Sohn mittellos nach Rausschmiss

  • Hallo!
    Mein neunzehnjähriger Sohn ist vor ca. zwei Monaten aus dem Haushalt seines allein sorgeberechtigten Vaters aufgrund von sich lange angestauten Ärgers vor die Tür gesetzt worden.Er hat sich daraufhin umgemeldet und lebt nun ohne Geld, ausser dem bisschen, was ich ihm geben kann. Er hat Kontakt mit der Arge, muss aber erst zu einem zuständigen SA beim Jugendamt.
    Ab dem 19.10. hat er einen Arbeitsvertrag mit einer Zeitarbeitsagentur.
    Was muss er alles an Formalien mitbringen, und reicht eine schriftliche Beschreibung mit Gründen, Verdienstbescheinigung, Angaben zur Unterkunft des Vaters per E-Mail an den SA beim Jugendamt?
    Ab welchem Einkommen ist der Vater, es leben noch unser 18 jähriger und unser 16 jähriger Sohn in seinem Haushalt, zu Unterhalt verpflichtet?
    Hat er, wenn er als Härtefall vom Jugendamt anerkannt wird, Anspruch auf Kaution, Miete usw.?


    Petsie

  • Ich würde das ganze nicht unbedingt per mail erledigen sondern in einem persönlichen Gespräch die Situation klären.Tatsache ist das der Vater unterhaltspflichtig ist und zwar allen seinen Kindern gegenüber auch dem 19 jährigen so lange er noch keine abgeschlossenen Ausbildung oder eine Arbeitsstelle hat.Er sollte auf alle Fälle mit der ARGE sprechen ob er Leistungen bekommen könnte eventuell vielleicht erstmal auf Darlehensbasis.Dazu ist es notwendig das er einen ALG2 Antrag stellt denn dieser gilt immer ab Tag der Antragstellung.

  • Er hat schon einen Antrag bei der Arge gestellt. Die hat ihn dann erstmal zur Caritas geschickt, die Caritas zum Jugendamt. Da er aber zu dem Jugendamt aus dem Landkreis muss, wo er vorher gemeldet war, war das auch wieder falsch!
    Nun habe ich den zuständigen SA gefunden, nur die beiden Parteien ( Vater und Sohn) an einen Tisch zu kriegen, gestaltet sich schwierig.

  • Petsie
    Wenn die Situation sich bereits derart zugespitzt hat, dass dein Sohn ausziehen mußte, wird es vermutlich nicht nur schwierig sein, Vater und Sohn - wie du schreibst - an einen Tisch zu kriegen seitens des Jugendamtes, sondern sinnlos und für alle Beteiligten, also insbesondere für deinen Sohn, schmerzhaft. Wenn du dich jetzt hier an dieser Stelle für ihn einsetzt, würde ich versuchen, ihm das zu ersparen. Da du nichts darüber schreibst, dass es für dich selbstverständlich ist, ihn aufzunehmen - deinen Sohn -, wird vermutlich auch das aus Gründen - welche auch immer das sein mögen - nicht möglich sein. Mithin würde ich versuchen, ihn in einer Jugendeinrichtung, einer WG unterzubringen. Es gibt wirklich richtig gute Wohngemeinschaften junger Leute, vielleicht schaffst du es, ihn bei der Suche einer solchen zu unterstützen und auch bei allen sonstigen Formalitäten.


    Warum eigentlich leben alle Kinder beim Vater. Was ist mit den anderen beiden Söhnen? Ob und in welcher Höhe der Vater weiterhin dazu verpflichtet ist, Unterhalt zu leisten trotz der beiden weiteren Söhne, die er unterhält, erfahrt ihr beim Jugendamt.

  • Danke für Euer Interesse!
    Liebe Kitty 121, mein Sohn weiß, dass ich immer für ihn da bin, und das er auf mich bauen kann. Er lebt im Augenblick bei einem Familienangehörigen in der großen Stadt, und das tut ihm verdammt gut. Er hat dort wesentlich mehr Möglichkeiten, Arbeit zu finden, als dort, wo er her kommt. Weißt Du, nach 15 Jahren einen erwachsen gewordenen Sohn in den Haushalt aufzunehmen, ist ziemlich schwer, auch wenn immer Kontakt bestanden hat. Abgesehen davon, dass wir selber mit drei Personen auf 60 Quadratmetern leben.
    Lirafe, wir, mein Sohn und ich, waren gestern zusammen beim Jugendamt. Wir sind dort ohne Termin erschienen, und wir hatten das positive Erlebnis, dort einen klasse Mitarbeiter anzutreffen, dem glücklicherweise die Situation meines ehemaligen Mannes und der Kinder bekannt war, der die Familienakte rausholte und nach einem Gespräch meinem Sohn die Bescheinigung für die Arge auch ohne Beisein des Vaters ausstellte. Er hat schon ein Zimmer in einer WG in Aussicht, wenn das dann jetzt mit der Bewilligung von der Arge klappt. Nicht in einer Jugendeinrichtung, aber mit Familienanschluss im Haus.
    Aufgrund schwerster Erkrankung, bei der auch nicht abzusehen war, ob ich jemals wieder auf die Füße kommen würde,
    war ich nicht mehr in der Lage, unsere Jungs zu versorgen. Wir lebten damals in Scheidung. Ich lebte mit den Kindern schon alleine.
    Ich hatte einen langen Krankenhausaufenthalt. Daraufhin sind unsere Kinder zu meinem ehemaligen Mann gezogen und auch dort geblieben. Bei der Scheidung wollte er kein beidseitiges Sorgerecht, und ich hatte keine Kraft, zu kämpfen.
    Unseren beiden Söhnen geht es besser, jetzt wo etwas Ruhe im Haushalt einkehrt, weil der tägliche Streit zwischen Vater und großem Bruder nicht mehr besteht. Mein größter Wunsch zu Weihnachten ist, das wir alle zusammen am Tisch sitzen. Und ich denk`, das werden wir schaffen!
    Viele Grüße
    Petsie