeitsmarkt annimmst. Kenne persönlich einen Fall, da wurde die Person aufgefordert ihren lukrativen und zukunftssicheren Minijob zu kündigen (obwohl eine Stundenerhöhung bereits heiß diskutiert wurde) um eine MAE Maßnahme anzutreten.


    Keine Ahnung was ich Dir raten soll, es ist super schwierig, es kommt auch immer auf Deinen Sachbearbeiter bzw. Fallmanager an. Doch eins ist für JobCenter sowie für Träger und eben oft auch für die Einsatzstelle ein Dorn im Fleisch...wenn Du aus diese Maßnahme "aussteigst" - wieso und wie auch immer - dann müssen alle für "Nachschub" sorgen. Das ist etwas, was ich auch erst lernen mußte...ich dachte immer, gerade die JobCenter und der Träger, sollten doch froh sein, wenn sich die Teilnehmer VOR Ablauf einer Maßnsahme selbstständig um einen Job bemühen bzw. um eine Maßnahme, die für sie persönlich viel größere Chancen für den ersten Arbeitsmarkt mitbringt. Dem ist aber leider nicht so...Das non-plus-ultra ist: Die Maßnahmen MÜSSEN voll besetzt sein. Ist sie das nicht, dann wird sie für den Träger nicht verlängert bzw. im übelsten Fall sogar eingefroren bzw. vorzeitig abgesägt. d.h. Verlust von Regiegeldern für den Träger) und selbstverständlich Mehrarbeit für das JobCenter...neue Träger und Maßnahmen müssen geprüft werden, es müssen neue Arbeitslose aus dem Pool gefischt werden, und wenn es dann auch noch zu Fällen, wie jetzt bei der AWO kommt (die öffentlich gemacht werden), dann stehen auch die Verantwortlichen bei den JobCentern dumm da...denn letztlich sind die ArGes und die JobCenter diejenigen, die immer und zu jeder Zeit wissen MÜSSTEN, was die Träger machen, WO genau die Arbeitslosen eingesetzt werden und ganz besonders welche Tätigkeiten die ausüben.


    Ist zwar kein positives Ende, aber ich muss sagen...so übel sich das anhört....versuch dem ganzen auch was Positives abzugewinnen...die nächste MAE könnte Dich ganz fix in eine chronisch unterbesetzte und überbelegte Kita oder Senioreneinrichtung verschlagen.