Endlich raus aus Hartz IV?!

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich vor 7 Jahren (Okt. 2002) auf dem Weg von der Arbeit nach Hause einen Unfall erlitten hatte (als Wegeunfall sofort anerkannt), war ich ab Juni 2003 krank geschrieben. Ich war zu dem Zeitpunkt Beamtenanwärterin auf Widerruf. Das Beamtenverhältnis wurde dann auch zum 30.09.2006 widerrufen, da die Arbeitsfähigkeit noch nicht wieder ausreichend hergestellt war, um ins Referendariat zurückzukehren.


    Aus diesem Grund war ich ab Okt. 2006 Hartz IV - Empfänger. Da aber wenigstens eine leichte gesundheitliche Besserung eingetreten war, konnte ich seitdem wenigstens wieder für einige Stunden in der Woche arbeiten.


    Als ich dann erfahren habe, dass ich ja aus dem Unfall auch Anspruch auf Versorgungsbezüge (quasi wie eine Rente) habe, habe ich natürlich gleich den entsprechenden Antrag gestellt.


    Aber die Bürokratie geht ja bekanntlich gaaaaaanz langsam. Ich war zum ersten amtsärztlichen Gutachten im Juli 2008, ein weiteres Gutachten war Anfang Januar 2009.
    Aber nur durch immer wieder nachfragen beim zuständigen Landesamt für Versorgung durch meine Anwältin blieb die Sache am Laufen.


    Heute habe ich endlich von denen Post bekommen, dass mir Versorgungsbezüge zuerkannt werden.
    Nach dem Gutachten wurde die MdE auf 50 v.H. festgelegt, so dass ich entsprechende Ansprüche habe. Nach dem heutigen Bescheid habe ich nun Anspruch auf monatl. knapp über 1.000 €!!!


    Das heißt im Umkehrschluss aber doch auch, dass ich dann kein Hartz IV mehr bekomme, oder? Das würde bedeuten, ich habe mit dem ganzen Theater nichts mehr zu tun!!??
    Die Arge weiß wohl auch schon davon, denn die haben für den Zeitraum, für den ich eine Nachzahlung bekommen würde (Okt. 06-Nov.09), einen Erstattungsanspruch geltend gemacht.


    Eigentlich habe ich am Dienstag einen Termin bei der Arge für den Antrag auf Weiterbewilligung ab Dezember. Das hätte sich ja dann eigentlich erledigt. Kann ich den Termin jetzt absagen?


    Worauf muss ich jetzt evtl. achten? Wie sieht das dann mit der Krankenversicherung etc. aus? Die müsste ich dann ja selber bezahlen, oder? Wieviel wäre das denn monatl.?


    Ich glaube, da kann ich heute Abend erstmal eine Flasche Sekt köpfen.


    Viele Grüße
    Alexandra

  • Also wirklich - sofort Sekt und anstoßen -. Ich hatte auch mal einen heftigen Arbeitswegeunfall (allerdings kein öffentl. Dienst) und habe trotz der Folgeschäden nichts bekommen, sondern werde seit 9 Jahren immer wieder zu Gutachtern geschickt. Ein Gutachter hält mich für komplett arbeitsunfähig, ein anderer glaubt nicht, dass das die Folgeschäden von dem Autobahnunfall (!) herrühren "Da hätte ja schon ein heftiger Aufprall stattfinden müssen ..." (Nur zur Erklärung: Ich stand als letzt eim Stau mit Warnblinklich und einige fuhren hinten ungebremst (nachweislich - polizeil. Protokoll) auf..).


    Also ab in den Supermarkt und Sekt geholt und ic freue mich für dich mit. Wie das mit deiner Krankenversicherung sein wird künftig, weiß ich nicht, ansonsten, mal davon abgesehen, würdest du mit deinem 1000Euro-Bezug nichts weiter erhalten. Regelsatz und Kosten der Unterkunft und Kr.Versicherung dürften in etwa alles decken. Ggf. kannst du noch eine GEZ-Befreiung beantragen (sicherlich) und je nachdem, wie das bei dir krankenversicherungsmäßig läuft, auch die Zuzahlung zur KV, also Praxisgebühren, Medikamentenzuzahlung und so weiter.


    L.G. Lirafe

  • Hallo,


    auch von mir erstmal Glückwunsch.
    Ich denke du musst dich selbst krankenversichern. Da solltest du aber nochmal nachfragen. Wenn du dich selbst versichern musst (kostet ca. 140 €) kannst du sicher Wohngeld beabtragen. Ich gehe davon aus, dass die KK-Beiträge als negatives Einkommen angesehen werden, und dann hast du bestimmt Anspruch.


    LG, Jalale.